Liebe?

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(Aus Merlins Sicht)
Grob drückte er mir seine Lippen auf, fast verzweifelt presste er sich an mich.

„Arthur.", sprach ich sanft und versuchte, ihn von mir zu schieben. Ich wollte nur noch von ihm weg, bevor sich meine Tränen einen Weg nach draußen bannen würden. „Es darf nicht sein."

„Merlin, ich liebe dich, bitte sag so etwas nicht."

„Es liegt nicht in meiner Hand."

„Oh, doch das tut es, es ist deine Entscheidung.", erwiderte er leicht sauer.

„Ich verstehe ja nicht einmal, was Ihr an mir findet, ich bin ein Mann und nicht mal einer von der gut aussehenden Sorte. Gwen ist wunderschön und klug, sie wäre eine perfekte Königin." Ich wollte mich von ihm lösen, doch noch immer hielt er meinen Arm fest im Griff. Harsch zog er an ihm und im nächsten Moment fand ich mich auf seinem Bett wieder. „Arthur, was soll das?" Statt einer Antwort drückte er mir wieder seine Lippen auf. Erschrocken griff ich nach seiner Hand, als diese sich an meinen Hosenbund zu schaffen machte. „Hört auf."

Er löste sich von mir, pinnte meine Hände mit seinen neben meinen Kopf und sah mich böse funkelnd an. „Ich werde dir zeigen, dass du mich mehr erregst als jede Frau auf dieser Welt."

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. „Sagt so etwas nicht.", gab ich peinlich berührt von mir und drehte beschämt meinen Kopf zur Seite.

„Sieh mich an." Seine Stimme war sanft, doch die Hand, mit der er mein Gesicht umfasste und zu sich zog, war grob. Sein Kuss dagegen verzweifelt und sehnsüchtig.

Eng drückte er sich gegen mich, ich spürte deutlich seine Erregung an meinem Bein. Mit meiner nun freien Hand versuchte ich, ihn von mir zu schieben, doch Arthur war deutlich stärker als ich und bewegte sich kein Stück von mir. Mit Magie wollte ich ihn von mir stoßen, doch als seine Hand nun einen Weg in meine Hose fand und mein Glied fest umschloss, entfloh mir jegliche Konzentration. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Arthur", stieß ich atemlos aus. Kühle Luft umspielte meinen Unterleib, als er meine Hose ein Stück nach unten zog. Gleich darauf spürte ich wieder seine Hand, doch da war noch etwas anderes. Unsicher öffnete ich meine Augen und, wie ich es mir schon dachte, sah ich sein Glied, das er an meines presste. Mit einer Hand umschloss er uns beide, stöhnend ließ ich meinen Kopf zurück aufs Bett sinken, als er kräftiger begann zu pumpen. Ich konnte nicht leugnen, dass mir gefiel, was er tat, mein Verstand war wie vernebelt. Ich spürte recht schnell, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde. „Arthur, ich...", keuchte ich atemlos. Er presste seine Lippen auf meine, durchkämmte meinen Mund mit seiner Zunge und fast zeitgleich erlebten wir den Höhepunkt. Ich spürte Spuren, des gerade erlebten, warm und klebrig auf meinem Bauch. Schwer atmend ließ er von mir ab. Noch leicht benebelt betrachtete ich die zähflüssige Substanz auf meiner Haut und allmählich kehrte mein Verstand ins Jetzt zurück. Mit einem Schlag realisierte ich, was gerade geschehen war, mit einem Zauber wischte ich mir die Spuren vom Körper, zog meine Hose hoch und rannte, in einer Kurzschlussreaktion, davon. Ich hörte ihn mir noch „Merlin!", hinterherrufen, ein „Verdammt.", und wie etwas zerbrach, dann war ich zu weit weg.

Außer Atem kam ich in Gaius Gemächern an, der mich mit einem strahlenden Gesicht begrüßte .

„Dass ich das noch erleben darf. Dass die Magie zurück nach Camelot kommt.", meinte er aufgeregt. Ich konnte als Erwiderung nur nicken. „Hättest du dir vorstellen können, jemals Hofzauberer zu werden?", lachte er freudig. Dann sah er mich genauer an und stockte. „Merlin, was ist los, freust du dich nicht?", hakte er verwundert nach.

„Das ist es nicht.", erwiderte ich und setzte mich auf die Holzbank.

Er seufzte verstehend. „Was ist geschehen?"

„Gwen war bei Arthur und hat ihn um eine Verabredung gebeten."

„Er hat doch hoffentlich abgelehnt?"

„Ja, hat er, aber genau da ist das Problem. Er hätte sie nicht abweisen dürfen, es ist seine Bestimmung, mit ihr zusammen zu sein.", erklärte ich ihm.

„Wer hat dir denn das... Kilgharrah, natürlich, wer sonst.", seufzte er.

„Alles, was er bisher sagte hat gestimmt.", meinte ich verzweifelt.

„Nicht mit allem hatte er recht, was ist, als er sagte, der Druiden Junge würde das Ende für Arthur bedeuten?"

„Das kann ja noch kommen, auch wenn ich es zu verhindern weiß." Bei dem Gedanken, Arthur zu verlieren, durchlief mich ein Schauer. „Als Arthur mit dem Liebeszauber belegt war, sagte Kilgharrah mir, er müsste von seiner wahren Liebe geküsst werden, um den Zauber zu brechen. Als Gwen ihn küsste, ist der Zauber gebrochen, das sagt doch eigentlich schon alles."

„Sagte er wirklich "von seiner wahren Liebe" oder vielmehr so etwas wie, "von jemanden, den er wahrhaft liebt"?"

„Wo ist da der Unterschied? Es heißt, dass er sie liebt!" Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden.

„Ach Merlin, es gibt mehrere Arten der Liebe. Du liebst deine Mutter und du liebst Arthur, das heißt nicht, dass es die gleiche Art der Liebe ist."

„Wer sagt, dass ich Arthur liebe?", widersprach ich unsicher.

„Deine Tränen.", sagte er nur.

Erst jetzt bemerkte ich, wie mir Tropfen die Wangen runterliefen, schnell wischte ich sie fort. „Es ist egal, was ich fühle, er gehört zu ihr."

„Wie sieht er das?", als ich nicht antwortete, sprach er einfach weiter. „Er sieht das anders, hab ich recht? Du solltest mit ihm reden, wenn du dir seiner Gefühle unsicher bist."

„Ich hab nie gesagt..."

„Merlin!", unterbrach er mich streng. „Du zweifelst an dir, ich weiß nicht wieso, ich weiß nicht warum. Vielleicht denkst du, du bist nicht gut genug für ihn, was quatscht ist, hörst du? Doch was ich eigentlich sagen will ist, dass du versucht Ausreden zu finden, nicht zu deinen Gefühlen zu stehen. Weil du Angst hast, Angst verletzt zu werden, Angst davor, Arthur zu verlieren, wenn es nicht funktioniert. Doch davon darfst du dich nicht aufhalten lassen, denn wenn du das tust, verlierst du am Ende so viel mehr. Und noch etwas, sagte Kilgharrah nicht auch, ihr wäret zwei Seiten einer Medaille? Bedeutet das, nicht, dass ihr zusammengehört?"

„So hab ich das noch nicht gesehen, alles davon, aber ihr habt recht. Ich habe große Angst davor, Arthur zu verlieren. Ich muss mit ihm reden.", entschied ich und stand auf.

Gaius hielt mich auf. „Aber nicht mehr heute, du hast die Nacht kaum geschlafen und sicher auch noch nichts gegessen. Du wirst jetzt als Erstes etwas zu dir nehmen und dann schlafen gehen. Reden kannst du mit ihm dann morgen.", wies er mich väterlich an.

Ich nickte und wischte mir die neuen Spuren der Tränen vom Gesicht.

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt