Der beste Morgen

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(Aus Merlins Sicht)
Ich krallte mich in Arthurs Rücken, es war ein merkwürdiges Gefühl, ihn so zu spüren. Hart und ungestüm stieß er in mich und ließ mich so Laute von mir geben, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie von mir geben konnte. Ich gab mein bestes nicht allzu laut zu sein, doch als er sich plötzlich anders bewegte und eine Stelle in mir traf, die ein Kribbeln durch meinen gesamten Körper schickte, stieß ich ein so lautes Stöhnen aus, dass ich augenblicklich, meine Hand zu meinem Mund führte und in meinen Unterarm biss, um weiterer solcher Töne zu vermeiden.

So gleich hielt Arthur in seiner Bewegung inne und nahm mir vorsichtig den Arm aus dem Gesicht. „Merlin, beiß dich nicht, um deine Stimme zu unterdrücken, ich will dich hören."

„Aber... das ist... mir peinlich.", gab ich ehrlich zurück.

„Das muss es nicht.", erwiderte er, während er unsere Finger, beider Hände, ineinander verschränkte und sie über meinem Kopf platzierte. Dann setzte er sein Tun fort.

Ich ergab mich meinem Schicksal, was sollte ich auch anderes tun, Arthur war um einiges stärker als ich und mit meinem vernebelten Verstand bekam ich auch keinerlei Magie zustande.

Er zielte nun absichtlich immer wieder auf diese Stelle, die mich erzittern ließ. Ich spürte, wie ich mich anspannte und ehe ich es verhindern konnte, sprang ich über die Klippe und ergoss mich zwischen unseren Körpern. Die Nachwehen machten das Ganze noch intensiver, während Arthur selbst noch dabei war, seine Erlösung zu finden. Mit schnellen Stößen versenkte er sich in mir, bis auch er seufzend zum Höhepunkt kam.

Schwer atmend lagen wir nebeneinander, ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken, ich war erschöpft und müde. Ich hörte noch eine leises Gemurmeltes. „Ich liebe dich.", bevor ich ins Land der Träume entglitt.

Ich konnte nicht sagen, wie lange ich geschlafen hatte, als ich von dem Gefühl beobachtet zu werden erwachte. Ich drehte mich zu Arthur, der mich ungeniert anzustarren schien. „Warum guckst du mich so an?", fragte ich und vertrieb die Müdigkeit durch ein beherztes Gähnen. Einer der Vorhänge hinter Arthur war zur Seite geschoben und ich konnte sehen, dass die Sonne bereits dabei war, erneut aufzugehen.

„Ich bin einfach glücklich.", war seine Antwort, woraufhin ich mir ein Lächeln nicht verkneifen konnte.

„Es ist schon der nächste Morgen.", stellte ich überflüssigerweise fest, um darauf aufmerksam zu machen, wie lange wir geschlafen haben mussten.

„Du sahst so friedlich aus.", erwiderte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

„Arthur.", seufzte ich und lehnte mich in seine Berührung. Seine Hand verweilte auf meiner Wange, seine Augen fixierten meine, bevor er sich zu mir hinüberbeugte und mich sanft zu küssen begann.

(Aus Arthurs Sicht)
Das war wohl, mit Abstand, der beste Morgen meines Lebens. Mit meinem Geliebten neben mir zu erwachen und ihn in meine Arme schließen zu können, war ein berauschendes Gefühl, das ich um keinen Preis je wieder missen wollte. Ich zog ihn näher zu mir, um auch die letzte Lücke zwischen uns zu schließen. Das ganze erregte mich und ließ meinen Unterleib aufzucken, als auch Merlin dies merkte, drückte er sich vorsichtig von mir weg. „Arthur nicht.", brachte er errötend hervor.

„Wieso nicht?", lächelte ich schelmisch und schmiegte mich wieder an ihn.

„Weil ich von gestern... etwas... wund bin.", erwiderte er peinlich berührt. „Zudem sollte dein Diener bald hier sein, um dich zu wecken, also sollte ich besser gehen.", das Wort Diener sprach er mit einer Betonung aus, dass ich nicht anders konnte, als dem auf dem Grund zu gehen.

„Also zum einen habe ich dir gestern bereits gesagt, dass Wilhelm erst wieder zu mir kommt, wenn ich ihn rufen lasse und zum anderen kann es sein, dass du etwas gegen ihn hast? Allein schon, dass du ihn gestern in seinem Zimmer eingesperrt hast."

„Ich wollte mit dir reden und wusste mir nicht anders zu helfen.", verteidigte er sich. „Aber darum geht es gar nicht, ich hab nichts gegen ihn, er ist ein netter Kerl, ich will nur nicht, dass er dein Diener ist."

„Dann werde ich mir einen anderen Diener suchen.", erwiderte ich leichthin.

„Das ändert nichts, ich will als dein Diener arbeiten.", kam es fast trotzig zurück.

„Gefällt dir deine neue Stellung als Hofzauberer etwa nicht?", fragte ich besorgt.

„Nein, nein, das ist es nicht. Ich will nur nicht, dass dir jemand so nahe kommt wie ich.", er wurde immer leiser, bis ich Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen.

„Denkst du etwa, ich verliebe mich in alle meine Diener?", fragte ich, gespielt beleidigt.

„Naja...", er hielt seine Hand hoch, um zu zählen. „Gwen, ich und das sind nur die, von denen ich weiß.", er fing an zu lachen, als ich ihn auf seine freche Bemerkung hin zu kitzeln begann. „Ist ja gut, so war das doch gar nicht gemeint.", versuchte er unter Lachen zu kapitulieren. Ich ließ von ihm ab und er atmete erschöpft. „Ich will auch nicht, dass dich jemand so kennenlernt wie ich, außerdem kann ich als dein Diener immer an deiner Seite sein."

Ich seufzte. „Ich wünschte auch, dass du immer bei mir wärst, aber als mein Diener bleibt dir nicht genug Zeit, als Hofzauberer tätig zu werden."

„Und wenn ich mir die Aufgaben mit Wilhelm teile? Ich kümmere mich um alles, was dein leibliches Wohl anbelangt und er um den Rest.", schlug er vor.

Ich lächelte glücklich. „Wenn du das willst, dann werde ich es Wilhelm nachher wissen lassen."

„Danke.", lächelte er erleichtert.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du jemals darum bittest mein Diener zu sein.", lächelte ich in Gedanken, an seine ersten Tage, an denen er sich noch ungeschickter angestellt hatte als sowieso schon.

„Wer soll den auf dich aufpassen, wenn ich nicht da bin.", erwiderte er nur.  

Ich konnte nicht anders, als ihn wieder zu küssen. „Ich liebe dich, Merlin.", seufzte ich bei seiner wohligen Wärme.

„Ich dich auch.", kam es schüchtern zurück.

Ich löste mich nur widerwillig von ihm, als mein Magen ein eindeutiges Knurren von sich gab. „Ich werde uns was zum Frühstück besorgen."

„Das kann ich doch machen, immerhin gehört es zu meinen Pflichten.", widersprach er mir.

„Nein, du bleibst liegen, ich habe dich gestern genug gefordert, ruh dich noch etwas aus, ich bin gleich zurück.", schnell schlüpfte ich in meine Kleidung und machte mich auf den Weg in die Küche.

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt