chapter 30

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du wirst schon sehen

Leicht verwirrt starrt Juliet den Mann an und stoppt in all ihren Bewegungen.

„W-wie bitte?" fragt sie zögernd nach und legt dabei so unschuldig wie möglich die Serviette auf ihrem Schoß ab „Was meinen Sie?"

Die Augen des Mannes verengen sich zu Schlitzen und grinsend blickt er Juliet an.

„Sie wissen genau was ich meine Miss Fournier" antwortet er flüsternd und lehnt sich etwas über den Tisch zu ihr herüber „ich wünschte ich könnte-"

„So!" Johnny wird von einem zufrieden aussehenden Nathan, der gerade wieder zurückgekommen ist, unterbrochen „was habe ich in meiner Abwesenheit verpasst?"

Die Augenbrauen Johnny's ziehen sich kurz in die Höhe, während er sich wieder zurücklehnt. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkt nun viel mehr gezwungen.

„Nichts" entgegnet ihm Juliet und wirft einen unauffällig nervösen Blick zu ihrem Gegenüber, der sich wieder dem Essen zugewendet hat.

Der restliche Abend ist ohne weiter Zwischenfälle gut verlaufen und gemeinsam mit Nathan und Johnny ist Juliet wieder in das Hotel zurückgekehrt. An der Rezeption hat Johnny ein weiteres Zimmer für Juliet gebucht und sich nochmals für die Unannehmlichkeiten entschuldigt.

„Wir sehen uns dann wohl im Gerichtssaal" verabschiedet sich der Mann nun von Juliet und platziert einen sanften Kuss auf ihrem Handrücken „Gute Nacht"

Die Dreiundzwanzigjährige errötet leicht und lächelt dem Mann verlegen zu. Sie kann Nathan's Blick eindeutig auf sich spüren.

Die beiden Männer verabschieden sich schließlich mit einem Händedruck und letztendlich laufen Juliet und Nathan zusammen zum Fahrstuhl.

„Du machst das mit Absicht" sagt der Mann während er weiterläuft, einsteigt und den Knopf für das dritte Stockwerk drückt.

Die Augen der Rothaarigen weiten sich.

„Was meinen Sie, Sir?" fragt Sie unschuldig nach. Zuerst starrt Nathan gerade aus gegen die Türe, doch dann dreht sich sein Kopf ganz langsam in Juliet's Richtung. Sein Kiefer ist angespannt und seine Augen dunkel.

„Du bist ungezogen" haucht er. Für einen Moment schaut er die Rothaarige nur an, dann, plötzlich, stürzt er sich auf sie. Seine Hände legen sich an ihre Wangen und feste zieht er sie zu sich. Gierig legen sich seine Lippen auf die ihrigen und bestimmend, fast schon Besitzergreifend dringt seine Zunge in ihren Mund ein. Er drückt sie gegen die Wand des Fahrstuhls und seine eine Hand wandert von ihrem hinteren Oberschenkel hoch zu ihrem Arsch.

Er zieht ihre Hüfte zu sich und drückt gegen die seine. Deutlich kann Juliet eine Beule in seinem Schritt spüren.

Ihr entgleitet ein Stöhnen und ohne das beide es bemerken, öffnet sich die Türe vom Fahrstuhl. Ein Räuspern erklingt und erschrocken, doch leicht benommen, blicken beide auf und müssen feststellen, dass ein altes Ehepaar auf der andern Seite des Fahrstuhls steht.

Sie sehen etwas peinlich berührt aus, doch scheinen sich eventuell an ihre jungen Jahre zurückzuerinnern.

„Guten Abend" sagt der Herr und deutet mit seiner Hand an, dass Juliet und Mister Gardner an ihnen vorbei können.

Nathan räuspert sich und richtet seine Krawatte.

„Guten Abend" antwortet er wie ein Gentleman, packt Juliet an ihrer Hand und geht mit ihr an dem Ehepaar vorbei. Der Mann lächelt unmerklich.

Als sie vor Juliet's Zimmer ankommen, holt sie ihre Karte heraus. Mit großen Augen schaut sie den Mann von unten herauf an. Nathan schaut auf sie herab. Für einen Moment lang kann man nur die Atmung beider wahrnehmen, während sie sich in den Augen des anderen verlieren.

„soll ich noch mit dir reinkommen?" flüstert Nathan wobei er eine lockere Haarsträhne hinter ihr Ohr streicht „du willst doch bestimmt nicht alleine sein-"

Er lehnt sich zu ihrem Ohr.

„Und glaub mir, ich würde gerne beenden, was ich heute angefangen habe."

Juliet's Augen weiten sich.

„Dir zeigen, dass nur ich dich so anfassen darf-"

Seine Hand wandert in Juliet's Schritt und auch schon durch den Stoff der Kleidung machen sie seine Berührungen verrückt.

„Johnny kann so viel flirten wie er will Darling, doch du weißt in deinem inneren, dass nur ich es bin, der dein Verlangen stillen kann."

„Ach ja" haucht Juliet diesmal provozierend und lehnt sich zurück, um ihm in die Augen blicken zu können „das müssen sie mir beweisen Sir, jeder Mann könnte das behaupten."

Sie schauen sich in die Augen, wobei sich ein süffisantes Grinsen auf Nathan's Lippen legen.

„Wart nur ab" haucht er, wobei sich seine Augen verengen „du wirst schon sehen."

Juliet hält die Karte gegen die Türklinke, ein grünes Licht blinkt auf und gewährt ihnen Eintritt. Rückwärts tritt sie ein, ohne den Blick von Nathan abzuwenden. Sie greift nach seiner Krawatte und zieht den Mann hinter sich her.

Offensichtlich überrascht weiten sich seine Augen, doch ihm scheint es zu gefallen. Die Tür fällt hinter ihnen ins Schloss und grenzt die beiden vom Rest der Welt ab.

Ein etwas kürzeres Kapitel :(

Romeo | 𝐫𝐝𝐣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt