Kapitel 16

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Regentanz und Samtpfote waren gerade wieder im Lager angekommen und es hatte sich herausgestellt, dass Samtpfote die Jagdpositionen tadellos beherschte.

Sie hatte sogar den Versuch gewagt etwas zu fangen, allerdings hatte Samtpfote es nicht geschafft, was nicht verwunderlich war, denn es war ihr erster Tag als Schülerin.

Nachdem die Schüler sich etwas vom Frischbeutehaufen genommen hatten und aufaßen, wollte Samtpfote einfach nur schlafen.

Moment, ich habe ja gar kein Nest! Und es ist zu spät um rauszugehen. Ich bin ja so müde. Wenn die Nester von Silbervogel und Gelbdorn noch da sind kann Baumpfote ein Nest bekommen und ich teile mir für heute ein Nest mit Mitternachtspfote. Ja, das würde gehen.

Als sie in den Schülerbau trat, kam Mitternachtspfote schon auf sie zu: ,,Hey Samtpfote, ich habe nachgedacht. Da Silbervogels und Gelbdorns Nester noch hier stehen, kann Baumpfote ein Nest habe und wir teilen uns eins. Morgen mache ich mir dann ein eigenes Nest."

Puh zum Glück musse nicht ich sie fragen und sie macht sich dann morgen ein eigenens Nest. Als Samtpfote es sich gemütlich gemacht hatte, blickte Nesselwinds Kopf herein und sie fauchte Eispfte an: ,,Eispfote, du musst Wache halten! Los beeile dich, ich will morgen nicht immer noch hier stehen." Eispfote stand schon bereit und sie musste auf Nesselwind warten.

Wieder Eispfote. Warum wird Eispfote immer angefaucht? Und Nesselwind, es ist als ob sie sich für etwas besseres halten würde. Sie ist doch auch nur eine Katze! Also ich mag sie nicht.

Schließlich schlief Samtpfote ein. Als sie am nächsten Morgen wach wurde, wartete Regentanz schon vor dem Schülerbau auf sie: 

,,Guten Morgen Samtpfote! Wir müssen heute auf einer Grenzpatroullie zum Zweibeinerort dabei sein. Wir müssen dabei auch kurz die Grenze überschreiten, aber das erkläre ich dir später. Ach ja und Echofrost und Gelbdorn sollen auch noch dabei sein."

Wieso müssen wir die Grenze überschreiten? Bei Grenzpatroullien geht es doch darum, dass die Grenzen nicht überschritten werden.

Samtpfote, Echofrost, Regentanz und Gelbdorn waren nun auf dem Weg zum Zweibeinerort. Dabei versuchten ihr Vater und Regentanz zu erklären, wie die Regeln und Bräuche der Clans aufgebaut sind.

,,Also du musst wissen es gibt sehr viele Schwüre. Da gibt es den Schwur, er ist der wichtigste, den Schülerschwur, bei dem Schwur, schwören sich alle derzeitigen Schüler, dass sie eine Einheit sein werden und dann muss der Anführer alle Schüler zu der gleichen Zeit zu Kriegern ernennen. Die ältesten Schüler warten ein bisschen und die jüngeren Schüler werden etwas früher zu Schülern ernannt. Vielleicht macht ihr dann ja.", kam ein Argument von ihrem Vater.

Vielleicht, dann bin ich früher eine Kriegerin und wenn ich bei der Prüfung versage, werde ich trotzdem miternannt.

,,Nun setze ihr keine Flausen in den Kopf. Dieses unnützige Wissen wird sie eh nicht brauchen. Ich weiß darüber kann man sich streiten Echofrost. Doch jetzt muss ich ihr erklären warum wir die Grenze überschreiten werde. Das kannst du ihr erklären", Regentanz blickte etwas vorwurfsvoll zu Eochfrost.

Er begann zu erklären: ,,Finsterfell hat dir sicher gesagt, dass falls du einmal aus dem Lager gehst und nicht mehr zurückfindest du zu Nacht gehen sollst. Ihre Scheune ist von allen Clans gut erreichbar, allerdings für uns am nächsten und wir schauen nach ob sie Junge aufgespürt hat."

Samtpfote nickte und sie konnte schon Nachts Scheune sehen. Doch etwas war nicht richtig. In der Luft war ein metallischer Geruch. Blut.

Vorsichtig traten die Katzen in die Scheune ein und da lag ein unförmiger Klumpen, dessen Brust sich noch leicht hob und senkte auf den Boden. Voller Blut

Gelbdorn maunzte leise: ,,Nacht? Was ist passiert?" Überraschenderweise konnte Nacht noch sprechen. Mit zitternder Stimme begann sie zu sprechen: ,,Sie ist da."

Wer ist da? Die anderen Katzen haben anscheinend verstanden was Nacht meinte, denn sie nickten.

,,Nacht!", heulte Gelbdorn auf, ,,Stirb nicht!" ,,Wollten sie sie dir stehlen?", das war von ihrem Vater. Wer sind sie und wer ist sie? Langsam hob sich Nachts Brustkorb noch einmal und hob ihren Kopf. Langsam öffnete sich ihre angegraute Schnauze zum sprechen, doch ihr Kopf fiel hin.

Langsam hob sich ihre Brust zum letzten Mal und der Glanz aus ihren Augen erlosch. Ihre Brust hob sich nicht mehr und Echofrost schloss ihr die Augen.

Nacht, die gutmütige Legende, war tot.

Warrior Cats Flimmernde WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt