26. Enemy

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Zoe Po.V

Als wir in den Malediven ankamen, verspürte ich sofort den Jetlag. Wir betraten unsere traumhaft schöne Hütte, und ich legte mich sofort hin. „Alles okay?" fragte Elena, die sich neben mich legte. „Ja, mir ist nur übel vom Flug. Ich werde mich ein bisschen ausruhen und dann gehen wir definitiv schwimmen", sagte ich und versuchte zu lächeln. Elena kuschelte sich an mich. „Ich freue mich so sehr, dass wir endlich etwas zusammen unternehmen", sagte sie. Ich lächelte leicht und nahm mein Handy in die Hand, als es klingelte. Ich öffnete die Kamera und Adam lächelte mich an. „Amor, seid ihr gut angekommen?" fragte er. Ich nickte. „Ja, Adam, wie geht es euch? Wie sieht die Lage aus?" fragte ich besorgt. „Uns geht es bestens, keine Neuigkeiten", antwortete er. Plötzlich stieg mir etwas hoch, und ich gab das Handy schnell an Elena ab. „Amor, was ist los?" hörte ich Adam rufen, bevor ich mich über die Kloschüssel übergab. „Warte, ich helfe dir", sagte Elena und hielt meine Haare zurück, während ich mich weiterhin übergab. „Kann mir jemand antworten?" kam es aus dem Handy. Als ich fertig war, spülte ich alles runter und stand auf. „Hey, alles okay?" fragte Elena besorgt. „Ja, mir ist nur übel", sagte ich, während ich mir das Gesicht wusch und mich wieder hinlegte. Ich nahm das Handy in die Hand und blickte erschöpft zur Kamera. „Amor? Jetlag?" fragte Adam. Ich nickte leicht. „Okay, Amor, leg dich hin. Versuch zu schlafen. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", antwortete ich und drückte auf den roten Knopf. „Elena, wir gehen morgen schwimmen, okay?" Sie lachte. „Mach dir keine Sorgen. Ich bestelle mir einen Cocktail und setze mich auf den Balkon." Ich nickte ihr zu und schloss die Augen.

Adam Po.V

Mit zitternden Händen betrat ich Alessios Haus. Er sah mich überrascht an und sprang auf. Ich zog meine Waffe heraus und zielte auf seine Brust. „Adam?" fragte er geschockt. „Alessio, es tut mir leid", flüsterte ich und drückte zweimal ab. Er fiel blutend zu Boden. „Warum?" fragte er noch leise, bevor er seine Augen schloss. „Für Zoe, Alessio. Für Zoe." Ich verließ das Haus und stieg panisch in mein Auto. „FUCK!" schrie ich und fuhr los. „Scheiße!"

Ich stoppte mitten auf der Straße und holte mein Handy heraus.

„Amor, ich liebe dich. Vergiss das nie! Alles, was ich tue, ist für dich."

Und dann schickte ich die Nachricht ab.

Ich war auf der Flucht – auf der Flucht vor der Frau, die ich am meisten liebe, und vor ihrer Familie. Und das aus gutem Grund.

**Einige Stunden später, zurück in Sizilien**

Zoe Po.V

„Wo ist er?" schrie ich, als ich das Krankenhaus betrat und Matteo vor mir sah. „Er ist in der Intensivstation. Die Kugeln wurden entfernt. Jetzt liegt es nur noch an ihm", flüsterte er, während Elena neben mir in Tränen ausbrach. „Wer war es? Hugo?" fragte ich ernst. Matteo schüttelte den Kopf. „Wo ist Adam? Er geht nicht ran?" fügte ich hinzu. „Zoe, es war Adam", kam es leise von Matteo. „Was hast du gesagt?" fragte ich, während ich schluchzte und ihn anstarrte. „Es war Adam. Adam war es. Onkel Alec sucht ihn. Er ist wohl untergetaucht. Mama kommt jetzt auch." Ich setzte mich auf einen Stuhl und starrte ins Leere. Das kann nicht sein. Adam würde so etwas nie tun.

„Mrs. Garcia, schön, Sie zu sehen", erklang es aus der Nähe. Ich hob meinen Blick und sah den Arzt, der mich vor ein paar Wochen behandelt hatte. „Hallo", flüsterte ich mit brechender Stimme, stand auf, fiel jedoch vor dem ersten Schritt ins Schwarze.

Als ich wieder erwachte, lag ich im Krankenhausbett und blickte um mich. „Mrs. Garcia, wie geht es Ihnen?" fragte der Arzt erneut. „Gut", antwortete ich schwach. „Sie müssen gut auf sich und das Baby achten", fügte er hinzu. Ich blickte ihn fragend an. „Wussten Sie es nicht? Haben Sie meinen Zettel nicht gelesen?" fragte er. Ich sah ihn weiterhin verwirrt an. „Als Sie bei mir im Krankenhaus in Teneriffa waren, wurde ich gezwungen, Ihnen zu sagen, dass Sie eine Fehlgeburt hatten. Ich habe einen kleinen Zettel in Ihre Tasche gelegt, auf dem ich erklärt habe, dass es nicht stimmt. Sie sind in der 7. Woche schwanger. Als Sie bei mir im Krankenhaus waren, war die Schwangerschaft sehr früh. Sie waren in der 2. Woche. Ich war gezwungen, Sie anzulügen." Ich atmete tief ein. „Verstehen Sie, was Sie mir gerade sagen?" rief ich und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. „Es tut mir leid. Ich wurde nur mit dem Leben meines Sohnes erpresst. Ich sollte Ihnen sagen, dass das Kind abgetrieben wurde. Ich konnte das nicht tun, also habe ich improvisiert und Sie angelogen, aber Ihnen auch in einem Zettel erklärt. Ich dachte, Sie wussten es schon längst." Ich zog die Nadel von der Infusion heraus und stand vom Bett auf. Als ich die Tür öffnete, fiel ich sofort in die Arme meiner Mutter und weinte mein Herz heraus.

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