chapter 1

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was wäre, wenn...

Sicherheitshalber: TW

Es ist eine kühle, aber nicht allzu kalte Oktober Nacht. Der Herbst ist schon lange da und orange-gelbe Blätter zieren die Kronen der Bäume in Boston.

Eine junge Frau, schätzungsweise Anfang 20, taumelt aus einem der vielen Clubs der Stadt und muss sich an der grell leuchtenden Laternen vor dem Club festhalten, um nicht zu fallen. Ein Kichern entgleitet ihr, während sie sich über ihren Zustand amüsiert und sie kopfschüttelnd versucht weiterzulaufen. Irgendwie muss sie ja zuhause ankommen.

Zum Glück wohnt sie nicht weit von hier und kann die wenigen Meter hoffentlich sicher und alleine bewältigen. Ihre Handtasche hängt lasch um ihren Unterarm und ihre Absatzschuhe sind der Grund, warum sie erstens: schon von weitem gehört wird und zweitens: weswegen ihr das laufen noch schwerer fällt als ohne hin schon.

Als sie immer noch grinsend und leicht taumelnd in eine Gasse abbiegt, die eine Abkürzung zu ihrer Wohnung gewährt, merkt sie nicht, dass sie schon seit wenigen Metern von 3 Männern verfolgt wird, die ihr ebenfalls in die dunkle Gasse folgen.

Unkontrolliert stürzt sie gegen die Wand und muss einige Sekunden verweilen, um sich wieder zu sammeln. Sie hätte ein oder zwei Gläser Wodka weniger trinken sollen. Mit einer Hand streicht sie durch ihr Gesicht und will gerade weiterlaufen, als sie von hinten gepackt wird.

„Na Süße" flüstert ihr einer der Männer ins Ohr „alles in Ordnung"

Er hat beide ihrer Arme gepackt und sie hinter ihrem Rücken fixiert, sodass sie sich nicht wehren kann.

„L-lassen sie mich gehen" stammelt die Frau und versucht sich loszureißen. Auch wenn sie betrunken ist, kann sie diese Situation als gefährlich einschätzen, weswegen ihr Herz heftig anfängt zu schlagen und das Adrenalin in ihrem Blut dafür sorgt, dass sie nüchterner wird „was soll das!"

„Shhhh ganz ruhig" flüstert ihr der Mann nun eklig nah in ihr Ohr „bleib locker und es ist schnell vorbei"

Die anderen zwei Männer schreiten nun in ihr Sichtfeld. Einer der beiden winkt ihr hässlich grinsend zu, während der andere ohne abzuwarten direkt auf sie zu zuschreitet und ihr einen Schlag in den Bauch verpasst. Vor Schmerzen krümmt sich die Frau nach vorne und ein Stöhnen entgleitet ihr, als sie plötzlich einen Tritt von der Seite verspürt, der dafür sorgt, dass sie auf den Boden fällt.

Ihr Kopf schlägt auf dem Asphalt auf und sie kann die Beine der drei Männer wahrnehmen, bevor sie ins Gesicht getreten wird.

Sie schnappt nach Luft und schreit auf. Ihre Nase ist gebrochen und Blut strömt ihr über das ganze Gesicht. Mehrmals treten die Männer auf sie ein und sie kann sich nicht wehren. Sie spürt weder ihre Gliedmaßen, noch merkt sie, dass ihr heiße Tränen über die Wangen laufen.

„L-lassen sie mich" fleht sie „b-bitte"

Die Männer hören auf. Einer der drei kniet sich zu ihr und packt sie an den Haaren, wobei er ihren Kopf nach oben zieht, damit sie auf Augenhöhe sind.

„Nein" sagt er kalt „wir sind hier noch nicht fertig"

Die junge Frau hört, wie einer der anderen zwei Männer ebenfalls näher kommt und sich an ihrer Hose zu schaffen macht.

Ihr Kopf und der des Mannes, der sie festhält, schnellen zu ihrem Schritt. Ihr Mund öffnet sich ungläubig und sie fängt an zu schreien.

„Lassen sie mich" jammert sie kläglich, aber weiß jedoch selbst, dass es nichts bringt. Und sie liegt einfach da, während ihr die Hose ausgezogen wird.

Sie spürt sofort die kalte Luft an ihren nackten Beinen, als sie plötzlich einen warmen Kontakt an ihrem Oberschenkel verspürt. Der Mann will ihre Beine auseinander drücken, jedoch versucht sie kläglich diese fest zusammenzuhalten, um ihm keinen Zutritt zu gewähren.

Sie scheitert jedoch. Der Mann reißt ihre Beine auseinander, während die anderen beiden dreckig lachen.

„Ich halte sie, damit sie nicht zappelt" sagt der Mann bei ihrem Kopf und legt ebenfalls eine Hand auf ihren Mund.

Sie hört, wie der andere Mann bei ihren Beinen seinen Hosenstall öffnet und seine Hose runterlässt.

„Die macht mich echt geil" sagt er zu den anderen beiden und positioniert sich vor ihr „wenn wir hier fertig sind-"

Er kann den Satz nicht beenden, denn er verstummt, oder besser gesagt, er wird dazu gebracht. Er fällt zu Boden und hinter ihm erscheint ein weiterer Mann, der ihm soeben eine verpasst hat.

Es ist dunkel, deswegen kann die junge Frau nicht erkennen wie er aussieht, aber sie hört etwas in seiner Stimme. Wut.

„Verpisst euch" sagt er ruhig. Etwas zu ruhig „oder ich bringe euch um"

Einige Sekunden vergehen, in dem sich keiner regt. Die junge Frau versucht bei Bewusstsein zu bleiben, auch wenn ihr Schädel dröhnt und ihr Sichtfeld immer wieder verschwimmt.
Sie kann noch sehen wie der Mann ein Messer zückt und es dem Mann, der vor ihm am Boden liegt, an die Kehle hält.

„ICH HABE GESAGT VERPISST EUCH ODER ICH BRINGE EUCH FUCKING NOCHMAL UM"

Die anderen drei Männer schauen sich an und plötzlich verschwindet der Druck auf dem Mund der Frau. Sie wurde gehen gelassen und zwei der drei Männer rennen aus der Gasse, während der andere noch von ihrem Retter festgehalten wird.

„Ich finde euch" haucht er ihm mit zusammengebissenen Zähnen ins Gesicht „und dann bringe ich euch um"

Das Messer, was er dem Mann eigentlich an die Kehle gehalten hat, wandert zu dessen Schritt, da der Mann seine Hose immer noch runtergelassen hat und ein schriller Schrei ertönt, als er ihm in die Hoden sticht.

„Hau ab oder ich werd dir deinen elendigen Schwanz abschneiden" flüstert er dem Mann ins Gesicht und schubst ihn von sich weg. Ärmlich taumelt der Mann durch die Gasse und versucht seine Hose hochzuziehen, bis er um die Ecke in die Nacht verschwindet.

Nun sind es nur noch die junge Frau und ihr Retter, die in der Gasse verbleiben. Sie beobachtet wie er sein Klappmesser einsteckt und schwer atmend dahin schaut, wo soeben der letzte Täter verschwunden ist.

Sie will sich aufsetzen, scheitert jedoch an ihren Schmerzen. Ein Wimmern entgleitet ihr, weswegen sich der Mann zu ihr herum wendet.

„verdammte Scheiße" flucht er und kniet sich neben sie „können sie mich hören?"

Die Augen der jungen Frau versuchen ihn zu fokussieren, doch es klappt nicht. Seine Stimme scheint soweit entfernt und ehe sie etwas sagen kann, wird alles schwarz.

Er hat ihr das Leben gerettet, was wäre, wenn er nicht da gewesen wäre...

Romeo | 𝐫𝐝𝐣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt