Jagd, die zweite

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Aus Merlins Sicht)
Arthur war bereits auf, als ich seine Gemächer betrat, um ihm sein Frühstück zu bringen. „Guten Morgen, Sire.", begrüßte ich ihn und holte ihn so aus seinen Gedanken. Er hatte am Fenster gestanden und mein Kommen nicht bemerkt.

„Oh Merlin, Morgen.", erwiderte er noch leicht abwesend.

„Was ist los? Ihr wirkt, als hättet Ihr wieder gedacht. Ihr wisst doch, das tut Euch nicht gut.", lachte ich und erntete einen beleidigten Blick seinerseits.

„Sehr witzig Merlin. Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast, dass ich keine Ahnung von Magie habe und du hattest recht. Also bring es mir, bring mir bei, Magie besser zu verstehen."   

„Wie stellt Ihr Euch das vor?", hakte ich nach.

„Na erklär mir Dinge, zeig mir wie du zauberst, sowas eben."

„Na gut, ich kann es versuchen."

„Schön, dann zeig mir doch gleich mal was.", meinte er begeistert. „Zeig mir, was der mächtigste jemals lebende Zauberer so drauf hat."

Ich lachte kurz. Dann überlegte ich, was ich ihm wohl zeigen könnte. Ich sah mich im Zimmer um und dachte an die viele Arbeit, die damit auf mich zukam und entschied, dass, wenn ich schon die Erlaubnis hatte zu zaubern, meine Liste der täglichen Pflichten doch für heute etwas kürzen könnte. Also murmelte ich ein paar Zauber. Das Bett machte sich von alleine, der Boden wurde gewischt und gebohnert. Die Rüstung sammelte sich vom Boden auf und begann dabei zu glänzen. Die verstreute Kleidung legte sich frisch gewaschen in den Schrank und die Möbel wurden vom Staub befreit.

Arthur sah fasziniert dem regen treiben in seinem Gemach hinterher. „Nicht schlecht, aber bisher hast du nur deine Pflichten erfüllt. Kannst du auch was Spektakuläres?"

„Was Spektakuläres?" Was hatte er eigentlich für Vorstellungen von der Magie? Aber schön, dann eben etwas anderes. Ich sagte weitere Worte auf und im nächsten Moment hoben alle Gegenstände ab, das Bett, der Schreibtisch, außer uns beiden berührte nichts mehr den Boden. 

„Wow.", staunte er.

„Zufrieden?", fragte ich neugierig und ließ die Sachen zurück auf den Boden.

„Besser.", meinte er, nun wieder etwas gefasster im Gesicht. „Aber ich will noch mehr sehen, lass uns heute auf die Jagd gehen.", entschied er.

„Ihr wisst doch, wie sehr ich die Jagd verabscheue.", beschwerte ich mich.

„Ich weiß, das sagen wir ja auch nur den Rittern, dass sie sich nicht wundern, wo wir hingen. Dann suchen wir uns eine ruhige Stelle im Wald und du zeigst mir noch ein bisschen was. Ist das in Ordnung für dich?"

„Ja, das können wir tun.", lächelte ich, es freute mich wirklich, dass er sich so für meine Magie interessierte.

„Gut, dann brechen wir nach dem Frühstück auf."

„Dann werde ich in die Waffenkammer gehen und alles für eine Jagd vorbereiten." Es musste ja auch echt aussehen. Er nickte und ich verabschiedete mich fürs Erste.

In der Waffenkammer traf ich auf einige der Ritter, die sich gerade für das heutige Training fertig machten.

„Merlin, wo warst du denn?", fragte Gwaine direkt.

„In Ealdor.", log ich schnell. „Meine Mutter besuchen."

„Sag uns das nächste Mal vorher Bescheid, wir haben uns Sorgen gemacht.", meckerte er.

„Tut mir leid, es ging irgendwie alles so schnell, ich hatte gar keine Zeit mich zu verabschieden."

Gwaine schien über diese Erklärung nicht besonders erfreut, glaubte mir aber. Genauso wie die anderen, die sich nun wieder ihren eigenen Dingen widmeten. Nur Lancelot schien verdacht zu schöpfen. Am Arm zog er mich ein Stück von den anderen fort und sprach leise: „Wo warst du wirklich? Ich seh doch, dass du nicht ehrlich bist."

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt