Born to kill you

Hochzeitsgeschenk

POV. Amara
„Was zur Hölle hast du getan?" knurrt Luciano keine 10 Minuten, nachdem ich den Laptop aufgeklappt habe und mein Hochzeitsgeschenk bestellt habe.
Nur mit einem tief in die Hüfte geschlungenen Handtuch bekleidet tritt er aus dem Bad ins Zimmer und ich bezweifle stark, dass auch nur irgendjemand bei diesem Anblick ein Pockerface bewahren könnte...
Ich schlucke schwer, während ich das Bild, welches sich mir gerade bietet förmlich verinnerliche.

So wie es aussieht, ist Luciano gerade fertig mit dem duschen geworden, denn das Wasser tropft noch aus seinen Haaren und bahnt sich einen Weg über seinen muskulösen Oberkörper bis hin zum Handtuch, wo sie verschwinden und mich mit trockener Kehle der Fantasie überlassen.
Als ich merke, wo mein Blick hingewandert ist, richte ich ihn ruckartig wieder nach oben in Lucianos Gesicht.

„Ich weiß nicht wovon du sprichst." Ich räuspere mich und setze eine Unschuldsmiene auf, bevor ich den Laptop vor mir zuklappe und mich Luciano zuwende.

Kurz gleiten seine Augen, welche etwas dunkler zu werden scheinen, über mein Aussehen. So wie er gesagt hatte, hatte ich mich an seinem Kleiderschrank bedient, bevor ich meine Bestellung getätigt hatte und mich für ein T-Shirt und eine Boxershorts entschieden, da ich in der Hitze bestimmt nicht in einer seiner dicken Jogginghosen schlafen werde.

„Ich meine dein ausgewähltes Hochzeitsgeschenk." In seiner Hand hält er sein Handy und mein Verdacht bestätigt sich, dass ein derartiger Kauf bei ihm gemeldet werden muss, bevor die Bank das Geld überweist. Da jedoch alles geklappt hat, schätze ich mal, dass Jake es bestätigt haben muss und Luciano gerade darüber in Kenntnis gesetzt hat.

„Ich weiß nicht, was du hast." Stelle ich mich dumm und kann mir ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen.
„Du hast ja gesagt, dass du keines deiner Flugzeuge für Blaze starten möchtest."

„Und deswegen hast du dir einen Privatjet samt Piloten gekauft, der bereits den Auftrag besitzt ihn hierher zu bringen?!"
Wenn ich raten müsste, würde ich wetten, dass Luciano sich weniger über die Kosten, als darüber ärgert, dass ich ihn ausgetrickst habe.
Eins zu Null für mich würde ich mal sagen.

„Vielleicht solltest du demnächst nicht Jake damit beauftragen meinen Kauf abzusegnen sondern es selbst tun." ziehe ich ihn weiter auf und lächele unschuldig.

„Lektion gelernt." merkt er an und legt das Handy auf das Nachtspint, bevor er sich mich wieder zuwendet und einen Mundwinkel nach oben zieht, während er auf mich zugeht und sich zu meinem Ohr senkt. „Dir stehen meine Sachen übrigens besser als mir. Hätte mir vor ein paar Tagen jemand gesagt, dass du so vor mir stehen wirst, hätte ich gelacht." 
Und ich hätte besagten Jemand so bearbeitet, dass er nie wieder in seinem Leben etwas sagen könnte...
Füge ich in meinen Gedanken hinzu, während ich Luciano mit einem finsteren Blick bedenke. „Provoziere mich lieber nicht, wenn du nicht vorhast, die ganze Nacht kein Auge zuzutun, um mich davon abzuhalten dich im Schlaf umzubringen." Ich verenge meine Augen zu schlitzen, als meine Drohung augenscheinlich nicht ernst genommen wird und Luciano nur zu amüsieren scheint.

„Und zieh dir etwas anderes an." brumme ich, wobei ich den Trieb unterdrücken muss noch ein letztes Mal auf seine ... Erscheinung ... zu begutachten.
„Was stimmt denn mit dem Handtuch nicht?" herausfordernd fangen seine Augen zu leuchten an, was mir lediglich ein Schnauben entlockt.
„Heb dir das Gefasel für deine Nutten auf."
Ich mache Anstalten um ihn herumzugehen, doch er hält mich an meinem Oberarm fest, während er mich wieder vor sich zieht. Sein Griff ist nicht schmerzhaft, doch fest genug, um es mir unmöglich zu machen ihn ohne weiteres zu lockern.

„Ab morgen bin ich ein verheirateter Mann Liebes. Meine Aufmerksamkeit gehört nur meiner Frau." Auch wenn sein Mundwinkel bei meinem entsetzten Gesichtsausdruck zuckt, verrät mir etwas in mir, dass er gerade nicht scherzt und auch wenn mich das alles andere als freuen sollte, kann ich nichts gegen das Kribbeln in meinem Bauch tun.
„Das..." Ich räuspere mich und bemühe mich um eine feste Stimme. „Das Theater kannst du dir sparen. Wir haben momentan kein Publikum, dass du überzeugen musst."