chapter 23

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Willkommen bei mir Zuhause

Eine Woche ist wie im Flug vergangen und Silvester steht vor der Türe. Mister Gardner und Juliet haben sich seit Weihnachten nicht mehr gesehen, geschweige denn geschrieben.

Chiara ist in manchen Momenten misstrauisch gewesen, Juliet jedoch konnte sie besänftigen, indem sie es auf den Arbeits- und Feiertagsstress des Mannes geschoben hat. Er sei ja ein viel beschäftigter Mann.

Es ist nicht so, als hätte Juliet nicht mit dem Gedanken gespielt ihm zu schreiben oder sich mit ihm zu treffen, aber sie wollte nicht diejenige sein, die sich meldet. Es war schließlich die Idee des Mannes gewesen diese Scheinbeziehung zu arrangieren und somit ist es auch seine Aufgabe sich bei Juliet zu melden, falls er sie braucht.

Sie führen ja keine echte Beziehung und somit bestehen auch keine Pflichten gegenüber dem anderen. Dennoch fragt sich die Rothaarige, ob sie Nathan überhaupt nichts bedeutet und er das ganze tatsächlich nur aus Sicht des Nutzens betrachtet.

Gerade als sie aus dem Fenster ihres Zimmers schaut und die Schneeflocken dabei beobachtetet, wie sie in der Luft tanzen, klingelt ihr Handy.

Eine Nachricht von N. :

'Ich hole dich heute Abend gegen 17 Uhr ab'

Juliet verzieht ihr Gesicht. Es ist super, wie viele Informationen sie immer von Mister Gardner bekommt und dass er immer genau sagt, was ansteht.

Am Ende fliegen sie nach Europa oder fahren wieder eine mehrstündige Autofahrt in irgendeine Stadt, in der Juliet noch nie war.

„Julie" wird die Dreiundzwanzigjährige von ihrer besten Freundin gerufen „wann holt dich dein Lover heute ab?"

Müde kratzt sich Juliet am Hinterkopf und lässt sich rücklings ins Bett fallen.

„17 Uhr" ruft sie zurück und kann daraufhin Fußschritte im Flur wahrnehmen. Als Chiara das nächste Mal antwortet, steht sie in Juliet's Zimmertür.

„komisch oder?" fragt die Blondhaarige und hält sich am Türrahmen fest „das ist das erste Silvester seit langem, was wir drei nicht zusammen verbringen"

Juliet wendet sich zu ihr, während sie sowohl mit Armen als auch mit Beinen ein Kissen umklammert.

In Gedanken versunken seufzt sie aus. Chiara beobachtet sie währenddessen mit scharfem Blick und letztendlich nimmt sie neben Juliet am Bett Platz.

„Bei dir und Nathan ist doch alles gut oder?" fragt sie besorgt, wobei sie Juliet vorsichtig über den Kopf streicht.

„Ja" antwortet die Rothaarige „ich vermisse ihn nur. Wir haben und in letzter Zeit nicht oft gesehen, weißt du."

Nachdem sie die Worte ausgesprochen hat, beißt sich Juliet verlegen auf die Unterlippe. Warum hat sie das so leichtfertig gesagt?

Sie meint es doch nicht wirklich so.

„Das wird schon" entgegnet ihr ihre beste Freundin mit einem sanften Lächeln auf den Lippen „du wirst sehen. Heute werdet ihr euren ersten Neujahrskuss haben, das ist doch schon mal was oder?"

Nur bei dem Gedanken dreht sich Juliet's Magen herum und ihr wird vor Aufregung ganz schlecht.

„Schlaf noch ein bisschen, du siehst müde aus. Es ist ja noch etwas Zeit, bis Nathan kommt" mit diesen Worten verlässt Chiara das Zimmer und schließt die Türe hinter sich.

Die Dreiundzwanzigjährige blickt zu ihrem Wecker und tatsächlich ist es gerade mal 13 Uhr. Chiara hat recht, sie sollte noch etwas schlafen, schließlich wird es wohl eine etwas längere Nacht.

-

Das Klingeln der Haustüre reißt Juliet aus ihren Gedanken, während sie an ihrem Schreibtisch sitzt und sich schminkt.

„Das muss Nathan sein!" ruft sie, um Chiara zu verdeutlichen, dass sie doch bitte die Türe aufmachen solle, was ihre beste Freundin auch wohl tut.

Juliet trägt einen beigen Kragenpullover und eine schwarze, etwas lockerere Anzughose. Sie greift nach ihrer Handtasche und verlässt ihr Schlafzimmer. Als sie im Flur ankommt, steht Nathan schon da.

Wie immer in einem klassischen Anzug, mit einem beigen Mantel und schwarzen Lederhandschuhen. Als er Juliet erblickt, scheint er für einen Moment wie weggetreten. Er schluckt schwer, wendet sich jedoch dann wieder Chiara zu, mit der er sich gerade zu unterhalten scheint.

Schnell zieht Juliet ihre Sneaker an und greift nach einer Knielangen, gepufften Weste.

„Ich bin soweit" sagt sie und lächelt dem Mann zu, der sie jedoch nur kurz anblickt und mit einem verlegenen Lächeln nickt und zu Boden schaut.

„Viel Spaß ihr beiden" verabschiedet Chiara das 'verliebte' Paar und scheucht sie gespielt aus der Wohnung. Als sich die Türe hinter Juliet und Mister Gardner schließt, herrscht vorerst peinliche Stille.

„Du siehst bezaubernd aus" sagt Nathan schließlich und deutet mit einer Hand in Richtung Ausgang „wollen wir?"

Juliet nickt und die beiden begeben sich zu Mister Gardner's Audi. Wie ein Gentleman öffnet er die Türe und hilft Juliet beim einsteigen. Dann joggt er elegant um das Auto und nimmt selbst neben ihr Platz.

„Wo fahren wie heute hin?" fragt die Rothaarige lächelnd „ich hoffe nicht wieder nach Montréal."

Dem Mann entgleitet ein dunkles, kehliges Lachen.

„Nein" sagt er und startet dabei den Motor „wir bleiben in der Stadt."

-

Die Fahrt vergeht schnell und ehe sich Juliet versieht, fährt das Auto in die Einfahrt eines sehr elegant und vor allem teuer aussehenden Hauses.

Mister Gardner parkt vor der Garage und stellt den Motor ab.

„Willkommen bei mir Zuhause" sagt er bescheiden. Juliet bleibt die Luft weg.

Hier wohnt er?

EIN NEUES KAPITEL❤️ die Tage kommen wieder mehr Updates

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Romeo | 𝐫𝐝𝐣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt