Glava 3

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Tatijana Smirnov
„Svolach, ich will dein Einkauf nicht." zischte ich den Mann vor mir an, monoton lief er zur Küche und stellte den Einkauf ab. „Ich will mit deinem Boss sprechen." zischte ich weiter, lief zu ihm rüber und knurrte in mich hinein, als er mich keines Blickes würdigte und einfach zum Aufzug lief. Grob packte ich ihn am Arm und drehte ihn um, dennoch sah er monoton zu meiner Hand.

„Loslassen, Signorae." „Dein Boss." wiederholte ich mich und hob auffordernd die Braue. „Kann ich nicht machen." sprach er monoton weiter, vernichtend sah ich zu ihm hoch. „Und wie du das kannst!" zischte ich und sah ihn auffordernd an.

„Um was geht es?" „Hat dich nichts zu interessieren. Ich will ihn sprechen." zögernd kramte er sein Handy raus und rief jemanden an. „Sie will sie sprechen." murmelte er, gab mir nickend das Handy, was ich sofort annahm und sein Arm losließ.

„Ich bin seit einer Woche hier und ich habe immer noch kein Job. Ich kann nicht aus diesem Apartment raus, ich kann-" „Du wirst im Restaurant arbeiten. Ich werde dich heute Abend abholen." sprach dieser Svolach und legte ohne weiteres auf, als ich etwas erwidern wollte.

Fassungslos starrte ich auf das Handy, schüttelte kaum merklich den Kopf und gab dem Mann das Handy wieder. Nickend lief er zum Aufzug und stellte irgendwelche Tasten ein, als er reinging und die Türen sich langsam schlossen. Leise fluchte ich vor mich hin und hatte die Hoffnung aufgegeben, hier ein Loch zu finden, um raus zukommen und ein Handy hatte ich auch nicht.

Immer noch fluchend machte ich den Fernseher an und ging auf die russischen Nachrichten, ehe ich eine Gänsehaut bekam, als ich mein Opa sah.

Sergej Smirnov, der meist gefürchtete Mann in Russland, wurde vor drei Wochen ermordet. Seine Familie ist über die Grenze geflüchtet, da sie wissen, ohne ihn haben sie keinen Schutz. Keiner weiß, wo sie hin sind und ob jemand ihnen geholfen hat. Selbstverständlich flüchten sie, er war auch ein unberechenbarer Mafioso. Es gibt dennoch genügend Bürger, die ihn geehrt haben, denn auch wenn er ein schwer Verbrecher war, hat er den armen Menschen in Not geholfen.

Unwillkürlich stiegen mir die Tränen, während meine Unterlippe zu beben begann.

„Suka." fluchte ich brüchig vor mich hin und schmiss die Fernbedienung auf die Couch. Verzweifelt raufte ich mir die Haare und holte immer wieder tief Luft.

Sergej war mein Opa und der Mann, der mich erzogen hat. Alles habe ich von ihm gelernt, wie man sich verteidigt und wie man lernt keine Schwäche zu zeigen. Das Tanzen hatte mir meine Oma, die eine persönliche Tanzlehrerin herbestellt hatte, beigebracht, da sie unbedingt darauf bestand und ich bereue keine Sekunde davon. Es lenkt mich ab und ist für mich schon wie ein Hobby geworden und erinnert mich an die Zeit, als ich noch in Russland war.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als die Fahrstuhltüren aufgingen und ich mir schnell die Tränen wegwischte.

„Bist du fertig?" ertönte die raue Stimme, räuspernd drehte ich mich um. „Mit was?" „Keine Ahnung, schminken, anziehen." murmelte er schulterzuckend, augenverdrehend lief ich auf ihn zu und kam vor ihm zum stehen.

„Ich will in diesem Club arbeiten. Nirgendwo anders." stellte ich klar, spöttisch hob er die Braue, was meinen Puls antrieb. „Unsere Mafia-Prinzessin hat viele Wünsche." seufzte er, abrupt wich mir alle Farbe aus dem Gesicht und ich starrte ihn ungläubig an.

„Ich weiß nicht, was du meinst." sprach ich dennoch, amüsiert musterte er mich und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Schon gut, das Thema ist sensibel." murmelte er, griff nach meinem Handgelenk und zog mich zum Aufzug.

„Fass mich nicht an." fauchte ich den Adonis an, schmunzelnd ließ er mich zu meiner Verwunderung los und musterte mich amüsiert, während die Fahrstuhltüren zu gingen und ich genervt die Augen schloss. „Ich will in keinem Restaurant arbeiten." stellte ich erneut klar, gleichgültig zuckte er mit den Schultern.

„Svolach, wenn ich schon arbeite, dann das, was ich will." knurrte ich, tief atmete er durch, was ich deutlich erkannte und kaum merklich den Kopf schüttelte.

„Du solltest auf dein Ton achten." „Net." gab ich schlicht von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso willst du zum Club?" wollte er seufzend wissen. „Poledance." antwortete ich knapp, nachdenklich musterte er mich und tippte irgendwas in seinem Handy rum, ehe er mich aus dem Aufzug schob.

„Arbeiten wirst du dort trotzdem nicht." „Dann werde ich garnicht arbeiten. Ich werd deine Kunden verjagen." zischte ich, er verfestigte den Griff um mein Arm und sah mich warnend an, was mir gleichgültig war. „Merda, sieh es dir zuerst mal an." „Was soll ich mir in einem Restaurant ansehen? Wie die Köche kochen?" zischte ich ironisch, genervt schloss er die Augen und öffnete von einem Auto die Beifahrertür.

Tiefdurchatmend griff ich nach seinem Handgelenk, drückte auf seine Hauptader und holte mit meinem Bein aus, was er geschickt abfing und mich aus düsteren Augen ansah. Plötzlich griff er in mein Haar und zwang mein Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen.

„Piccola puttana. Fallo di nuovo e ti rimanderò in Russia." zischte er unter zusammen gebissenen Zähnen. „Hochesh' sutenera, mozhesh' otsosat' moi jajtsa." zischte ich zurück, auch wenn ich nicht verstand was er gesagt hatte. Den Griff verfestigte er, ein Keuchen verließ meine Kehle und ich griff erneut nach seinem Handgelenk, um seine Hand von meinem Haar zu entfernen, doch vergebens und er griff härter rein, ehe ich sein Atem auf meiner Haut spürte und selber den Atem anhielt.

Delano Santoro || mia LeonessaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt