Teil 14

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Die Geschichte vom Studenten, der sich verliebte 

Klaus Mendelssohn, Student im vierten Semester für Physik. Mit seinen ein Meter und sechsundsechzig, war Klaus Mendelssohn nicht gerade einer der größten Studenten hier auf der Uni.

Demzufolge bestand auch kein großes Interesse, vonseiten der Leitung, ihn für eine Mannschaft, im traditionellen Gebiet der Uni werben zu wollen. Seine Arme waren einfach zu schwach ausgebildet, um kräftig die Ruder in den Riemen durchzuziehen. Er war einfach in den Augen der meisten Kommilitonen ein Nichts, weil zusätzlich auch noch ein Schwächling in ihm wohnte.

Auch war er nicht recht gesprächig, was für eines Studenten schon recht eigentümlich war. Zusätzlich war er auch noch der Primus, vor dem sogar die Professoren Respekt hatten.

Einfach deswegen, weil er ihr fachliche Wissen in sich aufzusaugen schien.

Zusätzlich so einen Wissensdrang in sich barg, wo jeder Lehrer schnell an seine Grenzen, des eigenen Wissensstand kommt.

Schon nach einem Jahr Studium war er nicht mehr verpflichtet, sich im Hörsaal einfinden zu müssen.

Denn der Lehrstoff langweilte ihm zutiefst.

Selbst sein IQ konnte nicht mehr gemessen werden und hinter vorgehaltener Hand war man zufrieden, wenn Klaus Mendelssohn nicht anwesend war.

Da war es schon recht komisch, mit der Intelligenz, die Klaus zur Verfügung stand, dass er ausgerechnet, egal wo, in eine Starre verfiel.

Einige, die seinen Ruhm neideten, sprachen natürlich nicht freundlich darüber, denn die Erstarrung, die Klaus zur Schau stellte, uferte natürlich recht eigentümlich aus. Selbst wenn er in der Mensa anstand, also im Stehen überkam ihn dieser Zustand, der absolut nicht zu erklären war. Vor allem, weil der Zustand, Stunden andauern konnte, konnte es vorkommen, dass die Reinigungskräfte um Klaus herum den Fußboden säuberten, einmal wurde er sogar mit eingeschlossen, weil er schier aus seinem Zustand nicht zu erwecken war.

Kam er plötzlich wieder zu Bewusstsein, dann schreckte er hoch, in seinem Gesicht hatte sich eine unerklärliche Grimasse gebildet, die sich keiner recht erklären konnte. Deswegen mied man ihn immer mehr, denn das war schon mehr wie einfach nur unheimlich.

So ein Verhalten hatte mit keiner krankhaften Fehlbildung etwas gemeinsam, so eine Erkrankung gab es einfach nicht. - dachten die Studenten und die Lehrerschaft.

Fehlte nur noch, dass man Klaus in so einem Zustand einfach einpackte und ihm danach per Post verschickte.

Oder ihn auf ein LKW lud, um ihn irgendwie loszuwerden.

So weit ging man nun auch wieder nicht, aber in der Mensa hatte man tatsächlich überlegt, nachdem man Ärzte zugerufen hatte, die auf den Zustand von Klaus nur eine Erklärung hatten; „Narkolepsie", – ihm einfach in einen Lagerraum, zwischen Einweckgläsern;

Dosen voller Gemüse und großen Säcken von Nudeln, oder Reis einfach mit abzustellen. Also das wollte man jetzt auch nicht, da war es schon einfacher ihn in das Sekretariat der Uni zu tragen, wo er seinen scheinbaren Rausch des Wegtretens überdauern konnte.

Aber auch die im Sekretariat waren sie dann mit ihrem Latein am Ende, denn die wollten auch Feierabend machen, weil genau an diesem Tag der Zustand mit Klaus in neue Dimensionen auszuufern schien, jedoch dauerte der Zustand noch länger. Die Chefsekretärin entschloss sich, Klaus, in einen Flur nicht weit vom Sekretariat auszuparken.

Inzwischen war die Sache einfach nur fort geschoben, jetzt lag die Verantwortung aufseiten des Haustechnikers, so wie man ihn heutzutage betitelt, denn man hatte schon einen anderen Namen dafür benutzt, Hausmeister hörte sich nur nicht edel genug an.

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