Teil 9

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Frank Glatt 

In der Nacht, nachdem Leonore ihrem Vater die Wahrheit gebeichtet hatte, da war er erst mehr wie aufgeregt, denn das, was dieser Schnösel seine Tochter angetan hatte, war schon mächtig gewaltig. Natürlich hatte er gegenüber seiner Tochter so getan, als würde er sie verstehen und auch verzeihen. Verzeihen konnte er seine Tochter, nur diesen jungen Möchtegern, der wahrscheinlich nicht richtig arbeiten konnte.

Leonore hatte ihm erzählt, dass er für eine kleine Firma arbeitete.

Jedoch schien es fast so, als würde die kleine Firma nicht mehr lange auf dem Markt sein.

Dann würde John wahrscheinlich seine Arbeit verlieren, nur was der da arbeitete, konnte Leonore ihm nicht erzählen.

Für Frank war da etwas faul dran, es stank sozusagen zum Himmel hoch und er würde dem schon auf die Schliche kommen. Mit andern Worten, Frank hatte sich da in was reingesteigert, bis er dann endlich eingeschlafen war.

Ein Traum eröffnete Frank eine völlig neue Sicht auf diese ihm doch gerade vergällte Welt. Da war ein schöner sonniger Nachmittag, als er mit einem kleinen Jungen aus dem Haus gestürmt kam.

Der kleine Junge hatte große Ähnlichkeit mit Leonore und so musste der Junge auch Ähnlichkeit mit ihm haben, denn Leonore war ihren Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Ralf hingegen war im siebten Himmel, ein Himmel, der so toll war, weil ihm so ein Enkel geschenkt wurde, mit dem er Fußball spielen konnte, den er wie einen eigenen Sohn in seinem Herzen geschlossen hatte.

Da erschien ihm das Leben plötzlich so unglaublich schön zu sein.

Da war er sogar geneigt diesen Taugenichts zu verzeihen, denn wenn dieser John auch nichts taugte, so hatte er ihm doch diesen Enkel geschenkt.

Dafür war er glücklich und für so einen Enkel war er bereit ihm sogar hier mit aufzunehmen. Natürlich nur dann, wenn seine Tochter es so wollte.

Den Jungen jedenfalls würde er nie mehr fortlassen, das war sein Gebot und so war es auch gut. Alle guten Vorsätze zerplatzen, wenn sich etwas Entscheidendes ändert.

In diesem Fall hatte sich tatsächlich etwas verändert und das brachte in Frank einen sofortigen Sinneswandel hervor. Der Grund war einfach, er erwachte und der Traum, den er geträumt hatte, wurde abgelöst durch sein plötzliches Erwachen und somit war auch der Traum zu Ende, in dem Frank gerade eben noch geschwelgt hatte. Den Jungen wollte er schon haben, aber dieser junge Mann, der seine Tochter so ausgenutzt hatte, mit dem hatte er nichts mehr am Hut. Trotz allem durchdachte er den Traum nun doch und musste lächeln, denn wie er sich im Traum mit seinem kleinen Enkel gesehen hatte.

Ja, sagte er sich da, so ein Enkel ist genau das, was ich brauche, einen Enkel, mit dem er runter auf den Bolzplatz gehen konnte.

Ihm alle Tricks beibringen konnte, da war es plötzlich so, dass er es gar nicht erwarten konnte, bis endlich der kleine Junge auf der Welt sein würde.

Benno Momente

Es gibt Tage, da geht wirklich alles daneben, dann wieder scheint alles ineinander zu fließen, als würde da eine ordnende Hand alles nachträglich ordnen wollen. Der Tag allerdings, wo er einfach nur ein Exempel statuieren wollte, war so ein Tag, wo alles schiefging, was nur schiefgehen konnte.

Da konnte Benno noch zufrieden sein, dass er selbst noch lebte, dass er mit heiler Haut davongekommen war, denn wenn es anfing, wer konnte es da noch stoppen? - sicherlich nicht vor sein Leben, denn dann ist alles futsch. Gut, sein Leben war noch nicht in Gefahr, dafür hatte er seine Leute, die hatten schnell und gut die beiden Leichen fortgeschafft, eben sauber gemacht. Trotzdem, wer konnte denn so was ahnen, was da hinter einem Typen alles so lauerte, und wenn er jemand bestrafen muss, dann fallen eben gleich zwei Leichen zu Boden.

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