In den Gemächern des Prinzen

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(Aus Merlins Sicht)
Es dauerte eine Weile, bis sich mein Atem wieder normalisierte. Als ich endlich wieder genug Luft in meine Lungen bekam, setzte ich mich langsam auf. Ich spürte einen leichten Stich und verzog kurz das Gesicht.

„Alles in Ordnung?", fragte mich Arthur sogleich besorgt.

„Ja, alles gut.", winkte ich die Frage ab und setzte mich nun endlich hin.

„Was hast du vor?", stieß Arthur daraufhin verwirrt aus.

„Ich gehe zurück zu Gaius, in mein eigenes Zimmer.", erwiderte ich daraufhin schlicht.

„Schlaf doch hier."

„Das ist viel zu riskant, wenn die Wachen in der Nähe von Gaius Gemächern merken, dass ich die Nächte nicht in meinem Zimmer verbringe, könnten sie irgendwann misstrauisch werden und wenn dein Vater davon erfährt..."

„Ganz ruhig, Merlin.", unterbrach er mich, als er merkte, wie ich mich in Rage zu reden begann. Er setzte sich auf und nahm meine Hand. „Ich könnte dir die Gemächer neben meinen zur Verfügung stellen, als Hofzauberer stehen dir eigene Räumlichkeiten zu."

Ich seufzte. „Doch nur solange, bis dein Vater das Gesetz wieder verabschiedet."

„Du könntest etwas optimistischer sein.", erwiderte er, doch der Druck, den seine Hand ausübte, zeigte mir, dass er selbst nicht die größten Hoffnungen hatte.

„Ich bin nur realistisch, wenn ich das alles hier zu sehr genieße, werde ich am Ende dieses Monats nur umso tiefer fallen."

Nun seufzte auch er. „Ich weiß, was du meinst, ich habe die gleichen Sorgen." Er drückte meine Hand noch einmal fest. „Nun gut, dann werde ich dich für heute wohl gehen lassen müssen.", lächelte er traurig.

(Aus Arthurs Sicht)
Sofort entzog er sich meiner Hand und schwang die Beine über die Bettkante, dabei noch immer mit der Decke verhüllt. Immerhin hatte er nicht gerade viel an. Wobei mir einfiel, auf welche Weise wir vorhin unsere Sachen losgeworden waren. „Wo sind jetzt eigentlich unsere Kleider?", fragte ich mich laut und sah mich im Raum um.

„Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung.", lachte er verlegen. „Ich habe mich noch nie mit Magie entkleidet."

„Ohne Klamotten könnte es aber ziemlich schwierig werden, ohne Aufsehen zu erregen, in deine Kammer zu kommen.", lachte ich bei der Vorstellung, woraufhin Merlin mir nur einen finsteren Blick zuwarf.

„Immerhin ist das deine Schuld, du wolltest, dass ich das tue." Es war wirklich süß, wie er, aufgrund seiner Verlegenheit, bei jedem Wort leiser wurde. „Ich werde mal was versuchen.", murmelte er nun vor sich hin und nach ein paar weiteren Worten tauchte seine Kleidung wieder an seinem Körper auf. Freudig sprang er auf. „Es hat funktioniert.", rief er fröhlich aus.

„Nicht ganz.", musste ich ihn enttäuschen, während ich wirklich Schwierigkeiten hatte, mein Lachen zu verbergen. Er trug zwar nun wieder seine Kleidung, doch war alles verkehrt herum, als würde sein Kopf falsch herum auf seinen Schultern sitzen.

„Ach Mist.", stieß er aus, als ihm sein Fehler bewusst wurde.

Ich rutschte etwas zum Rand, um zu sehen, was mit seinen Schuhen war. Diese waren nicht verkehrt herum, was wohl auch ziemlich schwierig gewesen wäre, doch sie waren am falschen Fuß.

Schnell schlüpfte er aus den Schuhen, um sie an die richtigen Füße zu ziehen und streifte die Jacke ab, um sie sich ordentlich über die Schultern zu werfen. „So, das muss reichen, es ist dunkel, das merkt schon keiner."

„Was ist mit meinen Sachen?"

Er sah in Richtung des Wäschekorbs, seine Augen leuchten kurz auf und ein paar Kleidungsstücke landeten darin. „So alles da und kann morgen gleich gewaschen werden."

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt