(Aus Arthurs Sicht)
Nach dem Frühstück gingen wir in die Unterstadt. Wie immer verbeugten sich die Leute, doch nicht nur vor mir. Inzwischen sah niemand, dem wir über den Weg liefen, Merlin noch als einfachen Diener. Sie respektierten und verehrten ihn.Dinge, die er häufiger mal für Gaius kaufte, wurden ihm förmlich in die Hand gedrückt, ohne dass jemand Geld verlangte. Auch wenn Merlin sich dagegen sträubte und die Sachen zurückgeben oder dafür bezahlen wollte. Nach etwa einer Stunde hatte er genug Kräuter für die nächsten Wochen in den Taschen.
„Warum geben mir die Leute das alles? Einfach so?", fragte er leicht verzweifelt, als ihm die Taschen schon aus den Nähten platzten.
„Einfach so?", hakte ich lachend nach. „Du hast ein Monster im Alleingang aufgehalten. Du bist ein mächtiger Zauberer. Sie wollen dir ihre Wertschätzung zeigen."
„Das ist mir unangenehm.", meinte er nervös.
„Dir ist viel unangenehm.", lächelte ich zweideutig.
Er stieß mir kurz, mit rot leuchtenden Wangen, in die Seite, bevor er fortfuhr. „Ich verdiene das doch gar nicht, ich konnte das Monster zwar aufhalten, doch Schaden hatte es schon angerichtet. Ich hätte es im Wald schon töten sollen, als es uns über den Weg gelaufen ist. Dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen."
„Merlin, du konntest es doch nicht wissen. Außerdem kam bei dem Angriff niemand ums Leben."
Er sah mich erleichtert an. „Nicht? Da bin ich froh."
„Ja, die Bewohner der zerstörten Häuser konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Bestie ist nicht lautlos in die Stadt gekommen.", erklärte ich ihm.
„Wie groß ist der Schaden eigentlich, den das Monster angerichtet hat? Ich konnte mir gestern kein Bild darüber verschaffen."
„So genau weiß ich das auch nicht, mir wurde nur gesagt, die Aufräumarbeiten hätten bereits begonnen und man rechne mit vier bis fünfwöchigen Reparaturarbeiten.", erinnerte ich mich zurück.
Sein Gesicht erhellte sich, als habe er eine Idee. „Ich würde gerne etwas versuchen.", sagte er schnell, dann rannte er los.
Ich folgte ihm durch die überfüllten Straßen und kleinen Gassen. Bis wir die Stelle vom gestrigen Tag erreichten, wo uns die Kreatur angegriffen hatte. Der tote Körper der Bestie war bereits beseitigt worden, dennoch hing ein leichter Geruch seiner Überreste in der Luft. Ich erkannte es genau, es war der gleiche unangenehme Geruch, den ich an der Rüstung zu kleben hatte.
„Was hast du vor, Merlin?", fragte ich verwirrt, während ich mir das Chaos ansah, das nun vor mir lag. Die Straße war gesäumt von der Verwüstung des Wesens; die Steine unter seinen Füßen hatten seinem Gewicht nicht standgehalten und waren gebrochen. Doch das war nicht das Einzige, das den Weg aufzeigte, den es genommen hatte. Häuser und Mauern waren zertrümmert, einige geschmolzen unter seinem feurigen Atem.
„Ich habe schon kaputte Dinge mit Magie repariert. Ich weiß nicht, ob ich es in dieser Größenordnung schaffe, aber ich möchte es versuchen, um den Leuten zu helfen."
Bevor ich etwas erwidern konnte, wie, dass er das nicht müsse, dass er schon genug getan hatte, begann er einen Zauberspruch aufzusagen. Es war wie eine Welle, die sich durch die Straße zog; alles, was sie berührte, wurde wie zuvor. Die gebrochenen Steine im Boden fügten sich wieder zusammen, die Mauern bauten sich wieder auf und sogar komplett zersprungene Fensterscheiben setzten sich wieder zu einem Ganzen zusammen. Selbst die Stellen, die durch das Feuer geschmolzen waren, sahen nach kurzer Zeit aus, als wäre nie etwas gewesen.
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Rückkehr der Magie
FanficPrinz Arthur, Sohn des mächtigen Uther Pendragon, sollte die Magie hassen, immerhin wurde es ihm von klein auf eingebläut. Doch was tut man nicht alles für die Liebe seines Lebens, wenn diese sich als mächtiger Zauberer entpuppt? Und wie reagiert wo...