21. Kapitel - Magische Worte

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In der Nacht hatte ich kaum drei Stunden geschlafen. Stattdessen hatte ich mit Maliee jedes einzelne Wort ausgewertet, das meine Mutter am Telefon verloren hatte. Aber auch mit ihren Überlegungen war ich kein Stück weiter gekommen. Außer, dass sie mich in meiner Überzeugung, dieses Buch finden zu müssen, bestärkt hatte. Es war selbsterklärend, dass ich danach suchen müsste. Nur leider hatte ich keinen einzigen Ansatzpunkt. Da auch Rily und Michelle keine Ahnung hatten, blieb mir nichts anderes übrig, als mich in der Schule rumzufragen. Nur bekam ich von den Meisten kaum eine Antwort. Einige ignorierten mich einfach, Andere hatten keine Ahnung von was ich sprach und wieder andere starrten mich nur seltsam an und gingen dann ohne ein Wort. Die mindestens zehn Schüler der Richland Independent School, hatten mir also nicht weiterhelfen können und so hatte ich es am Nachmittag, nachdem ich auch bei den Freunden von Michelle rumgefragt hatte, aufgegeben. Recht mutlos stieg ich mit Michelle in den Bus und nahm mir eine Pause von den ständigen Fragereien. Ich wollte nicht aufgeben, so viel war sicher. Aber ich hatte mir vorgenommen in dem kleinen Obstladen, in dem ich Jayden zum ersten Mal über den Weg gelaufen war, nachzufragen. Und falls ich da nicht weiter käme, würde ich jeden einzelnen Laden abklappern, den ich finden könnte.

Michelle und ich setzten uns in die vorletzte Reihe. Sie ans Fenster und ich nahm den Platz am Gang. Michelle fuhr heute weiter, als ich, weil sie ihre Tante besuchen wollte.

„Findest du auch, dass Ms. Ransom heute richtig zerstreut war? Ich meine, sie ist die ganze Zeit nachdenklich durch den Raum geirrt und hat kaum einen Satz zu Ende gebracht", stellte Michelle fest.

„Ja oder? Vielleicht hat sie ja..." Ich verstummte abrupt, als ich sah, wie Jayden den Bus betrat und mich direkt mit seinen grünen Augen anvisierte. Fuck, fuck, fuck! Etwas Anderes brachte mein Gehirn für einige Sekunden... oder Minuten, nicht mehr zustande. Alles was ich noch wahrnahm, war Jayden und wie er verboten gut aussehend, direkt auf uns zukam. Den Blick immer noch auf mich gerichtet. Seine Haare waren zerzaust, aber auf eine Art und Weise, die ihn noch attraktiver machte. Es sah fast so aus, als hätte er Sport gemacht. Die Nervosität und das merkwürdige Gefühl in meinem Magen, kamen mit einem Schlag zurück und ließen mich unfassbar zappelig werden. Ich hatte Mühe still sitzen zu bleiben und meine Finger nicht so sehr zu kneten, dass ich mir jeden Finger dabei brechen würde.

Und dann war da noch dieses verdammte Lächeln, das sich einfach auf mein Gesicht gelegt hatte und das ich da einfach nicht mehr wegbekam. Mein Herz machte einen Aussetzer, als er plötzlich einen Mundwinkel nach oben zog und mir tatsächlich, für den Bruchteil einer Sekunde, entgegen lächelte. Ehe er seinen gewohnten, gleichgültigen Gesichtsausdruck zurückholte. Verdammt, wie konnte ein Typ nur so unfassbar gut aussehen? Und dann auch noch so ein umwerfendes Lächeln haben, das einen die Realität völlig vergessen ließ? Euphorie erfüllte mich plötzlich und ich hatte Mühe das nicht durch das breiteste Grinsen, nach außen zu tragen.

Der Bus hatte bereits die Türen verschlossen und war in ruckartigen Bewegungen losgefahren. Doch Jayden kam ohne schwankende Bewegungen, als wäre es das Leichteste der Welt, auf uns zu. Er kam mir so dicht, dass ich dachte er würde sich gleich auf meinen Schoß setzen. Wieder machte mein Herz einen Sprung vor Aufregung. Doch Jayden setzte sich zum Glück nicht auf meinen Schoß. Sonst wäre ich wahrscheinlich vor Aufregung in Ohnmacht gefallen. Stattdessen setze er sich in die Reihe vor uns, direkt auf den Sitz vor Meinem. Ich starrte bestimmt noch eine halbe Minute seinen blonden Hinterkopf an, als mir Michelle in die Seite stieß und mich wieder in die Realität zurückholte.

„Ey, alles klar bei dir?", fragte sie und sah zwischen Jayden und mir, hin und her. Doch sie wirkte nicht erfreut über seine Anwesenheit, so wie ich es zugegeben Weise war. Stattdessen studierte sie nun meinen Gesichtsausdruck und entgegnete dem mit einer sehr merkwürdigen Miene, die ich zuerst nicht einordnen konnte. Beim genaueren Hinsehen machte sie jedoch den Eindruck, als wäre sie besorgt um mich. Aber warum war sie das? Warum sollte sie besorgt sein, nur weil mir Jayden zaghaft zugelächelt hatte und ich allen Anschein nach, auch noch zurück gelächelt hatte?

Zufall oder Magie? (1. Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt