Ein beschissener Morgen

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POV. Amara

Am nächsten Morgen schleife ich mich förmlich aus dem Bett und in mein angrenzendes Büro.
Ich habe die ganze Nacht nicht richtig schlafen können und Blaze gekrault, während ich die Decke angestarrt habe und mir meine verschiedenen Möglichkeiten überlegt habe.

Die erste Möglichkeit wäre, dass ich nicht zu meiner Geburtstagsfeier in Form eines Balls gehen würde.
Jedoch würde ich so auch nicht in der Gesellschaft vorgestellt werden und als offizielles Mitglied der Mafia angesehen werden.

Definitiv nicht die beste Idee...

Zudem würde das Ergebnis noch schlimmer sein, als bei meinem zweiten Plan, wo ich zu diesem bescheuerten Ball gehe. Ich meine ich kann mich einfach weigern jemanden zu heiraten und auf den Verstand meines Vaters setzen.
Falls dieser jedoch nicht zu dem richtigen Entschluss kommt habe ich ein Problem.

Andererseits.... Was will er machen, wenn ich mich weigere? Er kann mir zwar einen Mann aussuchen, aber wie will er mich in die Kirche bringen, wo ich dann auch noch Ja ich will sagen muss???
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dort nicht gerne gesehen wird, wenn die Braut mit einer Pistole am Kopf zu diesen Worten gezwungen wird....

Mit einem matten Lächeln begrüße ich Jeffrey, welcher die Tür zu meinem Büro bewacht und schon ungefähr seit 30 Jahren als Wachmann bei uns arbeitet. Anfangs arbeitete er noch als Leibwächter meines Vaters im Anwesen der Familie. Als 8 Jahre später die Mafia entstand war er somit einer der ersten, die Teil davon waren.
Mein unmoralisches Vater wollte ihn schon seit Jahren feuern, da Jeffrey seiner Meinung nach zu alt für diesen Job ist, doch ich habe mich dafür eingesetzt, dass er so lange bleiben soll, wie er will.

Trotz der Tatsache, dass er schon 60 ist, zählt er zu den Leuten, mit denen ich gerne rede, was vermutlich daran liegt, dass er mich seit meiner Geburt beschützt und meine Seite nie verlassen hat.

„Guten Morgen Jeffrey." grüße ich ihn schließlich, während er mir von seinen Sessel, den ich neben die Tür stellen lies zulächelt.

„Und auch ihnen einen guten Morgen Conner." ich wende mich an den Wachmann auf der linken Seite der Tür.
Conner ist erst 30 und auf den Wunsch meines Vaters unterstützt er Jeffrey, was manchmal recht amüsant zu beobachten ist, denn während Jeffrey pflichtbewusst und mit höchster Sorgfalt seinen Dienst in seinem Sessel antritt, tadelt er Conner ständig, da dieser entweder bei der Körperhaltung oder der Aufmerksamkeit zu wünschen übrig lässt.

(Jeffrey's Meinung nicht meine!)

„Guten Morgen Miss D'Angelo." erwidert Conner sofort, während Jeffrey ihn beobachtet, als würde er nach etwas suchen, was er Conner gleich vorhalten könnte, doch als er schließlich zu dem Entschluss gekommen zu sein scheint, dass ihm gerade nichts einfällt,  was Conner anders machen können, wendet er sich nun ebenfalls an mich.
„Amara Liebes. Wie geht es dir denn. Du siehst so blass aus."

Ich bemühe mich unbeschwert zu klingen und meine Mundwinkel etwas nach oben zu ziehen, doch es will mir nicht so gelingen.
„Mir gehts gut keine Sorge. Vermutlich bin ich einfach zu spät ins Bett gegangen." versuche ich ihn zu beruhigen, doch er schenkt mir einen Blick, den normalerweise Großeltern ihren Enkeln schenken.
Zum Teil besorgt und liebevoll, doch zum anderen streng und nicht überzeugt.

„Mir kannst du die Wahrheit sagen Kind. Ich kenne dich dafür zu lange, um dir dieses mickrige Schauspiel abzukaufen."
Er wirft einen Seitenblick zu Conner.
„Falls es wegen Conner ist kümmere ich mich gerne darum. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich hier super alleine zurecht komme."

Ich muss lächeln, da Jeffrey zwar immer solche Andeutungen macht, doch jeder weiß, dass er Conner inzwischen doch lieb gewonnen hat.
Er ist schon immer ein gesprächiger Mensch gewesen und ihn hier alleine hinzusetzen wäre geradezu grausam.

Born to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt