versteht sichMit offenem Mund steht Juliet nun da. Völlig überfordert und ohne jeglichen Ausweg aus dieser unangenehmen Situation.
„fuck" flüstert sie atemlos und kratzt sich verlegen am Nacken. Mister Gardner räuspert sich unmerklich laut.
„Sir" Juliet fasst ihren ganzen Mut zusammen und blickt dem Mann in die Augen. Seine Augen sind kalt und seine emotionslosen Blicke lassen Juliet erschaudern.
„Sie werden mich nun vermutlich für dumm halten, wenn Sie das nicht schon längst tun, aber ich verspreche Ihnen, dass es die Wahrheit ist."
Mister Gardner verschränkt die Arme vor der Brust und atmet tief ein. Er scannt die Studentin einmal von oben bis unten ab und nickt schlussendlich zustimmend.
„Also, Sie werden sich vermutlich nicht an meinen Namen erinnern, aber ich heiße Juliet. Meine beste Freundin und mein bester Freund wollten ein Casting arrangieren, um meinen Romeo zu finden.-"
Ein schnaufendes Lachen entgleitet Mister Gardner.
„Ich weiß, dass das verrückt ist. Ich wollte es schließlich auch nicht und habe meiner besten Freundin gesagt, dass ich heute auf einem Date bin. Um nicht aufzufliegen, bin ich in der Universität geblieben und wollte mir gerade was zu Essen am Automaten holen, als meine beste Freundin mir im Gang entgegenkommen ist. Es war eine Kurzschlussreaktion und Sie-"
„-Ich war der Glückliche, dem Sie um den Hals gefallen sind," beendet Mister Gardner ihren Satz.
Mit großen Augen blickt die Rothaarige zu ihrem Professor hoch und nickt kleinlich.
Mister Gardner, der immer noch die Arme verschränkt hat, nickt langsam verstehend und rümpft seine Nase.
„Und dabei ist ihnen nicht in den Sinn gekommen, ihrer besten Freundin einfach ihre Meinung zu sagen? Dass Sie dieses Casting gar nicht wollen und niemand die Liebe erzwingen kann?" fragt er plötzlich bestimmend. Ein Ausdruck von Triumph und Überlegenheit liegt in seinen dunklen Augen und ein leichtes Schmunzeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab.
Stumm steht Juliet nun da. Gott, wie sie das hasst von Männern verbessert zu werden.
„Ich- Ähm" in ihrem Kopf brechen tausende Antwortideen aufeinander ein und sie entscheidet sich schlussendlich für „Sie haben recht Sir, beim nächsten Mal werde ich ihrem Rat folgen"
„Danke, es ist immer gut erst zu denken und dann zu handeln. Sie als amtierende Juristin sollten das wohl am besten wissen," antwortet er nun mit einem großkotzigen Unterton und einem süffisanten Grinsen „und noch eins: damit würden Sie mich sehr zufrieden stellen, Miss Fournier."
Juliet's Augen weiten sich. Dieses Arschloch kann sich doch noch an sie erinnern.
Es herrscht Stille zwischen ihnen und auf dem Gang. Keine Menschenseele ist in Sicht.
Nach einiger Zeit wird es langsam unangenehm und Juliet, die konstant von Mister Gardner angestarrt wird, will einfach nur noch weg.„Gut" sagt sie, wobei ihre Stimme bricht. Peinlich! „Dann werde ich mich jetzt mal auf den Rückweg machen."
Mit langsamen Schritten entfernt sich Juliet von ihrem Professor, welcher weiterhin starr dasteht und sie anblickt.
„Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Abend und nochmal: es tut mir unfassbar leid."
Die Rothaarige dreht sich herum und gerade als sie schon erleichternd ausatmet, in dem Gedanken dieser unglaublich unangenehmen Situation entkommen zu sein, ertönt die Stimme ihres Professors.
„Miss Fournier?" ruft er ihr hinterher.
Juliet bleibt wie angewurzelt stehen und kneift kläglich die Augen zusammen.
„fuck" flüstert sie und atmet einmal tief ein, bevor sie sich erneut zu ihrem Professor herumdreht.
„Hierher" befiehlt Mister Gardner, als ihre Blicke aufeinandertreffen „ich war noch nicht fertig mit ihnen."
Während Juliet niedergeschlagen zu ihrem Professor schreitet, herrscht Stille. Als sie jedoch vor ihm steht, entgleitet dem Mann ein ironisches Lachen.
„Sie dachten doch nicht etwa, dass Sie damit einfach so durchkommen?"
Röte schießt ihr sofort ins Gesicht und sie blickt ertappt auf den Boden, während ihr Professor dominant vor ihr steht und ihr wohl in Kürze eine Abrechnung erteilen wird.
Zu früh gefreut. Warum muss sowas immer ihr passieren?
„Schauen Sie mich an" befiehlt er, woraufhin Juliet aufblickt. Zwei überraschenderweise sanfte braune Augen empfangen sie.
„Das was Sie getan haben war unüberlegt und nicht gut durchdacht, aber ich werde Sie sicherlich nicht wegen ihrer eigenen Unfähigkeit anzeigen."
Ein Stein fällt von Juliet's Herzen und plötzlich kann sie auch wieder normal atmen. Sie hat gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hat. Das Kommentar über ihre geistige Kompetenz hat sie gekonnt überhört.
„Dennoch denke ich, dass sie sich anderweitig revanchieren können, meinen Sie nicht?"
Die Rothaarige kraust Ihre Stirn.
„Kommt drauf an" antwortet sie ihrem sichtlich zufriedenen Professor, dem das ganze hier ziemlichen Spaß zu machen scheint „womit kann ich mich bei ihnen denn revanchieren?"
Belustigt leckt sich Mister Gardner über die Lippen.
„Da würde mir so einiges einfallen" gibt er etwas leiser von sich, wobei Juliet einen dunkleren Unterton wahrzunehmen vermag „aber das meiste liegt außerhalb meines Entscheidungsbereiches. Ich bitte Sie um einen Gefallen. Eine Art Revanche für ihren kleinen Überfall."
Langsam wird die Dreiundzwanzigjährige hellhörig. Ihr Professor scheint es ernst zu meinen.
„Nun ja, jetzt ist es mir etwas unangenehm das auszusprechen" sagt er und streift mit seiner rechten Hand über seinen Mund bis runter zu seinem Kinn „haben Sie an Weihnachten schon etwas vor?"
Damit hat Juliet nicht gerechnet. Will er sie auf den Arm nehmen?
„Ich verstehe nicht, Sir?" gibt sie verwirrt wieder.
„Natürlich verstehen Sie nicht" entgegnet er ihr abwertend „wie auch, ich habe es ihnen ja auch noch nicht erläutert. Sagen wir mal so, ich bin derzeit in einer Zwickmühle und brauche ihre Hilfe. Meine Eltern und meine zwei älteren Brüder sind nicht gerade einfache Menschen. Da kommt das hier-" er deutet zwischen ihnen hin und her „wie gerufen. Ich würde mir von ihnen wünschen, dass Sie jederzeit abrufbar für mich sind und ich Sie mit zu Familienveranstaltungen nehmen kann."
Stille.
„Als meine offizielle Freundin, versteht sich."
Wer hätte das gedacht ? 😂
DU LIEST GERADE
Romeo | 𝐫𝐝𝐣
Hayran KurguWenn der strenge Rechtswissenschafts-Professor plötzlich mehr Bedeutung im Leben einer jungen Frau bekommt, als ihr lieb ist. „every juliet needs a romeo" - e