Geheimniskrämer

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(Aus Merlins Sicht)
Ich sah ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm schloss. Irgendwie wurde mir erst jetzt, wo ich allein in Arthurs riesigen Gemächern, nackt in seinem Bett saß, so richtig bewusst, was letzte Nacht geschehen war. Ich sammelte die am Boden verstreute Kleidung auf und zog sie an, bevor ich unruhig im Zimmer stand. Sollte ich mich nun zurück aufs Bett setzen, an den Tisch oder doch lieber stehen bleiben? Ich entschied mich dazu, mich auf die Kante des Bettes zu setzen.

Tatsächlich war Arthur schneller zurück, als ich erwartet hatte und ich sah ihn überrascht an.

„Was schaust du so?", fragte er irritiert.

„Ich war nur verwundert, dass du die Küche gefunden hast."

„Denkst du wirklich, ich würde mich in dem Schloss, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe, nicht auskennen?", fragte er gekränkt.

„Wie viele Diener hast du nach dem Weg gefragt?", hakte ich, nicht ganz überzeugt, nach.

Er sah mich mit festem Blick an, bevor er seufzte und leise gestand: „Nur einen."

Ich konnte nicht anders, als darüber zu lachen.

„Was machst du da eigentlich?", fragte er nun.

Ich bekam Angst, dass meine Entscheidung, mich aufs Bett zu setzen, doch die falsche war. „Ich sitze.", erwiderte ich.

„Das sehe ich, völlig bekleidet. Na los zieh die Schuhe wieder aus und rutsch ein Stück.", meinte er nun und kam auf mich zu.

„Frühstück im Bett?", fragte ich überrascht, aber entspannter, da ich mich wohl doch nicht ganz falsch entschieden hatte.

„Natürlich oder denkst du ich hab mich umsonst mit der Küchenhilfe um das Tablet geprügelt.", lächelte er und ich konnte nur hoffen dass er scherzte.

„Haben sie dich nicht gefragt, warum du dein Frühstück selber holst?"

„Ich habe ihnen einfach gesagt, dass mein unfähiger Diener wieder einmal verschlafen hat, danach haben sie keine Fragen mehr gestellt.", lachte er schelmisch.

„Ich hasse dich.", grummelte ich.

„Weiß ich doch.", lächelte er und gab mir einen sanften Kuss. „Los, lass uns essen."

Es fühlte sich an wie ein Traum, mit Arthur in seinem Bett zu frühstücken und über alte Geschichten zu lachen. Auch wenn es ungewohnt für mich war, vor allem die Küsse, die er mir hin und wieder auf die Lippen drückte, konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen.

„Ich werde dann die Teller wegbringen und sehen, ob Gaius etwas braucht.", sagte ich, als wir fertig waren. „Außer Ihr braucht noch etwas Sire.", fügte ich in bester Diener Manier an.

„Nur dich.", erwiderte er lächelnd.

„Sehen wir uns dann zum Mittag wieder?", ignorierte ich seine Worte.

Er seufzte enttäuscht. „Nein, ich bin für die Patrouille eingeteilt, ich werde nicht vor dem Abend zurück sein."

„Soll ich dich begleiten?"

„Nein, die ersten Tage als Hofzauberer solltest du in Camelot bleiben und den Menschen zeigen, dass du da bist, wenn jemand deine Hilfe braucht."

Ich nickte verstehend, auch wenn ich enttäuscht darüber war, ihn nicht begleiten zu können. „Dann bis später.", verabschiedete ich mich und verließ mit dem Tablett in der Hand seine Gemächer.

„Warum hast du mir das nicht gesagt?", drang eine Stimme an mein Ohr, gerade als ich die Tür ins Schloss zog.

Ich drehte mich erschrocken um. „Gwen?! W... wovon sprichst du?"

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt