Machen Sie es besser, ArschlochEinen Moment lang starren sich die beiden nur an und eine unangenehme Spannung liegt in der Luft. Es ist tatsächlich nicht alltäglich sich mit einem Professor in einem Diner zu treffen und vor allem auch dann nicht, wenn man sich gegenseitig eigentlich nicht leiden kann.
Mister Gardner räuspert sich.
„Möchten Sie etwas trinken?" fragt er und legt dabei seine Lederhandschuhe auf den Tisch „ich würde uns etwas bestellen"
Juliet merkt, wie sich eine leichte Röte auf ihre Wangen legt. Warum reagiert sie nur so auf Mister Gardner und diese einfache Frage. Als hätten sie nicht schon tausend andere Typen gefragt, ob sie etwas trinken möchte.
In dem Versuch ihre peinlichen Reaktion zu vertuschen, streift Juliet eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr und blickt ausweichend auf den Tisch.
„Äh, ja bitte" antwortet sie so gelassen wie möglich „eine Cola"
Mister Gardner erhebt sich und kurz bevor er sich zur Theke begibt, blickt Juliet zu ihm hinauf. Sie kann erkennen, dass ein Schmunzeln auf seinen Lippen liegt.
„Eine Cola also" flüstert er und Juliet kann es kaum wahrnehmen, vielmehr kann sie es an seinen Lippen ablesen. Sie beobachtet ihren Professor dabei, wie er zur Theke schreitet und einige Worte mit Mary wechselt, welche breit grinsend zwischen Mister Gardner und Juliet hin und herblickt.
Nach einigen Sekunden kommt Mister Gardner zurück und nimmt erneut gegenüber von Juliet Platz.
„Miss Fournier" spricht er sie an und faltet seine Hände auf dem Tisch. Seine braunen Augen treffen auf die der jungen Frau „oder darf ich Sie jetzt Juliet nennen?"
Ihr Name hat noch nie so schön geklungen.
„Äh, ja Sir" lacht Juliet verlegen „ich denke, dass das aufgrund dieser neuen Konstellation angebracht ist"
„So so" entgegnet ihr der Professor, wobei er schwer ausatmet und seine Sitzposition richtet „dann denke ich, dass es auch in Ordnung sein sollte, wenn sie mich duzen. Im Privaten natürlich nur, versteht sich. Ich bin immer noch ein Professor an ihrer Universität und dort sollten wir die Formalitäten aufrecht erhalten, meinst du nicht auch?"
Juliet's Augen weiten sich. Es ist ein komisches Gefühl und scheinbar mehr ein Traum, als Realität sich hier in dem Diner mit Mister Gardner zu unterhalten.
„Ja, ich denke, dass sollte so passen" antwortet sie und schenkt ihrem Gegenüber ein schüchternes Lächeln, welches nicht erwidert wird.
Ihr Gespräch wird von einer immer noch grinsenden Mary unterbrochen, die den beiden ihre Getränke bringt. Auf einem Tablett trägt sie ein großes, erfrischend aussehendes Glas Cola und eine Tasse Cappuccino.
Freundlich lächelnd stellt die alte Gastfrau die Cola und den Cappuccino behutsam auf den Tisch und kann sich dabei den Kommentar „hier ihr beiden Turteltauben" nicht verkneifen.
Sowohl Nathan, als auch Juliet erstarren für einen Moment sichtlich. Dennoch fängt sich der Mann schnell wieder und dankt der alten Dame mit einem charmanten Lächeln.
„Ich würde sagen unser Image steht schon mal" gibt Mister Gardner lachend von sich, während er einen Beutel Zucker aufreißt und in seinen Cappuccino kippt „wer hätte das gedacht"
Auch Juliet lacht, aber nur weil es ihr Gegenüber tut. Flüchtend nimmt sie einen großen Schluck Cola.
„Nun Juliet, ich habe einige Anliegen, die wir besprechen sollten. Wir wissen beide, dass es sich hier eher um eine Nutzbeziehung handelt, weswegen wir alles genauestens in einem Vertrag festlegen sollten, damit sich auch ja niemand auf die Füße getreten fühlt.
Ich würde einfach mal anfangen und Sie können dann ihre Anliegen im Anschluss bekannt machen."Mister Gardner scheint es nicht aufgefallen zu sein, dass er Juliet der Gewohnheit wegen wieder gesiezt hat. Die Dreiundzwanzigjährige muss schmunzeln.
Sie beobachtet ihren Professor dabei, wie er einen kleinen Block sowie einen Kugelschreiber aus der Innentasche seines Mantels holt.
Er schreibt das Wort 'Vertrag' als Überschrift auf das blanke Blattpapier.„Nun" beginnt er und nimmt einen Schluck von seinem Cappuccino „ich möchte, dass du mich auf die Weihnachtsfeier bei meiner Familie begleitetest und ich dich dort als meine derzeitige Freundin vorstellen kann. Des Weiteren wäre es mir sehr willkommen, wenn du dir auch an Silvester Zeit für mich nehmen könntest, da ich Silvester mit meinen besten Freunden feiern werde.
Ich werde dir im Gegenzug vor allem in Harvard und auch wenn gewünscht bei dir zuhause zur Seite stehen und deinen Freund spielen, damit deine nervigen Freunde Ruhe geben und wir beide schlussfolgernd ein ruhigeres Leben führen können.
Dennoch noch ein paar Regeln:1. keine unnötigen privaten Details oder Erzählungen, es ist besser wenn wir nicht zu viel übereinander erfahren, nur das Nötigste
2. wenn möglich kein übermäßigen Körperkontakt, nur wenn in gewissen Situationen nötig
3. Du tust was ich sage, damit wir hierbei nicht auffliegen und ich eindeutig der Intelligentere von uns beiden bin und ich mehr auf meine Fähigkeiten vertraue als auf deine WorteAch so und zuletzt: ich habe natürlich nicht vergessen, dass ich versprochen habe dich auf eine meiner Gerichtsverhandlungen mitzunehmen. Dieses Versprechen werde ich natürlich halten."
Das soeben Erzählte steht nun Wort für Wort auf dem zuvor noch blankem Blattpapier. Juliet sitzt sprachlos ihrem Professor gegenüber. Dieser Mann hat sie nicht mehr alle, aber das sollte eigentlich nicht überraschend sein.
Die Rothaarige bemerkt, dass sie wieder starrt und räuspert sich unmerklich laut. Sie leckt sich verlegen über die Unterlippe und kratzt sich dabei am Hinterkopf.
„Ähm, also" Juliet versucht die richtigen Worte zu finden „ich denke ich habe dem nichts hinzuzufügen"
Gespielt lacht sie auf, erntet daraufhin jedoch einen nicht amüsierten Blick Mister Gardner's.
Dieser Mann hat ja sowas von einen Stock im Arsch. Worauf hat sie sich hier nur eingelassen?
Es herrscht Stille zwischen den beiden, während Mister Gardner auf dem Papier Weiteres niederschreibt. Juliet schaut sich nervös im Diner um und spielt währenddessen mit ihren Händen, welche in ihrem Schoß liegen. Ihre Beine wippen dabei auf und ab.
„Und, wie gehts dir?" fragt sie um die angespannte Stimmung etwas zu lockern, wird jedoch gekonnt von ihrem Gegenüber ignoriert. Peinlich.
Die Dreiundzwanzigjährige atmet gestresst tief aus und wieder ein.
Nach einigen weiteren stillen Momenten richtet sich nun auch Nathan auf. Er schiebt der Rothaarigen den Block zu und reicht ihr den Kugelschreiber.
„Hier unten einmal unterschreiben" sagt er und deutet auf eine von ihm gezogene Linie. Juliet kann erkennen, dass er schon unterschrieben hat.
Achselzuckend nimmt sie die Situation so hin und unterzeichnet auf dem Papier. Als sie sich jedoch den Vertrag noch einmal genauer durchlesen will, zieht der Professor den Block von ihr weg.Sie beobachtet ihn dabei, wie er ihn wieder sicher in seiner Innentasche des Mantels verstaut.
„So" wendet er sich nun an Juliet „ich werde dann wohl besser gehen."
Er holt sein Portmonee hervor und legt 10$ auf den Tisch.
„Das ging einfacher als gedacht" fügt er hinzu und erhebt sich, wobei er Juliet zuzwinkert „machen Sie es gut"
Und ohne Juliet auch nur die Möglichkeit einer Antwort zu gewähren, verlässt er das Diner.
„Machen Sie es besser, Arschloch" murmelt die Dreiundzwanzigjährige zum Abschied. Schade, dass er schon gegangen ist.
Another day, another new chapter?!!! ❤️
Lasst mich wissen, was ihr denkt
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Romeo | 𝐫𝐝𝐣
FanfictionWenn der strenge Rechtswissenschafts-Professor plötzlich mehr Bedeutung im Leben einer jungen Frau bekommt, als ihr lieb ist. „every juliet needs a romeo" - e