Teil 25

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Der Hüter  

Er streifte durch seine Bibliothek des Wissens umher, begutachtete jede passende Zeiteinheit, eine Zeiteinheit beträgt in etwa eine Woche irdische Zeit und er war überrascht, wie fleißig seine Sternenkinder Wissen einsammelten. Vorher, wenn er die Bibliothek inspizierte, sogar dann gab es so einen Schub, der ihm dann tatsächlich in die Knochen fuhr. Nur hatte er gar keine Knochen, wo ein Schreck hineinfahren konnte, aber es fühlte sich so an, er wusste es genau;

Gefühle konnte er spüren, sie konnten sogar mit Schmerzen ein herkommen, obwohl es wohl keine richtigen Schmerzen sein konnten, es mussten wohl Phantomschmerzen sein.

Er selbst war genauso beschaffen wie die Sternenkinder, ein Konstrukt, bestehend aus der reinsten Energie, die es im Multiversum gab. Es war die Energie, die freigesetzt wird, wenn sich zwei Wesen unsterblich ineinander verlieben. Geschieht so eine Liebe, von zwei Wesen, dann, ja dann wird ein winziger Hauch dieser so hocheffektiven Energie freigesetzt.

Sie schwebt in die Höhe, vollführen noch einen ineinander gewundenen Tanz.

Wird dann zu großen Bibliothek gezogen, wo die gebündelte Energie, gebündelt von anderer Liebesenergie, von einem Empfänger eingefangen wird.

Natürlich sofort weitergeführt wird, dorthin wo sie dringend benötigt wird. Müsste man diese Energie mit Gold aufwiegen, wäre wohl ein Gramm so viel Wert, wie eine Tonne Gold? Nur gab es in der Bibliothek kein Gold und schon gar kein Geld. Eines machte den Hüter etwas traurig, denn sein einst bestes Pferd im Stall Sternei 100003 schien nicht mehr richtig zu funktionieren, da war etwas geschehen, was den Hüter etwas nervös machte. Dieser Fall war noch nie vorgekommen, zumindest konnte sich der Hüter an so einen Fall nicht erinnern, es war eigentlich schon ein Ding der Unmöglichkeit.

Nun hatte der Hüter festgestellt, dass genanntes Sternei auf die Erde gelangt war und einfach nicht mehr durchsah, wo er sich eigentlich befand. Sternei 100003 fiel auch bei der Wissenssammlung aus, benötigte aber auch keine Spezialenergie, denn sein Wesen wird von einfacher Sonnenenergie betrieben, die in diesem Sonnensystem reichlich vorhanden war. Es war wirklich eine schreckliche Angelegenheit, mit ansehen zu müssen, wie da ein wertvolles Mitglied des Systems ausfiel, ein Loch hinterließ, sogar die Entwicklung einer Spezies verlangsamen konnte, wenn nicht sogar in eine falsche Richtung einleiten könnte. Sogar dessen vorzeitige Vernichtung bedeuten könnte. Er selbst, der Hüter, müsste sich jetzt aufmachen, den Fehlgeleiteten zurückzuholen, damit nicht noch mehr Schaden für dieses Universum angerichtet werde. Wie es so weit kommen konnte, war dem Hüter ein Rätsel, obwohl er doch alle möglichen Wissensschätze hier in seiner Universalbibliothek eingelagert hatte, so in etwa kam es ihm jedoch ins Bewusstsein.

Fort konnte er hier nicht, was wäre, wenn hier eine Havarie auftreten würde, oder sogar ein Wissensstau, durch eine kleine Harmlosigkeit, staut sich das gesammelte Wissen auf, kann nicht zum richtigen Ort, um dann eingelagert zu werden. Es wäre eine unwiederbringlicher Verlust, der nicht mehr gut gemacht werden könnte. Es ist das Wissen, was dann unwiderruflich verloren wäre, weil wir dann einfach nicht wissen, um was für ein Wissen es sich handelte. Auf der anderen Seite benötigt 100003 unbedingt Hilfe, was könnte alles geschehen, wenn er keine Hilfe von uns bekommt?

Kurz überlegte der Hüter, was die Konsequenzen wären und ob es vielleicht ratsamer wäre Sternei 100003 einfach dort zu belassen, wo er eben gerade war. Manchmal ist es besser, nichts zu unternehmen, bevor man noch mehr Schaden anrichtet. Ein großer Schaden ist es, wenn ich die Universalbibliothek einfach so verlassen würde. Bei einer Havarie würde keiner hier sein und ich würde zur Erde einige Monate benötigen. Resigniert hörte der Hüter mit seinen Betrachtungen auf, es brachte einfach nichts, weiter diesen Überlegungen nachzugehen, es war einfach nur Zeitverschwendung und das durfte er sich in seinen Aufgabenbereich nicht leisten. Trotzdem hielt der Hüter den Kontakt, den er mit großer Kraftanstrengung aufrechterhielt. Er konnte sich in seine Aura hineinversetzen, so alles genau wahrnehmen wie Sternei 100003 selbst auch. Also, er war in der Lage, die Geschehnisse so gut wie ohne Zeitverlust nachzuvollziehen.

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