Warrior Cats Flimmernde Wahrheit

Prolog

 Die Strahlen der Sonne konnten die Lichtung durch die Wolkenschicht bis zu dem mit Moos bewachsenen Boden erleuchten.

Die Heilerkatze Mooslicht räkelte sich in der warmen Sonne. 

Plötzlich hörte er ein Knacken. Rasch drehte er sich zum Geräusch um, nur um die anderen Heilerkatzen zu erblicken.

,,Was macht ihr auf dem Territorium des FlussClans?", knurrte er. ,,Obwohl wir Heilerkatzen sind, gelten für uns auch Grenzen!"

,,Zieh deine Krallen wieder ein, Mooslicht. Schau dich doch mal um!", erwiderte der braun getigerte Heiler des WindClans, Kaninchenlauf amüsiert.

,,Das ist nicht das Territorium des FlussClans?", bemerkte Mooslicht verwundert und leckte sich verlegen über das Brustfell.

,,Wir sind im SternenClan. Geteilter Traum, du Genie", bemerkte Fenchelstaub trocken.

Plötzlich kam ein weißes Junges mit Sternen im Fell und gelben Augen auf sie zu. Das war die gewöhnliche Gestalt der Katzen des SternenClans. Bergjunges war bis vor kurzem Mitglied des DonnerClans gewesen. Tragischerweise hatte das Schicksal ihn zu früh aus dem Reich der Lebenden gerissen. ,,Seid gegrüßt. Mein Name ist Bergjunges."

Seine hörte sich seine Stimme seltsam an. Voller Wissen, Leid, Wut, Schmerz, Angst und irgendwie... auch Freude:

,,Weiße Kätzin geboren bei vollem Schein,
der nicht erscheint.
Die Augen scheinen gelb, wie lange nicht.
Verderben und Rettung vereint, das ist sie.
Für oder gegen sie, hütet euch vor dem Jungen geformt aus Wut und Hass,
doch durch Blut aufgehaltet werden kann."

Kieselflamme zweifelte. Es gab doch so viele Katzen, auf die die Beschreibung zutrifft. Der junge Kater wandte sich an das Junge: ,,Bergjunges, es gibt lebende Katzen mit reinweißem Fell und gelben Augen. Was ist mit ihnen?"

,,Ab dieser Nacht nicht mehr. Katzen wie Fenchelstaub wird es noch geben. Sie ist nicht reinweiß. Aber reinweiße Katzen mit gelben Augen nicht mehr, bis auf die Katze aus der Prophezeiung." 

,,Auch Hauskätzchen, Streuner, Einzelläufer und Kater?" fragte Fenchelstaub, wie immer auf den genauen Wortlaut hörend.

,,Alle", bestätigte Bergjunges.

Mit verklingender Stimme rief er noch: ,,Grüße meine Mutter, meine Schwester und meinen Vater bevor sie sterben. Meinen Bruder auch! Sag ihnen, wenn sie aufwachen, werde ich hier sein! Ich werde hier sein und auf sie warten! Kieselflamme, vergiss das nicht!"

Kieselflamme spürte Trauer, als er die Katzen verabschiedete, die sterben würden. Er kam in dieser Nacht mit einer Todesprophezeiung zu seinem Clan. Er hoffte, dass das nie mehr passieren würde. Er wollte nie Heiler sein. Warum war das Schicksal nur so grausam? Warum?

Kaninchenlauf spürte nur eins: Schmerz. Diese Prophezeiung würde so viele Leben kosten. Mit dieser Prophezeiung verlor er treue Freunde, liebende Famile und nicht nur er. Er zweifelte, ob es die richtige Entscheidung war, eine Heilerkatze zu werden. Wie konnte der SternenClan eine solche Prophezeiung geben?

Mooslicht wünschte sich nur die ausgelassene Stimmung vor der Prophezeiung zurück. Er würde seine Schülerin verlieren. Die Schülerin, die so vielen das Leben gerettet hatte. Warum blieb sie nicht verschont? Warum?

Fenchelstaub ließ auch jetzt ihre kalte Fassade nicht hinunter. Jetzt brauchte sie sie mehr denn je. Niemand sollte so etwas je wieder fühlen! Sie durfte nichts mehr fühlen. Auch keinen Schmerz.