Teil 2

1 0 0
                                    

Eintausend Jahre zurück in die Zeit  

Wiehl warf sich hin und her.

Jetzt drückte auch noch die Blase, was ihm nun auch noch zwang, aufzustehen.

Er hatte wirklich das Gefühl absolut nur wach gelegen zu haben, vielleicht, so dachte Wiehl, sollte er noch eine Schlafpille einnehmen, somit noch für die letzten drei Stunden einen erholsamen Schlaf zu finden. 

Nein, sagte er entschlossen, dann schlafe ich nachher und er wollte unbedingt, um 08:00 Uhr aufstehen, damit er den Weg ohne Stress zum Reisekonsortium aufsuchen konnte. 

Auf der anderen Seite, wenn er jetzt nicht mehr schlafen konnte, dann würde er noch schlimmer aussehen, auf der anderen Seite brauchte er nicht unbedingt den Schlaf, denn wenn er unterwegs sein würde, dann könnte er noch im Habitat schlafen. Die Wissenschaftler im Reisekonsortium hatten ihm versichert, dass er mindestens acht Stunden unterwegs sein würde und wenn er da schlafen würde, wäre es gut für die Reise selbst. Er würde absolut ausgeruht in die errechenbare Zeit eintreffen.

Mit einem schlafenden Reisegast würden nötige Korrekturen einfacher durchzuführen sein und er würde ausgeruhter, alles in sich aufnehmen können. Schließlich hätten sie Erfahrung in Sachen Zeitreisen und da müsste er Vertrauen zu ihnen aufbauen. 

Wenn Wiehl in diesem Moment geahnt hätte, dass sich die Mitarbeiter des Reisekonsortiums nur selbst Mut machen wollten und dass in Wirklichkeit mindestens fünfundzwanzig Prozent der Reisenden nicht zurückgekommen waren und dieser Zustand als Fehlinformationen zurückgehalten wurde. In der Öffentlichkeit war es ein offenes Geheimnis, dass die Zeitreisen, die eine Dauer von eintausend Jahren zurück in die Vergangenheit, besser nicht gebucht werden sollten. Nur Wiehl hatte davon noch nie etwas gehört und dadurch, dass es nur sehr wenig der Zeitreisenden nicht mehr zurückgekommen waren, konnte man es noch geheim halten.

Dieses Problem gab es bei keiner anderen Buchung und so wurde das Problem mit Leichtigkeit verdeckt gehalten. In der Öffentlichkeit schien nichts angekommen zu sein. Selbst als der Präsident des Reisekonsortiums, aus Forschungszwecken von einer solchen Reise nicht zurückgekommen war, blieb die Angelegenheit geheim.

Ob es nun die Aufregung gewesen war, warum Wiehl in seiner letzten Nacht auf Erden, keinen Schlaf finden konnte.

Oder ob er ganz tief in seinem Innersten doch schon einen Verdacht gehegt hatte, nahm Wiehl mit sich mit.

Zwar eintausend Jahre zurück in die Vergangenheit. Trotz allem, wirkte Wiehl völlig ausgeruht und er stieg aus dem Zubringer, der ihm zum Institut gebracht hatte, mit festem Schritt, hin zu seinem Unglück.

Es handelte sich um ein riesiges Areal, was über und über mit großen Maschinenblöcken verbaut war. Das Herzstück, ein hoher Turm, der in etwa ein Durchmesser von fünfhundert Metern hatte, schoss wie ein Wahrzeichen in die Höhe und durchstieß an diesem Tag sogar die Wolkendecke.

Ein ahnungsloser Beobachter hätte vermuten können, dass es sich hier um ein großes Raumschiff handeln könnte.

Was jeden Moment abheben könnte, natürlich im Vorfeld, mit einem höllischen Lärm, dann langsam in den Orbit hinaufstieß und in die Ewigkeit des Kosmos entschwinden könnte. Wiehl jedoch wischte diesen Gedanken belustigt zurück, denn wenn es sich um eine Reise mit einem Raumschiff handeln würde, dann wäre er ganz bestimmt nicht so aufgeregt, denn er selbst hatte schon einige Reisen in einem Raumschiff hinter sich gebracht. Er war mehrere Male auf dem Mond, dann auch auf der Station auf dem Mars und hatte sogar schon eine Woche auf einer Station auf dem Titan absolviert. Nichts von all dem kam einer Zeitreise nahe und genau so fühlte er sich auch.

ZeitspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt