Ratsversammlung

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(Aus Merlins Sicht)
Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Ich hatte vor lauter Aufregung kaum ein Auge zu getan, was sich deutlich spürbar machte. Doch das hielt mich nicht davon ab, meinen Pflichten nachzugehen.

Als ich Arthur sein Frühstück brachte, fand ich ihn unruhig auf und ab gehend vor. Ihm ging es wohl mit der Aufregung um die bevorstehende Ratsversammlung nicht anders. „Guten Morgen.", begrüßte ich ihn und holte ihn aus seinen Gedanken.

„Oh Morgen. Ich glaube nicht, dass ich etwas runterbekomme.", meinte er mit einem Fingerzeig auf den gefüllten Teller.

„Ihr solltet... ach, wem mache ich hier etwas vor, ich habe es ja auch noch nicht geschafft etwas zu essen. Ich bin viel zu nervös, das heute könnte alles verändern."

„Ja, setzt mich noch mehr unter Druck, Merlin.", beschwerte er sich.

„Tut mir leid, das wollte ich nicht."

„Nein, schon gut. Ich weiß doch wie wichtig dir das ist und du musst auch noch darauf vertrauen, dass ich es nicht vermassle.", er lachte nervös.

„Ihr werdet es nicht vermasseln, ich habe vollstes Vertrauen in Euch.", versuchte ich ihn zu beruhigen und lächelte ihn aufmunternd an.

„Danke Merlin.", er wirkte tatsächlich etwas gefasster. „Die Versammlung startet in einer Stunde, lass uns noch ein paar Wachen zusammensammeln, die auf unserer Seite sind."

Arthur hatte es geschafft, Lancelot, Gwain und Leon, als Wachen im Ratssaal unterzubringen. Ich hatte dafür gesorgt, dass Gwen unter dem Personal stand. Auch wenn es nicht viele waren, so hatten wir mit ihnen sichere Stimmen für Arthus anliegen. Zudem befand sich Gaius unter den Ratsmitgliedern und auch er würde sich wohl positiv dem Entwurf gegenüber aussprechen.

Es dauerte eine Weile, bis der Rat alle anstehenden Themen durch war und endlich Arthur an der Reihe war.

„So nun zum Abschluss hat Arthur noch ein Anliegen, das er uns gerne vortragen würde." Damit reichte Uther das Wort an seinen Sohn.

„Danke.", erwiderte dieser, stand nun auf, atmete einmal tief durch und begann. „Wie ihr alle wisst, ist die Magie in Camelot schon viele Jahre lang verboten, wird gefürchtet und verachtet. Ich kann nicht leugnen, dass wir durch sie Schaden erlitten haben, Verluste und Leid. Doch es sind nicht immer Feinde oder Menschen, die etwas Schlechtes wollen. Viele von ihnen wollen, genau wie ich, die Magie zurück nach Camelot bringen." Ein Raunen ging durch den Saal. „Denn die Zauberei ist nicht böse, nicht schlecht, nur in den falschen Händen ist sie es. Magie kann genauso auch Gutes bewirken und Schönes, sei es, Blumen erblühen zu lassen oder einen Wasserfall bunt zu färben." Er lächelte kurz bei der Erinnerung. „Was ich damit sagen will ist, dass die Zauberei nicht nur tötet und zerstört, sie erschafft auch. Mit eurer Zustimmung tritt das Gesetz in Kraft, dass Magie in Camelot wieder erlaubt ist." Erneutes Raunen. „Selbstverständlich mit Einschränkungen, wer mit Magie böses tut, wird noch immer bestraft, doch ich will, dass niemand mehr für die bloße Nutzung von Zauberei angeklagt wird." Er seufzte, bevor er fortfuhr. „Mit der Zustimmung meines Vaters gilt dieses Gesetz jedoch erst einmal nur für einen Monat, danach liegt es in seiner Hand."

Uther erhob sich und meldete sich zu Wort. „Genau, denn auch wenn mein Sohn so sehr überzeugt von seinem Plan ist, bin ich es nicht. Jedoch gebe ich ihm hiermit die Chance. So kommen wir nun zur Abstimmung, auf Wunsch von Arthur, dürfen dieses Mal alle im Saal anwesenden ihre Stimme abgeben, auch das Personal. Also fangen wir..."

„Einen Moment noch.", unterbrach ihn Arthur. „Ich bin noch nicht ganz fertig." Jetzt würde wohl der Teil kommen, von dem er mir gestern noch nichts verraten wollte. „Es ist so, ich weiß, dass es schwierig werden wird, ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es nur positive Reaktionen auf dieses Gesetz geben wird. Ich denke schon länger darüber nach und endlich ist mir klar geworden, was uns die nötige Sicherheit gibt, die wir brauchen. Nach Erlass des Gesetzes werde ich einen Hofzauberer ernennen und nicht einfach irgendwen. Ich denke da an den mächtigsten Zauberer, den Camelot, den die Welt, zu bieten hat.", und wieder ging ein Raunen durch den Saal und ich musste schlucken. 

„Können wir diesem Zauberer denn überhaupt trauen?", kam es von einem der Ratsmitglieder.

„Ich würde ihm mein Leben anvertrauen, welches er auch schon einige Male gerettet hat. Also ja, wir können ihm vertrauen, ihm ist Camelot genauso wichtig wie uns allen. Jetzt bin ich fertig, Vater."

„Gut." Man sah ihm seine Wut, darüber, dass sein Sohn ihm verschwiegen hatte, dass er die Identität eines Zaubers kannte, deutlich an. „Ich werde mich meiner Stimme enthalten. Fangen wir an, wer ist gegen das Gesetz." Zu meiner Überraschung gingen wesentlich weniger Hände in die Höhe, als ich zuerst gedacht hätte. Es waren nur drei Leute, die dagegen stimmten, alles Mitglieder des Rates. Uther war sichtlich missgelaunt und schien sich nun zu zwingen weiter zu sprechen. „Und wer ist dafür?" Die Hände aller Anwesenden schnellten in die Höhe, nun hatte Uther keine andere Wahl mehr. „Dann ist es beschlossen."

Arthur strahlte übers ganze Gesicht, als er mich ansah und ich lächelte freudig zurück.

„Hey Merlin, wer ist dieser Zauberer, von dem Arthur gesprochen hat? Er scheint ihn gut zu kennen.", flüsterte Gwen mir zu.

Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte, sollte ich es ihr nun einfach sagen? „Das erfährst du dann, wenn Arthur es bekannt gibt.", ich entschied mich dagegen.

Bevor alle den Saal verließen, erhob Arthur noch einmal das Wort. „Gleich morgen, verkünden wir es dem Volk. Wachen, verbreitet die Nachricht in der ganzen Stadt und sorgt dafür, dass morgen so viele wie möglich anwesend sind.", dann entließ er sie.

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt