Teil 32

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Die Landung

Renal selbst war sprachlos, jedoch hatte wohl die KI für alle Fälle schon vorgesorgt. Verwunderlich war nur, dass er als Pilot davon nichts wusste. Es schien so belanglos zu sein, dass es undenkbar war, dass so ein Fall überhaupt eintreten konnte. Die Technik war so fortgeschritten, dass eine Abweichung nicht vorgesehen war. 

Warum die KI trotzdem auch für solche Fälle einen neuen Plan ausgearbeitet hatte, lag eigentlich auf der Hand. Egal wie perfekt etwas schien, es lag immer eine kleine Gefahr in seinem Kern, auch wenn ein Misslingen der Expedition sehr gering war, faktisch bei null angesiedelt schien. Trotzdem konnten Umstände, an die wirklich keiner denken wollte, er doch eintreten, ja im schlimmsten Fall alles gefährden.

Mit so einem Scheitern wäre nicht nur Leben in Gefahr gewesen, auch was für die KI die einzig entschiedene Komponente, der Verlust von Ressourcen, die für die weitere Entwicklung einfach zu wertvoll waren.

Damit ist sicherlich die weitere Entwicklung der KI gemeint, der Mensch als lebendes Beiwerk hatte nicht die Priorität, wie es materielle Ressourcen darstellten. In der habitablen Welt, hatte man bereits eine Verwendung aller Energiereserven, der gesamten Galaxie bewerkstelligt. Das war eine fundamentale Leistung, die nur mithilfe der KI bewerkstelligt werden konnte.

In Renal kam es zu einem absurden Gedankengang, den er einfach nicht mehr loswurde. Vielleicht spielte ja die KI ein falsches Spiel, und wenn es so war, dann durfte er diesen Gedanken nicht laut äußern.

Die KI würde mit allen Mittel ihre Position verteidigen, auch wenn es bedeuten würde, dass sie diesen Störenfried einfach eliminierten.

Biologisches Leben war, für die KI erst auf den zweiten Platz, wichtig war, nur die künstliche Intelligenz, die mit allen Mittel aufrechterhalten werden musste.

Was ist da schon ein kleiner Pilot, der gerade eben auf den Gedanken gekommen war, dass hier etwas nicht stimmen konnte.

Leider, so musste er jetzt auch noch zugeben, konnte er zufrieden sein, dass die KI so weit geplant hatte, dann hätten sie den Aufprall auf die Erdoberfläche nie überlebt.

Darüber musste er sich später noch Gedanken machen, wie er überhaupt damit umzugehen hatte.

Die Habitable Welt würde es ihm wohl nicht glauben. Zu sehr war die Habitable Welt schon mit der ganzen Entwicklung verwebt. Es sind zu viele Gemeinsamkeiten, zumindest denken wir es, dann gibt es kein Zweifeln an der KI mehr.

Renal besah sich sein Steuerpult genauer, dann verweilte sein Blick auf einem kleinen Kopf, der unscheinbar, jedoch präsent in seine Augen stach.

Das hatte er vergessen, zu sehr war seine Aufmerksamkeit dem Flug des Raumgleiters untergeordnet gewesenen.

Es war eine Drohne, die eigentlich überhaupt nicht gebraucht wurde, weil die Kontrollmechanismen ausreichten, einen perfekten Blick in den Raum zu gewährleisten.

Es war sogar möglich, entfernte Punkte, die mit bloßem Auge nicht mehr auszumachen waren, so weit heranzuzoomen. Der Raumgleiter konnte Objekte von bis zu vier Lichtjahren für das menschliche Auge sichtbar machen.

Da war so eine veraltete Technik nicht mehr nötig.

Die KI selbst hatte aber darauf bestanden, so blieb die Drohne wie ein Anhängsel auf der Oberseite des Raumgleiters erhalten.

Jetzt allerdings schöpfte Renal Hoffnung, sich einen Überblick über die derzeitige Position zu verschaffen.

Er drückte den Knopf fast schon ein wenig mit zu viel Schwung.

Angst kam auf, den empfindlichen Knopf außer Gefecht gesetzt zu haben. Gespannt wartete er, was geschehen würde, natürlich hatte er schon daran geübt, jedoch musste er sich all die Übungen wieder zurückerinnern, damit er sie wieder einsetzen konnte.

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