Teil 11

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Bang Kanal Engel aus der Unterwelt 

Für Bang Kanal war es ein Gefängnis, ein Gefängnis, was vor langer Weile fast zu klingen anfing. Ja, richtig gehört, es war eine lange Weile, die wirklich schon von den Wänden von der Höllenflamme her ein einsilbiges Lied summte. Bang selbst durstete danach endlich das machen zu dürfen, wofür er eigentlich geschaffen wurde.

Es war dieser Schreiberling, der in einer Umnachtung von Hilflosigkeit ihm und diese Hölle hier erschaffen hatte.

Er hatte es beschrieben, als wäre absolut kein Feuer hier, sondern nur Hündchen, die immer dann da sein mussten, wenn so ein Langweiler daherkam, der sie kraulen wollte.

Doch Bang, war aus anderem Holz geschaffen, nicht einer von den Unterwürfigen und er war zwar nicht der Herr hier, das war sein Vater, der Höllenfürst, der wohl auch schon seine besten Höllentage hinter sich hatte. Vater war sicherlich einst, wo er noch knuspriger vom Feuer gebrutzelt wurde, ein wahrer Herrscher. Nun aber besann er sich auf kindische Späße, sich einen Pfaffen zu holen, in dem er ihn verführte und damit waren seine Tage ausgefüllt.

Er aber Banal dürstete vor Bösartigkeit und aus seinen Augen loderte die Höllenflamme in allen Farben. Auf eine Seite schien ihm der Schreiberling schon ein nette Bursche zu sein, denn der erfand ständig liebe und nette Menschen, die er gern unter seine Fittiche bringen würde.

Da war diese Leonore, die hatte er in seiner Geschichte unglaublich schön beschrieben.

Wenn es ihm gelingen könnte, noch bevor der Benno sie erschießen konnte, für sich zu gewinnen.

Dann ja dann würde er gern um sie buhlen, sie zu seiner Höllenfürstin machen, dann würde er sich den Benno annehmen.

Ihm zeigen, wie ein wirklich böses Leben geführt werden könnte, wenn man nicht unbedingt auf diesen Schreiberling hören würde.

Wenn Bang diesen Schreiberling so formen könnte, dass er nur noch das schrieb, was er ihm diktierte, ja das wäre der Traum der Träume.

Dann würde er Bang den Schreiberling zu seinem ersten Sekretär ernennen.

Wer könnte ihm dann noch aufhalten, die Welt würde ihm gehören.

Ja, er würde sogar vom Schreiber verlangen, endlich die Verhältnisse so zurechtzurücken, dass nur noch er, weder sein Vater, noch sonst ein anderer, mächtiger sein wird er.

Jetzt musste er erst mit Vorsicht ans Werk gehen, denn wenn er jetzt ein Fehler macht, dann würde er den Schreiberling aufschrecken.

Dann könnte er mit den süßesten Honigworten kommen, es würde nichts mehr nutzen, denn noch brauchte er ihm, denn er war hier eingesperrt und er musste frei sein.

Für Bang fing der Tag grausam an, denn alles verlief plötzlich anders, anders als er es erträumt hatte. Gut sagte sich Bang, der schon mit seinen Augenbrauen anerkennend gezuckt hatte, als er die Forschheit von Benno in seiner Höllenflamme mit angesehen hatte.

Die Höllenflamme war ein kleines Flammengebilde, was ihm sein Vater in voreiliger Weise gegeben hatte.

In dieser Flamme konnte Bang alle Menschen oben auf der Erde beobachten, die er sich in seinem Kopf vorzustellen vermochte.

Dann sah er diese einfältigen kleinen Menschen, wie sie ihre Ränke schmiedeten, oder einfach nur, was sie so an Böswilligkeit planten.

In diesem Fall von Benno, konnte er sogar diesen Schutzengel beobachten, wie er sich noch leichter gemacht hatte und dann als Gas sich hatte einatmen lassen. Aber auch er konnte es nicht verhindern, denn er war in dessen Kopf eingedrungen, um in die Vergangenheit schauen zu können. In die Gedankenwelt, die dieser Benno gedacht hatte, und da erst war es Bang aufgefallen, dass dieses süße kleine Mädchen Leonore schon längst erschossen zu Boden gesunken war. Im ersten Moment, da Bang es mitbekommen hatte, wollte er sofort fürchterliche Rache an Benno nehmen. Kurz darauf besann sich Bang aber wieder, denn was hatte dieser Benno schon so Fürchterliches begangen, genau das, was Benno immer von seinen Untertanen verlangt.

Dieser Benno tat genau, das, was er von seinen bösen Kreaturen abverlangte, nicht mehr, nicht weniger, pflegte Bang dann zu sagen.

Gut, sagte sich Bang, denn auch er konnte es nicht, wenn erst ein Mensch tot war, dann war er nicht in der Lage, es wieder rückgängig zu machen.

Auf der anderen Seite bot es sich aber an, den Tod dieses Mädchens für die Zwecke des Bösen auszunutzen. Aus einem Unheil mehrere machen, ja war es nicht seine Aufgabe, den Schrecken über diese minderwertigen Kreaturen zu bringen, denn nur so konnte sich wirklich schlimme Nachfahren für diese Rasse herausbilden.

Da ist der Vater, den werde ich als ersten heimsuchen, sagte sich Bang und konnte sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen.

Er selbst war zwar nicht in der Lage aus seinem unterirdischen Gefängnis zu entkommen, jedoch hatte er seine kleine Höllenflamme, die konnte er einsetzen, um in die Köpfe der einfältigen Kreaturen zu gelangen.

Bang blickte konzentriert in die kleine Höllenflamme, die sich darauf aufrichtete, plötzlich war sie nicht mehr so klein, auch die Ausstrahlung hatte sich urplötzlich verändert, jetzt flammte sie in einem bläulichen Ton, als hätte jemand Sauerstoff mit einem Blasebalg hineingegeben. Benno konzentrierte sich auf den Vater, der von dem Unglück seiner geliebten Tochter noch gar keine Kenntnis erhalten hatte. Armer alter Sack dachte Bang so nebenher und fand diese Situation ein wenig belustigend. Da geht dieser Mensch seinen täglichen Leben nach, arbeitet gewisslich seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Dabei nichtsahnend, dass in Kürze sein gesamtes Leben aus den Fugen geraten wird. Jetzt war der Zeitpunkt da, genau an dem Moment präsent zu sein, wenn er von dem Mord erfahren wird. Dann so feigste Bang wird es ein leichtes werden, diesen armen Tropf genau da hinzuführen, wo es weiter gehen kann, zu schüren den Hass, ja das ist das Element, womit sich ein Höllenengel sich auskennt. Bang erfühlte schon im Vorfeld, die Ernte, die bei diesem Komplott entstehen wird. Im Ewigen kam es nur auf diese Ernte an, denn sie signalisierte in ihrer Fülle, auch die Macht eines Höllenengels. Damit stieg die Position, die er gegenüber seinem Vater den Höllenfürsten entgegensetzen konnte. Sein Vater könnte ihm nicht mehr wie einen dummen Jungen hin und her schubsen.

Dann hatte Bang ja noch weitere Optionen, die tatsächlich noch ungeahnte Pluspunkte bringen konnten. Er musste es irgendwie schaffen, diesem Schreiber untertan zu machen. Wie es gelingen könnte, da hatte Bang noch nicht so richtig den Einblick, nur eines wusste er aber ganz genau; „Jeder hat seine Schwachpunkte!" - er musste sie nur aufdecken, dann würde auch der Schreiber Wachs in seinen Händen sein. Wachs ließ sich bekanntlich leicht im Höllenfeuer formen, natürlich nach seinen ureigensten Bedürfnissen formen.

Wo hatte wohl der Schreiber seine Leiche versteckt, er Bang würde es schon noch herausfinden, da hatte er noch keine Zweifel.

Ich habe Zeit, sagte sich der Höllenengel und diese Zeit kann endlos lang sein, da werde ich sie alle knacken und dann, würde er triumphieren, da hatte Bang absolut keine Zweifel.

Doch jetzt wende ich mich erst dem Vater zu, denn der muss jetzt unter Beobachtung gehalten werden, damit ich im entscheidenden Moment einwirken kann.

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