Teil 43

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Der RQW – Beobachter

Ja, ein Beobachter, das war er, davon, war er in sich absolut überzeugt.

Oder war er sogar schon ein Gott, der Welten erschaffen konnte, der diese Welten veränderte?

Schließlich war er nur ein Beobachter, und mehr wollte er auch nicht sein. Ein Wissenschaftler beobachtete eben, das war seine Aufgabe.

Manchmal sind Entdeckungen reiner Zufall, dann trat er ins Spiel, und fing an diesen Zufall zu beobachten. Er war Mitarbeiter eines großen Labors, was sich mit biologischen, chemischen Zusammenhängen befasste. Die erste Aufgabe war es allerdings, neue Werkstoffe zu kreieren, die andere Werkstoffe ablösen konnten, weil sie effektiver in ihrer Anwendung waren, aber auch mehr aushielten. Neue Werkstoffe trugen dazu bei, den Einsatz von Grundstoffen zu reduzieren, somit die Umwelt zu schonen. Wenn dadurch weit haltbarere Werkstoffe entwickelt werden konnten, denen Hitzeeinwirkung so gut wie nichts mehr ausmachten, aber auch mechanische Einwirkungen besser entgegenhalten konnten.

Ja, dann hatte sich doch der ganze Aufwand gelohnt. Sogar Werkstoffe hatten sie schon kreiert, die, wenn sie erst ihre stabile Grundform erreicht haben, nicht mehr, oder nur mit extremem Aufwand vernichtet werden konnten.

Die Produkte hielten extrem lange allen Belastungen stand, das Produkt hatte so gut wie keine Abnutzungserscheinungen, und war für die Ewigkeit konzipiert.

Auf der anderen Seite stand dann wieder ein anderes Problem;

„Wer wollte ein Teller schon für alle Ewigkeiten benutzen?"

„Oder aber die umbaute Technik veraltete, musste aber weiter benutzt werden, weil das Gerät nicht mehr zerstört werden konnte!"

Dann kam die Stunde des Beobachters, der etwas entwickeln musste, damit die Sachen, die eigentlich für die Ewigkeit konzipiert wurden, sich anfingen wieder zu zersetzen. Also konnte man den Beobachter auch Recycling – Experte nennen. Eingebürgert hatte sich aber der Name RQW – Beobachter, er fiel nicht so auf, und alle wussten genau, was getan wurde.

R hieß Recycling, Q war Abkürzung für Quanten, W die Kennung der Welten.

RQW – Beobachter blickte konzentriert durch sein Okular, was er nicht mehr aus seinem Blickwinkel lassen wollte. Er blickte tief in die Welt seines Monokular, was ihm ein neuer Kosmos, den er, wenn er es nur gewollt hätte, auch auf einen großen Bildschirm legen konnte, der ihm sicherlich ein detailgetreues Bild hätte liefern können.

Er hatte noch immer das Bild im Kopf, als noch die großen Erfinder vor ihren Mikroskop Linsen saßen, große Erfindungen machten, und er sollte hier auf einer zwei Millimeter dicken Bildschirmwand starren.

Natürlich war die Bildschirmwand effektiver, leistungsstärker und natürlich auch viel genauer. Deswegen wechselte er nach einigen Minuten seinen Blick zur Bildschirmwand. Trotzdem war es schön, wenigstens noch den Anschein eines großen Entdeckers zu haben, auch wenn es längst anders lief. Dabei sollte es heute doch anders laufen, als er es selbst gedacht hatte. Zur Erklärung der Bildgebung noch eine kurze Anmerkung. Natürlich war es nicht möglich eine ein Bild zu erzeugen, was in den Bereichen der kleinsten Teilchen erzeugten Realitäten entsteht. Da waren rechnergestützte Abläufe, die eine Wahrscheinlichkeit von neunundneunzig Prozent berechneten, dann Detail gerecht umsetzten, sie dann bildlich umsetzten. Das Ergebnis konnte RQW – Beobachter bildlich wahrnehmen, und einfach nur betrachten. Selbst die Konsequenzen wurden schon erkannt und dem Beobachter als Wahrscheinlichkeit dargeboten. Eigentlich hatte der RQW – Beobachter nur noch kontrollierende Aufgaben, vielleicht sogar in bestimmten Fällen das Experiment abzubrechen.

Allerdings musste das der Beobachter vor einem RQW - Gremium treten, und seinen Entschluss erklären. Ein Beobachter würde so ein Abbruch nur zustimmen, wenn eine große Gefährdung eintreten würde, was einer Weiterführung des Experimentes nicht gestatten würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 05, 2022 ⏰

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