14. Kapitel - Ich will ihn doch gar nicht!

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„Also, willst du den Anhänger oder soll ich ihn wieder einstecken?", fragte er und ignorierte meinen provokanten Satz von davor. Ich seufzte.

„Na schön, dann tue ich dir eben einen Gefallen. Aber ich werde dich ganz sicher nicht küssen oder so." Er lachte und seine Kumpel lachten auch. Ich verdrehte nur die Augen und griff nach

meinem Schmuck, bevor er seine Hand wieder zurück ziehen konnte.

„Du kannst gehen, ich muss mir überlegen was für ein Gefallen das sein soll", sagte er und stellte sich wieder zu seinen Freunden, wo er den Joint entgegennahm und den letzten Rest aufrauchte. Ich wollte nicht gehen, nur weil er mir das befahl, ich wollte aber auch nicht länger bei diesen Idioten bleiben. Also ging ich ohne weitere Worte rein. In der Menschenmenge entdeckte ich Michelle und ein paar ihrer Freunde, erst nach genauerem Hinsehen. Sie saßen auf einer Couch und unterhielten sich. Ich setzte mich zu ihnen und wurde direkt von Mason gemustert.

„Wo warst du?", fragte er etwas lauter. Die Musik war ruhiger geworden und es tanzten kaum noch Menschen. War die Party schon vorbei? Es war kurz nach 23 Uhr.

„Draußen", entgegnete ich knapp.

„Und was hast du da gemacht?"

„Ich war bei Jayden."

„Bei Jayden?", fragten er und ein braunhaariges Mädchen gleichzeitig. Verwirrt sah ich zwischen Beiden hin und her und nickte einfach nur.

„Was hast du denn bei dem verloren?", hakte Mason in einer eigenartigen Stimmlage nach. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich fast denken können, er wäre deswegen angepisst gewesen.

„Er hatte noch etwas von mir."

„Bitte? Ich hoffe doch wohl für dich, dass du nichts von ihm willst", quietschte das braunhaarige Mädchen empört und begann mich angewidert, von oben bis unten, zu mustern. Ihre langen, welligen Haare strich sie dabei nach hinten und lächelte mir falsch entgegen. Die gute Laune war mir längst vergangen. Es war echt nicht so, dass ich mich darum riss in Jayden's Anwesenheit zu sein, aber was ging das die Anderen schon an? War doch meine Sache, ob ich mich mit ihm unterhalten wollte oder nicht. Das braunhaarige Mädchen machte auf mich den Eindruck, als würde sie alles dafür tun, damit jemand wie Jayden, ihr auch nur einen Funken Aufmerksamkeit schenkte.

„Keine Sorge, ich will sicher nichts von Jayden", entgegnete ich und zwang mir ein Lächeln auf. Bei ihrem giftigen Tonfall hatte ich eigentlich unfreundlicher antworten wollen, aber ich wollte mir nicht schon am dritten Tag Feinde machen.

„Sorgen würde ich mir da sowieso nicht machen. Ich weiß, dass er eher auf kurvige Frauen steht und du...", sagte sie und musterte mich wieder, dieses Mal aber mit dem gleichen arroganten Blick, wie Jayden es sonst tat.

„Bitte?", fragte ich und sah Michelle mit fragendem Gesichtsausdruck an.

„Na ja, du hast ja nun wirklich keine Kurven. Ich will ja eigentlich nur, dass du dir nicht unnötig Hoffnungen machst, denn eigentlich sind er und ich schon ziemlich close, wenn du verstehst was ich meine." Sie begann zu lachen und warf dabei einen Teil ihrer glatten Haare nach hinten. Grinsend sah sie in die Runde und holte sich bestätigendes Kopfnicken von zwei anderen Mädchen ein. Bitte was? Wo war ich denn hier gelandet? Also auf eifersüchtigen Zickenkrieg hatte ich nun wirklich keine Lust. Wie konnte jemand wie Michelle, mit jemanden wie ihr befreundet sein? Es war mir absolut egal auf welchen Typ von Mädchen Jayden stand. Sie konnte ihn gerne haben, wahrscheinlich passten sie beide von der Art super zusammen. Sie waren beide oberflächlich, arrogant und selbstverliebt. Ich meine das Mädchen war wirklich hübsch. Sie hatte ein schönes Gesicht und volle, lange Haare, aber offensichtlich fehlte es ihr an Charakter. Und natürlich hatte sie großen Brüste und wahrscheinlich auch einen großen Arsch. Eben die Dinge, auf die Typen wie Jayden standen. Ich ignorierte ihre Aussage und hielt mich im Hintergrund. Es lohnte sich nicht mich auf diese Art von Provokation einzulassen.

Zufall oder Magie? (1. Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt