(Aus Arthurs Sicht)
Kopfschüttelnd sah ich Merlin hinterher, jedoch nicht ohne mir ein Lachen zu verkneifen.„Was kann ich für Euch tun, Mylord?", fragte mich Wilhelm und holte mich so aus meinen Gedanken.
„Besorg mir etwas zum Mund ausspülen und dann hilf mir beim Rüstung anlegen."
Die Zeit, die Wilhelm brauchte, um mit der Mundspülung und der Rüstung zurückzukommen, nutze ich, um das Frühstück, das Merlin gebracht hatte, zu essen.
„Sorg dafür, dass pünktlich zum Mittag das Essen auf dem Tisch steht, und zwar für zwei.", wies ich ihn an.
„Sehr wohl, gibt es sonst noch etwas, das ich für Euch tun kann? Sonst würde ich mich an die Reinigung Eures Gemachs begeben."
„Das sollte alles sein.", erwiderte ich, während ich darauf wartete, dass er die letzte Lasche an meiner Rüstung schloss. Auf dem Weg zur Tür kam mir jedoch noch ein Gedanke. „Eine Sache gäbe es da doch noch."
(Aus Merlins Sicht)
Auf dem Weg zu den Gemächern der Ritter nahm ich noch schnell den Zauber von Wilhelms Tür. Wer hätte denn ahnen können, dass er gleich aus dem Fenster klettern würde? Das sollte ich beim nächsten Mal wohl bedenken.Die Ritter waren alles andere als erfreut, als ich sie durch lautstarkes Klopfen an ihren Türen aus dem Schlaf riss. Ein einstimmiges Murren kam als Antwort auf den baldigen Beginn des Trainings.
Dennoch dauerte es nicht lange, bis sich alle auf dem Trainingsgelände eingefunden hatten. Einschließlich des Prinzen, der kurz nach den Rittern den Platz betrat und sich sogleich an meine Seite gesellte. „Bist du sicher, dass du sie so leiden lassen möchtest?", flüsterte er mir fragend zu, woraufhin ich bestätigend nickte.
Arthur schien es als Lappalie abzutun, doch ich konnte nur daran denken, was geschehen wäre, wenn es in diesem Moment einen Angriff gegeben hätte. Die Ritter waren sicher nicht mehr in der Lage gewesen, sich oder Arthur zu schützen. Ganz zu schweigen davon, dass dieser sich nicht mal mehr selbständig auf den Beinen hatte halten können. Bis andere Ritter etwas bemerkt hätten oder ich hätte einschreiten können, hätte es bereits zu spät sein können. Allein der Gedanke an ein solches Szenario machte mir Angst, deswegen wollte ich, dass die Ritter sich ihres Fehlers bewusst wurden. „Na los, alle laufen 10 Runden um den Platz und dann beginnt mit Zweierkämpfen." Irritiert sahen sie mich an, nicht sicher, ob sie auf meinen Befehl hören sollten, doch nachdem Artur sich in Bewegung setzte und seine erste Runde zu laufen begann, taten die anderen es ihm gleich.
Das Klirren der aufeinander treffenden Schwerter setzte den Rittern deutlich zu. Gwaine war der Erste, der sein Leid durch lautes Jammern kundtat. „Können wir nicht endlich aufhören? Mein Schädel bringt mich um."
„Nur wenn ihr einseht wie nachlässig ihr gestern gehandelt habt.", machte ich deutlich.
„Merlin, wir haben es verstanden.", seufzte Gwaine, gequält.
„Sicher? Was meint ihr, hätte geschehen können, als ihr nicht in der Lage wart zu kämpfen? Was denkt ihr, hätte dem Prinzen zustoßen können, als ihr nicht Acht gegeben habt?"
„Merlin.", erwiderte Lancelot reuevoll, auch die anderen schienen nun endlich zu verstehen, worum es mir ging, doch ich war noch lange nicht fertig.
„Ist euch eigentlich klar, in welch schutzlose Lage ihr euch damit gebracht habt? Ihr denkt, ihr seid in Camelot sicher, die Jahre hier sollten euch doch wohl gezeigt haben, dass ihr es nicht seid, dass ihr immer auf der Hut sein müsst. So viel zu trinken, wie ihr es gestern getan habt, ist auf so vielen Ebenen verantwortungslos und unvernünftig, dass ich keine Worte dafür finde.", platzte der ganze Frust und die Sorge aus mir heraus, ehe ich es aufhalten konnte.
„Merlin, es tut mir leid.", meinte Gwaine geknickt. „Es war dumm von mir, ich dachte, es würde Arthur guttun, seinen Kummer zu ertränken. Ich habe nicht daran gedacht, dass wir in seiner Gegenwart in erster Linie auf seinen Schutz bedacht sein sollten."
„Ihr versteht es immer noch nicht.", seufzte ich traurig. „Ich mache mir doch nicht nur Sorgen um Arthur, euch hätte genauso etwas zustoßen können, ihr seid doch meine Freunde, was hätte ich denn dann gemacht?" Ehe ich mich versah, wurde ich förmlich zerquetscht unter der Umarmung der Ritter, die sich plötzlich auf mich gestürzt hatten und mich an sich drückten. Hier und da hörte ich auch ein Schluchzen.
(Aus Arthurs Sicht)
Ich blieb am Rand stehen, während die Ritter sich um Merlin scharten. Erst als mir die Umarmung zu lange dauerte, scheuchte ich sie von ihm weg. „Jetzt lasst ihn doch endlich los, ihr zerquetscht ihn ja." Nur widerwillig schienen sie sich von ihm zu lösen, ein paar wischten sich Tränen aus den Augen. „Ich glaube, das war genug Training für heute.", bestimmte ich, da ich nun endlich mit Merlin allein sein wollte. Doch statt auf meine Worte zu hören, sahen alle Merlin fragend an und verließen den Platz erst, als dieser zustimmend nickte. „Du hast viel zu viel Einfluss auf meine Ritter, Merlin.", beschwerte ich mich gespielt eingeschnappt.„Seid Ihr etwa eifersüchtig, dass sie besser auf mich hören als auf Euch?", hakte er lachend nach.
„Eher darauf, wie nah du sie an dich ran lässt und mich hast du vorhin so gnadenlos abgewiesen."
„Ihr könnt das doch nicht miteinander vergleichen.", stammelte er und wurde dabei so niedlich rot. „Außerdem habt Ihr..."
„Mundgeruch gehabt.", beendete ich seinen Satz. „Ja ja, ich weiß aber jetzt nicht mehr."
„Dafür seid Ihr nun verschwitzt."
„Das ist nicht wichtig, ich habe vor, gleich noch viel mehr zu schwitzen."
„Was?", fragte er immer roter werdend.
„Nun, du hast mir heute Morgen deine Liebe gestanden, was bedeutet, dass ich dich heute nicht mehr aus meinen Gemächern lasse."
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Rückkehr der Magie
FanfictionPrinz Arthur, Sohn des mächtigen Uther Pendragon, sollte die Magie hassen, immerhin wurde es ihm von klein auf eingebläut. Doch was tut man nicht alles für die Liebe seines Lebens, wenn diese sich als mächtiger Zauberer entpuppt? Und wie reagiert wo...