(Aus Merlins Sicht)
Inzwischen waren zwei Wochen vergangen, seit Arthur von meiner Kraft erfahren und mich verbannt hatte. 3 Tage lang war ich ohne Nahrung und Wasser gewesen, doch bevor ich daran zugrunde gehen konnte, fanden mich die Druiden und nahmen mich bei sich auf. Erst hatte ich vor, zurück nach Ealdor zu gehen, doch wenn Arthur sauer auf mich war und in seiner Wut auf mich die Leute um mich verletzte oder schlimmeres? Nein, das konnte ich nicht zulassen, also blieb ich bei den Druiden, Arthur wusste nicht, wo diese sich aufhielten, so konnte er mich nicht finden und ich war sicher. Sie verehrten mich hier als Emrys, auch wenn mir das unangenehm war. Glücklicherweise gab es auch genügend, die mich ganz normal behandelten. Jedoch gab es auch solche, die mich verachteten, weil sie nicht glaubten, dass jemand mit meiner Gestalt dazu fähig war, mit dem Schicksal fertig zu werden, das auf seinen Schultern ruhte. Doch wenn ich Arthur nicht wiedersehen würde, war das sowieso nicht mehr wichtig.Ich spielte gerade mit einigen der Kinder, als Aufruhr durch die Menge ging und alle aufgeschreckt hin und her liefen. Eines der Kinder versteckte sich hinter mir.
„Was ist da los Emrys.", fragte der kleine ängstlich.
„Ich weiß es nicht.", erwiderte ich und stand auf, was beim Klammergriff des Kindes nicht gerade einfach war. „Ich werde mal nachsehen gehen, ich bin gleich wieder da. Bleibt zusammen." wies ich sie an. Sie nickten tapfer, obwohl ich jedem von ihnen die Angst ansehen konnte.
Ich kämpfte mich durch die Menge, vor zu den Kriegern, die das Dorf vor Tieren und Monstern schützen sollten. „Was ist geschehen?", fragte ich sie.
„Es wurde eine fremde Gestalt in der Gegend gesehen."
„Aber wie ist das möglich, ich dachte, das Druidendorf wäre von einem Zauber geschützt? Es sollte niemand nah genug heranschaffen, ohne durch den Zauber auf die andere Seite gebracht zu werden."
„Das ist es ja, was uns so beunruhigt. Es gibt nicht viel, was diesen Zauber durchbrechen kann, kein gewöhnlicher Mensch sollte dazu imstande sein."
(Aus Arthus Sicht)
Nun lief ich schon seit Stunden durch den Wald, es konnte nicht mehr lange dauern bis die Sonne unterging und allmählich glaubte ich, dass der alte Heiler mich reingelegt hatte. Doch gerade als ich entschied umzukehren und ihm meine Meinung an den Kopf zu werfen, kamen zwei Typen auf mich zu.„Wer bist du und wie kommst du hierher?", fragte mich einer der Kerle, ohne Umschweife.
„Ich bin Prinz Arthur, aus Camelot und ich, äh, war Spazieren?" Es war mehr eine Frage. Ich wusste nicht, was sie hören wollten, wie sollte ich denn schon hierher gekommen sein, zu Fuß, wie denn sonst?
Die beiden tuschelten etwas miteinander, das ich nicht verstand, dann verschwand einer von ihnen hinter dem Hügel, vor dem wir standen.
Gerade als ich fragen wollte, warum man mich hier so lange warten ließ, ohne mir etwas zu erklären, kam der Kerl zurück, im Schlepptau, zwei ältere Herren. Nun wusste ich mit Sicherheit, dass es sich um die Druiden handeln musste. Die Kerle, die mich begrüßt hatten, trugen keine langen Roben, wie die beiden alten. Sie trugen kurze, eng anliegende Kleidung, die sich zum Kampf mit dem Schwert eignete. Das mussten dann wohl deren Wachen sein.
„Arthur Pendragon, was verschafft uns die Ehre?" Es war kompletter Hohn, mit dem er mit mir sprach, ich musste mich zusammenreißen, um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
„Ich suche jemanden.", meinte ich nur. Ich wollte nicht zu viel preisgeben, bis ich nicht wusste, ob Merlin wirklich hier war. Unbewusst glitt meine Hand zu meinem Schwert, ich wusste, gegen so viele Zauberer hatte ich damit nicht die geringste Chance. Doch der kühle Griff an meiner Handfläche gab mir zumindest ein kleines Gefühl von Sicherheit.
Er lachte verächtlich. „Um ihn zu töten? Das trifft dann wohl auf uns alles zu, wie ich höre, haltet Ihr nicht sonderlich viel von uns Druiden. Doch ich muss Euch gleich enttäuschen, das wird Euch nicht gelingen."
„Ich will niemanden töten.", brachte ich zähneknirschend hervor und auch wenn es mir schwerfiel, bei dieser unverhohlenen herablassenden Art mir gegenüber, zog ich mein Schwert und warf es außer Reichweite.
Sie sahen mich überrascht an, damit hatten sie wohl nicht gerechnet. „Nun, wen genau sucht Ihr denn?" in seinem Gesicht stand noch immer die Abneigung mir gegenüber geschrieben, jedoch klang seine Stimme nun etwas freundlicher.
Gerade als ich antworten wollte, kam eine weitere Gestalt über den Hügel. „Merlin!", stieß ich freudig aus, ich musste mich zurückhalten, nicht auf ihn zuzulaufen, es tat so gut, ihn endlich wiederzusehen.
„Arthur, was tut Ihr hier?" Er kam auf mich zu, doch wurde von einem der Wachen aufgehalten.
„Sei vorsichtig, er ist gefährlich."
„Ich komm schon mit ihm klar. Ihr könnt euch zurückziehen." wies er sie an.
Kurz standen sie unschlüssig da bis der Alte fragte: „Bist du dir sicher, Emrys?"
„Ja." Das eine Wort von Merlin reichte und sie ließen uns zwei alleine. „Also was macht Ihr hier, wollt Ihr mich nun doch töten?"
Ich sah zu meinem Schwert. „Das wird wohl nicht möglich sein."
Er schnaubte verächtlich. „Ich weiß, dass Ihr immer einen Dolch versteckt bei Euch tragt. Ich bin es schließlich, der Euch hilft, die Rüstung und Waffen anzulegen. Für wie naiv haltet Ihr mich eigentlich?"
„Nun ja, du warst nicht da und dein Ersatz ist eine ziemliche Enttäuschung. Ich hätte nicht gedacht, dass es jemanden gibt, der diesen Job weniger beherrscht als du." Ich hatte gehofft, die Stimmung auf diese Weise etwas aufheitern zu können, doch mein Plan scheiterte. „Und wie du siehst, trage ich auch keine Rüstung, ich habe mir nur ein Schwert aus der Waffenkammer geholt, um nicht völlig schutzlos zu sein. Und dann bin ich auf dich zu suchen."
„Aber wieso?", wollte er wissen.
„Weil ich dich brauche.", gab ich zu.
„Es gibt genug Leute, die Eure Gemächer aufräumen, Eure Rüstung polieren und Euch Euer Essen bringen können. Ihr braucht mich nicht." Und schon drehte er sich um und ging davon.
„Nicht so, ich..." ich stockte, konnte ich ihm jetzt einfach so meine Gefühle gestehen, die ich so lange vor ihm verborgen hatte? War das die einzige Möglichkeit, um ihn aufzuhalten? Doch Merlin, der sich unaufhörlich von mir entfernte, nahm mir diese Entscheidung ab und fasst schon verzweifelt rief ich ihm hinterher: „Ich liebe dich."
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Rückkehr der Magie
FanfictionPrinz Arthur, Sohn des mächtigen Uther Pendragon, sollte die Magie hassen, immerhin wurde es ihm von klein auf eingebläut. Doch was tut man nicht alles für die Liebe seines Lebens, wenn diese sich als mächtiger Zauberer entpuppt? Und wie reagiert wo...