Gefangen

188 7 0
                                    

(Aus Arthurs Sicht)
Ich konnte nicht glauben, dass ich es mich tatsächlich getraut hatte, ihn zu küssen. Noch weniger konnte ich glauben, dass er mich nicht von sich stieß, nein sogar langsam und vorsichtig anfing, mir entgegenzukommen. Wie von selbst wanderte meine Hand an seiner Seite herab, bis sie sich unter sein Hemd stahl. Ich spürte seine Haut auf meiner, strich ihm über die Brust und widmete mich kurz einer der kleinen Knospen auf ihr. Ihm entfuhr ein leises Stöhnen, was ich nutze, um mit meiner Zunge in seine Mundhöhle einzutauchen und diese ausgiebig zu erkunden. Langsam strich ich mit der Hand weiter hinab und machte mich an seinem Hosenbund zu schaffen. Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Arm, die mich zurückhielt. Betrübt beendete ich den Kuss und sah ihm in sein Lust verschleiertes Gesicht.

„Nicht.", stieß er angestrengt hervor.

„Wieso nicht?", wollte ich wissen.

Er brauchte einen Moment, bis er meinte: „Ich... ich habe Euch doch noch keine Antwort gegeben."

„Merlin, dein Verhalten und dein Blick jetzt gerade, ist mir Antwort genug."

Er sah verlegen zur Seite. Ich griff sein Kinn, zog es zu mir, damit er mich wieder ansah. „Das muss dir nicht peinlich sein.", sagte ich sanft und drückte ihm erneut einen Kuss auf, den er nur allzu gerne zu erwidern schien. „Ich liebe dich.", flüsterte ich ihm ins Ohr und spürte, dass ihn ein Schauer durchlief.

„Ich... ich...", stotterte er.

„Keine Sorge, du musst dich nicht zu einer Antwort zwingen. Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir die Zeit gebe, die du braust." Er atmete erleichtert aus. „Aber geht küssen in Ordnung?", fragte ich vorsichtig, denn ich wollte das nur zu gerne wiederholen.

Er sah mich mit roten Wangen an, bevor er zögerlich nickte. Sogleich verbannt ich unsere Lippen wieder miteinander.

Es dauerte eine Weile, bis wir uns wieder voneinander lösten. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, eine Ewigkeit, die ich am liebsten nie beendet hätte. Doch der Regen, der in diesem Moment begann, lenkte uns ab. Seine Augen leuchteten kurz golden auf und im nächsten Moment berührten mich die Tropfen nicht mehr. Er hatte scheinbar einen magischen Schutz um uns geschaffen. Als ich unsere Münder wieder zu einem Kuss verbinden wollte, hielt er mich mit einer Hand, an meiner Brust, davon ab, worauf ich ihn verwirrt musterte.

„Wir sollten langsam zurück.", meinte er daraufhin.

Ich seufzte enttäuscht. „Ich würde viel lieber noch ein bisschen so bleiben."

„Habt Ihr mal in den Himmel gesehen? Die Sonne geht bald unter und wir brauchen auch noch etwas bis wir zurück im Schloss sind. Wir sollten uns wirklich auf den Weg machen."

„Na schön.", gab ich mich geschlagen und ließ von ihm ab.

Er stand auf und im nächsten Moment verstauten sich die Sachen wieder in den Satteltaschen der Pferde.

„Wie kann es eigentlich sein, dass du für manche Zauber keinen Spruch aufsagen musst, ich dachte, das gehört irgendwie dazu?", fragte ich neugierig.

„Naja, ich konnte Sachen mit meiner Magie bewegen, lange bevor ich sprechen konnte. Vielleicht hängt es damit zusammen. Gaius meinte auch, er habe so etwas noch nie zuvor gesehen und sagte, es wäre unmöglich. Ich denke, ich konnte ihn vom Gegenteil überzeugen." lachte er kurz. „Jetzt steht da nicht einfach nur so rum, wir müssen zurück. Na los."

Der Weg zurück kam mir viel kürzer vor als hin. Was zum einen daran lag, dass ich Merlin nun nicht mehr nur für mich haben würde.

„Seid ihr schon wieder ohne Beute von einer Jagd gekommen?", begrüßte uns Gwaine, als wir die Stallungen gerade verließen. „Zumindest habt ihr uns dieses Mal Merlin wieder mit zurückgebracht.", lachte er und legte den Arm um Merlins Schultern.

Rückkehr der Magie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt