Ende der Sommerferien
Die Sommerferien vergingen wie im Flug. Die ersten Wochen verbrachten ich und Ezra wirklich jeden Tag zusammen, aber für die letzten Zwei Wochen musste er wieder zur Uni und wir haben stattdessen jeden Tag telefoniert. Hannah ist unser größter Fan und auch meine Mutter hat sich schon an ihn gewöhnt. Mein Vater hat mit Ezra sogar die kaputte Stufe repariert, nur damit Paula sie eine Woche später wieder geschrottet hat.
„Also hast du das Paket?" Ich halte das Handy zwischen meinem Ohr und Schulter geklemmt, während ich das große Paket, was der Postbote schon vor Vier Tagen geliefert hat, unter meinem Bett hervor ziehe. „Ich hab's, warte doch mal." Ezra hat es mir geschickt, aber ich sollte es erst öffnen, an dem Tag, wenn ich zur Uni fahre, was heute ist. „Ich sehe nur dein Ohr, Diaz."
„Was vielleicht daran liegt, dass es unter meinem Ohr liegt."
„Dann stell es irgendwo hin."
„Dios mío, espera y mira!" Mein Gott warte doch mal!„Diaz, nicht so frech." Ich verdrehe die Augen, murr mir aber gleichzeitig auf die Wange beißen, um nicht los zu grinsen. „Okay, ich hab's!", verkünde ich stolz und hiefe mich wieder mit Handy und Paket auf das Bett zurück. Das Paket leg ich vor meine Füße, die in einen Schneidersitz geklemmt sind und das Handy lehne ich gegen ein Kissen, das etwas weiter davor liegt. „Du hast die Teddys immer noch?", fragt Ezra sofort, als er wieder freie Sicht durch die Kamera hat. „Ich mag sie und nur weil du dich mein Sex beobachtet fühlst werde ich sie nicht wegwerfen."
„Mich haben hundert kleine Knopfaugen angestarrt, als ich gekommen bin. Das findet keiner toll."„Toll genug, um es noch einmal zu tun.", necke ich und wackle dabei mit den Augenbrauen. „Öffne schon das Paket.", fordert er und beobachtet mich gespannt, wie ich es mit einer pinken Bastelschere, die ich von Paula geklaut habe, aufschneide. Als ich die Pappseiten zu den Seiten hin öffne, springt mir Farbe ins Gesicht und ich weiß schon da, worum es sich ungefähr handeln muss. „Ezra"
„Guck es dir erst einmal an, bevor du mir sagst, dass du mich liebst." Ich mache das Paket schließlich ganz auf und meine Vermutung bestätigt sich. Am Grund des Kartons liegt ein eingerahmtes Bild und zwar von mir. Ein Bild das an einem Ferientag entstanden ist, eines von vielen Bilder, das in den Ferien entstanden ist. Aber das hier hat selbst mir gefallen. Es zeigt mich, wie ich in der golden hour am Fenster bei Ezra sitze. Nur ein weißes Laken um de Oberkörper gewickelt und mein Kopf auf meine Hand gestützt. Im offenen Fenster spiegelt sich Ezra und selbst hier bei dem Bild erkenne ich ihn. Wie er mich beobachtet und auf seinem Schoß ein weißer Zeichenblock liegt.„Es ist wunderschön."
„Ich will, dass du es in deinem Zimmer aufhängst, heute noch."
„Super, das wirkt bestimmt nicht eingebildet. Dann bin ich das Mädchen mit einem Bild von sich an der Wand."
„Ich bin auch auf dem Bild."
„Ja du nimmst so ungefähr 20% des Bildes ein, Ezra." Er schnaubt auf und ich richte meinen Blick wieder aufs Handy. Das Bild packe ich vorsichtig wieder zurück in das Paket, das ich gleich unbedingt nach unten bringen muss, damit wir es nicht vergessen. „Ich vermisse dich."„Ich dich auch, Diaz."
„Kommst du mich am Wochenende besuchen?"
„Klar, aber nur wenn das Bild bis dahin hängt." Ich verdrehe kichernd die Augen und lasse mich mit dem Handy in der Hand zurück auf mein Bett fallen. „Ich lieb dich wirklich."
„Ich dich auch." Auch durch Handy wirkt die stille Zweisamkeit beruhigend auf mich. Wir bleiben so lang still am Handy, bis mein Dad mich aus meinem Zimmer holt. „Ich muss los. Ich melde mich, sobald ich da bin, ja?"
„Fahrt vorsichtig."--
Die Fahrt zur Uni dauert zum Glück nicht all zu lange, nur 45 Minuten. Auch das Auspacken ist schnell geschafft. Der Abschied von meinen Eltern ist vielleicht etwas übertrieben, grade weil di Uni so nah ist und ich sie jederzeit besuchen kann, spätestens am Wochenende, aber ich bin über die dicken Umarmungen und Küsse glücklich, denn es ist trotzdem eine große Veränderung. Meine Zimmernachbarin und ich verstehen und auf den ersten Blick gut, und als unsere Eltern es endlich geschafft haben, sich von uns zu trennen und wir beide mit dem Auspacken soweit fertig sind, machen wir uns auf den Weg zur Tür gegenüber von unserer, um heraus zu finden, wer unsere direkten Nachbarn sind. „Bereit?" Ich nicke und beginne in Gedanken los zu zählen. Neue Leute kennen lernen war nie meine Stärke.
Sie klopft und ich bin schon bei Fünf, als sich die Tür öffnet.
Sechs, Sieben... „Acht, Neun und Zehn."„Ezra"
„Diaz"
„Hat auch lang genug gedauert. Willst du mich nicht deiner Freundin vorstellen?"
„Lea, das ist... Ezra... mein Freund."
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Farbenfroh |✔️
RomanceEigentlich führt Olivia eine Beziehung mit ihrem traumhaften Footballspieler Lionel, aber immer mehr hat sie das Gefühl, er würde sie nicht mehr richtig wahrnehmen. Während ihre Beziehung droht zu zerbrechen, fällt ihre Aufmerksamkeit immer öfter au...