Ich war esBlaulicht erhellt den Nachthimmel und Juliet sitzt in einer Decke gewickelt auf einer Bank, während sich ein Rettungssanitäter um ihre Verletzungen kümmert. Ihre Wunde an der Wange ist zum Glück nicht allzu tief und es ist ebenfalls nichts gebrochen, sondern nur verstaucht.
Sie ist wieder voll und ganz bei Bewusstsein und auch wenn es ein unheimlich schrecklicher Start in ihr vierundzwanzigstes Lebensjahr ist, hat sie seit dem letzten Übergriff viel dazugelernt. Niemals wird sie diese Vorfälle über ihr Leben bestimmen lassen und es beruhigt sie, dass die Männer nun endlich gefasst wurden.
Eine weitere sehr wichtige Stütze ist natürlich Nathan. Die ganze Zeit ist er an ihrer Seite und hält ihre Hand.
Chiara und Zach haben die anderen Gäste nach Hause geschickt und sind auch in der Nähe. Ihre beste Freundin hat geweint, als sie gehört hat, was passiert ist.
Ein Mann in Polizeiuniform kommt nun auf sie zugelaufen.
„Miss Fournier" sagt der Polizist und schenkt ihr einen tröstenden Blick „die beiden Täter wurden gefasst und sind auf dem Weg ins Krankenhaus," er stoppt und schmunzelt „sie werden ihre Strafe bekommen. Dazu brauchen wir natürlich auch ihre Hilfe"
Juliet nickt verstehend.
„uns ist bewusst, dass es einen ähnlichen Vorfall vor ungefähr drei Jahren gab. Wissen sie, ob es die gleichen Männer waren, die auch damals involviert waren?"
„Ich bin mir sicher" antwortet die Rothaarige mit fester Stimme „sie haben mich begrüßt, wie als würden sie mich kennen. Sie sagten, dass wir noch eine offene Rechnung miteinander hätten."
„Verstehe" gibt der Mann zurück und blickt auf das Tonaufnahmegerät „sie bleiben bitte erreichbar für uns. Ich möchte ihnen nicht zumuten, dass sie genau jetzt mit aufs Revier kommen und dort sofort aussagen. Das können wir auch noch ein wenig verschieben, da der Prozess wohl noch ein wenig dauern wird. Die Männer werden jedoch so schnell kein Tageslicht mehr sehen, da können sie sich sicher sein. Ruhen sie sich erst einmal aus und erwarten sie unseren Anruf."
„Danke, Sir" bedankt sie sich bei dem Polizisten, der sie anlächelt und sich nun Nathan zuwendet.
„Mister Gardner?" spricht er Nathan an, wie als würde er ihn kennen. Er kennt seinen Namen?
„Danke für ihre Hilfe" entgegnet Nathan ihm und schüttelt seine Hand. Der Polizist nickt verstehend.
„Wohl Schicksal, dass sie genau zweimal zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, nicht?" sagt der Polizist „ihre Aussage werden wir auch noch entgegennehmen, aber sie kennen den Ablauf ja auch schon. Erwarten sie unseren Anruf und passen sie gut weiter auf die junge Frau auf. Sie scheinen ja sowas wie ihr Schutzengel zu sein."
Er wendet sich Juliet zu, die sich unbewusst an ihren Hals fasst und den kleinen Schutzengel an ihrer Kette in zwei Finger nimmt.
„Mit ihm an ihrer Seite kann ihnen wohl nichts passieren."
Er zwinkert ihr zu und verabschiedet sich mit einem Nicken, bis er letztendlich zu seinen Kollegen läuft.
Leicht verwirrt kraust Juliet ihre Stirn. Was meint der Polizist?
„Kommt" unterbricht Chiara ihren Gedankengang „lasst uns nach Hause gehen"
Gemeinsam begeben sich alle vier in die Wohnung der drei Freunde. Es mag verrückt klingen -natürlich ist es ein Schock und trägt nicht gerade dazu bei, dass es Juliet psychisch besser geht- jedoch hat sie es besser verkraftet, als damals. Das ist zumindest ihr jetziges Gefühl.
Zu einem gewissen Punkt ist sie auch stolz auf sich, wie sie sich gewehrt hat. Diese Männer werden sie niemals brechen können.
Auf dem Weg nach Hause hat Juliet die nervösen Blicke ihrer Freunde auf sich gespürt. Als sie in der Wohnung ankommen, räuspert sich Chiara.
„Julie" sagt sie vorsichtig „geht es dir wirklich gut?"
Juliet lächelt milde und nickt.
„Mir geht es gut" „-ehrlich" fügt sie hinzu, als sie die skeptischen Blicke bemerkt „Ich bin bei den wichtigsten Menschen in meinem Leben und will jetzt einfach nur in mein Bett"
Chiara nickt verstehend und schließt die Rothaarige in eine feste Umarmung, die ihr signalisiert, dass sie nicht alleine ist. Auch Zach umarmt sie.
„Das hier" Juliet deutet zwischen den beiden hin und her „erklärt ihr mir morgen."
Ihr bester Freund kratzt sich am Hinterkopf, während Chiara rot anläuft und nun doch schneller in ihr Zimmer verschwinden will.
Sie wünschen sich eine gute Nacht und letztendlich sind es nur noch sie und Nathan, die im Flur stehen. Der Mann war die ganze Zeit ruhig und hat sie nur beobachtet. Er lächelt, als Juliet ihn anblickt.
„Was?" fragt sie nun ebenfalls lächelnd.
„Ich bin einfach beeindruckt wie stark du bist Juliet Fournier" sie glaubt sich zu irren, jedoch sieht es ein wenig so aus, als würden seine Augen glasig werden.
„Komm her" fügt er hinzu und zieht sie in eine lange, versprechende Umarmung.
Es herrscht einige Sekunden stille, in denen beide einfach nur die Nähe genießen.
„Wenn ich daran denken, was die Männer mit dir-"
„Nathan" unterbricht sie ihn, bevor er diesen dunklen Gedankengang fortführen kann und legt ihre Hände a seine Wangen.
„Ich hätte früher kommen sollen- ich hätte es verhindern können, ich-"
„Shhhhhhh" beruhigt sie den Mann und wischt mit ihrem Daumen eine einzelne Träne von seiner Wange „mir geht es gut, ich meine es ernst"
Er blickt auf sie hinab, wie als würde er in ihren Augen lesen wollen, ob sie tatsächlich die Wahrheit sagt.
„Ich bin hier. Mit dir. Es könnte nichts schöneres geben und ich möchte, dass du hier schläfst....natürlich nur, wenn du-"
„Ja" antwortet er bevor sie ausreden kann „ich will keinen Morgen mehr ohne dich aufwachen."
Ihr Herz beginnt stark zu pochen.
„Ich liebe dich Juliet Fournier, das weiß ich jetzt auch" haucht er „wenn du bei mir bist, werde ich zu einem besseren Menschen. Wenn du bei mir bist, fühlt sich alles so leicht an und ich will dieses Gefühl nicht mehr missen."
Im dunklen Flur stehen sie zu zweit und er zieht sie in einen tiefen Kuss, der sich für Juliet wie ein Versprechen anfühlt.
-
Juliet war noch duschen. Auch wenn es ihr tatsächlich gut geht, hat sie sich trotzdem dreckig gefühlt. Das Gefühl benutzt worden zu sein, musste sie sich vom Körper waschen und als sie ins Zimmer kommt, liegt Nathan schon in ihrem Bett.
„Das ist wirklich gemütlich" gähnt er und hat seine Arme hinter seinen Kopf verschränkt. Juliet kann nicht anders als zu grinsen. Sie steigt zu ihm ins Bett und sofort schließt er sie in seine muskulösen Arme.
Er trägt nur eine Boxershorts und sie ebenfalls nur Unterwäsche. Von hinten kuschelt er sich an sie und versorgt sie mit seiner Wärme.
Der Tag war anstrengend und es ist noch viel zu begreifen und zu verarbeiten, doch sie weiß, dass Nathan Gardner nun bei ihr bleiben wird. Sie hat es geschafft, dass sie der kalte Professor von einem Arschloch zu einem liebenden Mann entwickelt hat.
Es kehrt Stille ein und nur die regelmäßige Atmung der beiden füllt den Raum.
„Nathan" haucht die junge Frau, als ihr etwas einfällt. Als Antwort bekommt sie ein leises „Mh".
„Was meinte der Polizist damit, dass du zweimal am richtigen Ort warst?"
Zuerst ist es still, sie kann spüren, wie Nathan aufhört zu atmen und schwer schluckt.
„Ich war es" flüstert er und zieht sie näher an sich „der dir damals in der Gasse geholfen hat."
say whaaaaat??
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Romeo | 𝐫𝐝𝐣
أدب الهواةWenn der strenge Rechtswissenschafts-Professor plötzlich mehr Bedeutung im Leben einer jungen Frau bekommt, als ihr lieb ist. „every juliet needs a romeo" - e