Warrior Cats Flimmernde Wahrheit

Kapitel 10

,,Warum ist sie denn schon Kriegerin und er noch Schüler?", fragte Baumjunges, der die ganze Unterhaltung mit angehört hatte.

,,Regentanz war schon etwas älter als Hellpfote und wurde außerordentlich schnell Kriegerin. Deshalb ist sie schon Kriegerin und Hellpfote noch Schüler", erzählte Weidenpfote.

Sie aßen alle auf und die Schüler und Jungen schritten auf Regentanz zu, die sich mit Kieselflamme unterhielt.

,,Ich rieche Regen. Wirst du dann im Regen tanzen Regentanz?", kam es provokant von Kieselflamme. 

Mit einem Schnurren antwortete Regentanz: ,,Natürlich. Ich liebe nasses Fell. Bin ich etwa eine FlussClankatze? Ich mag zwar schwimmen, dennoch bin ich keine FlussClankatze, sondern eine DonnerClankatze. Aber ich rieche Steine. Willst du dann die Kiesel in Brand stecken Kiesleflamme?"

,,Ja auf jeden Fall. Und du solltest dich den Jungen vorstellen, sie stehen hinter dir."

Regentanz drehte sich um und erblickte die vielen Katzen und stellte sich verlegen vor: ,,Also ich bin Regentanz und ich mag schwimmen. Ihr werdet vermutlich bei mir Grundlagen des Schwimmens lernen. Bei uns können und mögen mehrere Schwimmen."

Sie schaute etwas vorwurfsvoll zu Kieselflamme, jedoch war das eindeutig Geschwisterliebe.

Wow, schwimmen! Ob ich das schaffen werde? Wasser ist nass. Werde ich danach ein Fell voller Wasser und meine Ohren voller Wasser haben? Ich sollte mich besser nicht so freuen...

Samtjunges Pfoten kneteten den weichen, sandigen Boden vor dem Heilerbau und stellte überrascht fest, dass es gewisse Ähnlichkeite zwischen ihr und Regentanz gab. 

Wir haben beide blaugrüne Augen und fast den selben Grauton bis auf meine Tigerung.

,,Wir stellen euch unseren Vater vor. Er ist vermutlich von dem komischen Gespräch mit Blitzstern gekommen." Eichelpfotes Schweif zeigte auf einen ebenfalls cremefarbenen Kater, der die gleichen eisblauen Augen besaß.

,,Papa! Stell dich mal den Jungen vor. Und zeigst du uns dann auch nochmal einen Kampfzug?", bettelte Eichelpfote.

,,Natürlich.", seine Stimme klang etwas undeutlich und weich, jedoch nicht ohne einer gewissen Tiefe, ,,Ich bin Luftrost, der Vater von Weidenpfote und Eichelpfote."

Was ist das in seinen Augen? Trauer? Eichelpfote und Weidenpfote haben bisher nur von ihrem Vater gesprochen. Ist ihre Mutter etwa tot?

Mitleid überkam Samtjunges. Vermutlich war der Grund für Eichelpfotes Verhalten zu seinem Bruder ja Angst? Angst, von seinen Vater nicht geliebt zu werden oder nochmal jemanden zu verlieren, den er liebt?

,,Ich muss jedoch gleich wieder mit Blitzstern reden. Tut mir leid. Vielleicht später. Einverstanden?"

Eichelpfote und Weidenpfote nickten und Luftrost ging wieder zu einen Bau, der dann Blitzsternsterns sein müsste. Er befand sich etwas oberhalb, zwischen Steinen und war deswegen sicher mit Moos vollgestopt und der Bau sah auch relativ groß aus.

,,Wir gehen in den Ältestenbau. Außer die Mentoren, die mit Blitzstern sprechen, Blitzstern und die Ältesten kennt ihr eigentlich alle."

Der Ältestenbau befand sich in den umgefallenen Baumstamm, der sich neben dem Heilerbau befand. Praktisch! So gelangt Kieselflamme sofort zu den Ältesten, falls mal was sein sollte.

,,Wartet. Was ist wenn die Ältesten schlafen und wir sie aufwecken? Soll ich mich hineinschleichen?"

Überraschend ernst blickte Rabenpfote zu ihnen, nachdem sie ihre Frage gestellt hatte. Die anderen schienen sich ihren Vorschlag durch den Kopf gehen und schließlich stimmten alle zu.

Rabenpfote setzte vorsichtig ihre Pfoten voreinander und ging in die Hocke. Kein einziger Ton war zu hören. Langsam schlich sie sich bis zu den Eingang vom Bau. Sie lugte vorsichtig hinein und schließlich winkte sie all die anderen mit einem Winken von ihrem Schweif zu sich.

Anscheinend waren die Ältesten alle wach und sie traten alle in den Bau hinein, denn in dem Bau war außergewöhnlich viel Platz.

,,Mama?", rief Rabenpfote in den Bau hinein. ,,Rabenpfote, da bist du ja. Du wolltest ja eine Geschichte hören. Wollt ihr anderen auch die Geschichte hören?", die Frage kam von einer grauen Kätzin mit fluffigem Fell.

Eichelpfote antwortete schließlich: ,,Natürlich, würdet ihr euch auch den Jungen vorstellen?" ,,Also mein Name ist Bachblüte. Ich bin auch Rabenpfotes Mutter und Blitzstern Gefährtin." 

Ein etwas älterer Kater mit blaugraugetigerten Flecken und einer langen Narbe unterhalb seines Halses sprach nun: ,,Und ich bin Blaunarbe. Ich bin Fleckentupfs Gefährte und Kastanienglanz' Vater. Silberpfote und Gelbpfote sind also meine Enkel."

,,Eispfote hol mir sofort ein neues Nest! Aber kein nasses Moos!", Samtjunges zuckte zusammen, als sie Bachblütes unfreundliches Rufen hörte. 

,,Aber Mama. Ich habe euch doch gerade eben ein neues Nest gebracht. Sind sie etwa nicht mehr gut?", mit einen Augenzwinkern zu Eispfote wandte sich Rabenpfote an ihrer Mutter und schmiegte sich an sie.

,,Doch natürlich Rabenpfote, allerdings will ich es nicht für mich sondern für Blitzstern. Sein Moos wurde etwas länger nicht gewechselt."

,,Ich habe ihm gerde eben neues Moos gebracht", erwiderte Rabenpfote. Bachblüte schnurrte nur: ,,Das war nett von dir. Wollt ihr jetzt eine Geschichte hören?"

Eilig scharrten sich die jungen Katzen um Bachblüte und Blaunarbe herum und Bachblüte fing an zu erzählen: ,,In einer stürmischen Nacht wurde das Lager des FlussClans überschwemmt. Doch eine Königin, namens Regenblume, bekam gerade Junge. Also bekam sie mit Hilfe von der Heilerin Junge. Das eine hieß Eichenjunges, nach der Eiche, dessen ausladenen Äste ihre Clangefährten beschützt hatte. Und das andere, hieß Sturmjunges...