Teil 22

1 0 0
                                    

Die lila Welt  

Als wären diese fliegenden Eier, die eigentlich als Kugelblitze durch das geöffnete Fenster von Klaus geschwebt waren, nur dort erschienen, um ihre Kinder einzusammeln.

Die Kinder, „Sternkinder"!

Helfer des großen Hüters der großen Universen Bibliothek.

Den Hüter selbst kann man sich nicht als Person in dem Sinne vorstellen.

Vielleicht einen alten Mann, mit einem langen, weißen Rauschebart, dem man seine Weisheit schon vom Aussehen ansah. Weisheit deswegen, weil er von Anbeginn allem Sein geboren wurde, bevor es einen Urknall gegeben hatte, noch bevor es ein Multiversum gegeben hatte.

Ein kleiner, noch kleiner vom Kleinsten möglichen Teilchen, kräuselte sich etwas im absoluten „Nichts", umher. Man könnte es den Beginn des ersten Wissens benennen. Woher es kam, kann nicht mehr benannt werden, es ist anzunehmen, dass es das Einzige war, was wirklich vorhanden war. Eben ein Wille und nichts mehr, ein Wille, etwas zu entwickeln, vielleicht auch nur ein Schatten, ein Schatten eines Gottes, der erst kommen wird.

Dieser Schatten, trug in sich die Kapsel des zukünftigen Wissens, der eigentliche Hüter, eines universellen Wissens, ein Speicher Cloud, aller je gedachten Gedanken in der Zukunft, der Gegenwart und der Vergangenheit.

Ein Mysterium, was eigentlich nicht vorhanden sein dürfte, es aber trotzdem war.

So begann der Hüter das Wissen zu speichern an, natürlich erst dann, wie sich Leben entwickelte, Leben wie wir es kennen. Aber nicht nur das Leben hier auf unserer Erde, unseren blauen Planeten, auch in anderen Universen, ja bis hin in allen anderen Multiversen, die eigentlich nur verborgen liegen, in den verschiedensten Dimensionen.

Als Klaus in sein Duplikat aus reinster Energie und kleinsten Lichtteilchen hineingezogen wurde, entstand natürlich nicht aus zwei Teilen, ein Teil, aus Klaus wurde ein neues Sternenkind, was zur Unterstützung für den Hüter der Universen Bibliothek gebraucht wurde, einberufen. Er wurde nie dazu geboren, die Auswahl seiner Person beruhte einzig und allein auf ein Zufallsprinzip. Klaus war, wie man so schön sagen kann;

„Zur verkehrten Zeit, am verkehrten Ort"

Da hatte das Auswahlprinzip erbarmungslos zugeschlagen.

Alles, was Klaus vorher gewesen war, war verschwunden, selbst in seiner direkten Umgebung, konnte sich plötzlich keiner mehr an ihn erinnern.

So ein großer Radiergummi hatte alles weg-radiert, weg-radiert als hätte Klaus nie gelebt.

Nun hatte ihm ein neues Bewusstsein heimgesucht, eben das Bewusstsein eines Straßenkindes.

Was einzig und allein nur für den Hüter unterwegs war.

Sein Name lautete jetzt Sternei 100003 und er würde jetzt so lange leben, wie es intelligentes Leben geben würde, solange es bewohnte Welten gab.

Seine glitzernde Energie-hülle, die ihm zu allen Universen bringen konnte und sogar Zeit und Raum überwinden konnte, weil es den jeweiligen Raum krümmte und somit sogar Wurmlöcher hervorbringen konnte, um schneller im „Nichts", unterwegs sein zu können.

Eigentlich war der Hüter keine Person, er hatte noch nicht mal Ähnlichkeit mit einer Person, keinem Wesen, aber auch keiner Kreatur. Die wie ein Monstrum jegliches Wissen in sich einsog. Der Hüter war so etwas wie ein Schatten, anwesend, aber auch nicht vorhanden, ein mehr unsichtbares Ding und doch war er voller Macht, einer Macht, die durch das unglaubliche Wissen, was er hütete, verliehen worden war.

Mit jedem Wissen, was er sich einverleibte, stieg auch die Macht, die der Hüter in sich barg. Nun würde der Hüter diese Macht nicht einfach einsetzen, gegen eine Intelligenz, die noch im Begriff war sich zu entwickeln. Niemals würde der Hüter seine Macht missbrauchen, um eine andere Art von Macht ausüben zu können.

ZeitspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt