Teil 1

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Zeitreise Urlaub

Gerade hatte der letzte Schleier eines Nebels, sich durch Sonneneinstrahlung aufgelöst. 

Ein Dämon, der sich vor neugierigen Blicken unsichtbar machen wollte, stand nun mitten auf einer Wiese, nun allen Blicken ausgesetzt. War er eigentlich ein Dämon oder hatte er sich nur getarnt, denn seine Mission sollte im Verborgenen bleiben. Keiner sollte ihm frühzeitig sehen können, zu sehr war alles davon abhängig, dass er unsichtbar blieb. 

Die Tarnung war nötig geworden, weil er vor einem Jahr schon einmal hier gewesen war, leider nur mit mäßigem Erfolg. In Wirklichkeit stammte er aus der Zukunft und er hatte die Aufgabe etwas zu korrigieren, was in der Zukunft zu einer Verwicklung führen würde. 

Ein Freund war als Urlauber in die Vergangenheit gereist, auf diesem Trip hatte er sich nicht an die Regeln gehalten, für deren Einhaltung er sogar eindringlich unterwiesen worden war. Jetzt war aber bedauerlicherweise der Mensch in seiner Ganzheit nicht immer ein so verlässlicher Partner, wie es eigentlich für solche Reisen in die Vergangenheit nötig gewesen wäre. 

Eine Zeitreise war etwas wirklich Besonderes, besonders deswegen, weil für die Menschen der Vergangenheit, der Zeitreisende unsichtbar bleiben musste.

Dieses Prinzip der Unsichtbarkeit hatte man einfach gelöst, weil der Reisende in einer Plasma Kugel steckte, die seine Anwesenheit gekonnt verdeckte. Nur im absolute Gefahrenlage, war es dem Zeitreisenden gestattet sein Habitat zu verlassen. Denn die erste Regel lautete, es darf nichts zurückbleiben und wenn ein Reisender gesichtet wurde, war zumindest der Eindruck seiner Präsenz zurückgeblieben. Es war sogar intern geboten, sollte sich eine Gefahr für Leib und Leben einstellen, dann sollte man lieber den Tod wählen, denn dann würde mit absoluter Nachweispflicht keine Einmischung in die Vergangenheit geschehen.

Dies bedeutete, Vernichtung, ohne Wenn und Aber, nicht das kleinste Atom durfte verschont bleiben, eine totale Vernichtung, damit nicht der kleinste Bestandteil dazu führen konnte, die Entwicklung der Geschichte zu beeinflussen.

Wiehl, Karo hatte sich also eine Zeitreise gebucht, es war eine erhebliche Investition, die ihm zwei Monatseinkommen kosteten. Es war kein Geld, sondern eine arbeitstechnische Abrechnung, denn Geld existierte nicht mehr, trotzdem musste jeder Bewohner dieser Welt seine Zeit in den Dienst der Gesellschaft stellen. Auch in der Zukunft, ist es nicht umsonst, wenn man bestimmte Annehmlichkeiten nutzen wollte.

Für die einfach und normale Ernährung wurde gesorgt, nur wer wollte denn jeden Tag immer dasselbe zu sich nehmen. Es spielte auch keine Rolle, wie hoch die Intelligenz eines Verbrauchers war, wenn er nur seinen Beitrag dazu leistete, für die Gesellschaft etwas beizutragen. Wenn man so will, war es der perfekte Kommunismus, obwohl es nicht so benannt wurde, es war einfach nur eine Gesellschaftsordnung, die es sich leisten konnte, diejenigen zu fördern, die aktiv bei der Neugestaltung teilhaben.

Es kam eben nicht mehr darauf an, produktiv zu wirtschaften, sondern einfach auch nur für andere da zu sein. Der Mensch war nicht mehr dazu da, die Produktion durchzuführen, sie auch nicht zu überwachen, denn dafür waren Maschinen da, die sowieso viel besser und schneller, eben auch effektiver einsetzbar waren.

Wiehl hatte lange überlegt, was er mit seinem Kontingent anstellen konnte.

Denn er hatte ja alles, sich auf anderen Kontinenten umzusehen.

Das hatte ihm in den letzten Jahren voll ausgefüllt, jetzt war es an der Zeit zu überlegen, was er als Nächstes unternehmen könnte.

Seine Frau Knittel, hatte im letzten Jahr eine Zeitreise unternommen, von der sie noch drei Monate später begeistert gesprochen hatte. Was kann es da schon so Besonderes gegeben haben, was nicht in Aufzeichnungen niedergeschrieben war, hatte er gespöttelt, weil ihm diese Euphorie absolut gegen den Strich gegangen war.

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