Niederlage

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POV. Amara

Ist das mein Ende? Sterbe ich wirklich auf so dämliche Weise?
Fluchend richte ich mich auf und taste mich nach Verletzungen suchend ab.

Während ich die Nacht zuvor noch als schützend empfunden habe, ist sie nun nur noch gefährlich, beschränkend und mein unvermeidliches Ende.

Die leisen Fluche von Ivan neben mir sind das einzige, was ich höre, bevor erst ein und dann mehrere Schüsse abgefeuert werden.
Ich lasse mich sofort wieder auf den Boden sinken, meine Hände schützend über meinem Kopf haltend, auch wenn das nicht unbedingt als schusssicherer Schutz durchgeht.

Die Schüsse kommen zudem aus beiden Richtungen, wodurch ich der festen Überzeugung bin, dass mindestens eine Seite blindlings in die Dunkelheit schießt, um die Gegner fernzuhalten und bestenfalls zu erwischen.
Keine besonders kluge Taktik, doch der Verstand hat in solchen Momenten wenig zu melden, wenn der Überlebensinstinkt zusammen mit der Angst das Ruder übernehmen.

„Verdammte Scheiße!" murmle ich und taste mich auf dem Boden entlang in die Richtung der Tanks, die mir idealerweise etwas Schutz bieten sollten.

„Valentino, ich gebe dir die Chance dich zu ergeben, bevor es zu spät ist. Du hast die Grenzen bei weitem überschritten!"
Tobt Ivan hinter mir und erntet als Antwort lediglich ein kühles Lachen.

„Das hättest du dir überlegen sollen bevor du den Fehler gemacht hast, dich meiner Frau zu nähren."
Seine Stimme ist berechnend wie immer und jagt mir eine Gänsehaut über den Körper.
Er scheint irgendwo weiter hinter mir zu sein, wodurch ich versuche an Geschwindigkeit aufzunehmen, auch wenn das nicht unbedingt leicht ist wenn man nichts sieht und sich voll und ganz auf den Tast- und Hörsinn verlassen muss.

„Sie ist zu mir gekommen, also Versuch erst garnicht mich für irgendwas verantwortlich zu machen."
Panik schwingt in Ivans Stimme mit, als ein weiterer Schuss abgefeuert wird.

Scherben und Glassplitter bohren sich in meine Hände und Knie, doch ich kämpfe mich weiter durch, während über mir die Kugeln fliegen. Hinter mir ertönen Schmerzensschreie und die Geräusche von Kugeln, die auf Körper treffen, was mich vermuten lässt, das sich dort Ivans Männer befinden.
Diese sollten nämlich im Gegensatz zu Lucianos Männern nicht auf die Dunkelheit vorbereitet gewesen sein und dementsprechend weniger Treffer landen.

Fick dich Luciano

Tu bloß nicht so, als hättest du ehrenvolle Absichten gehabt Petrow. Was wolltest du tun? Mich erpressen? Mir eins auswischen? Erzähl schon."

Ich versuche das Gespräch zwischen den beiden auszublenden und mich auf meine eigene Mission zu konzentrieren deren Ziel mir immer näher zu kommen scheint. Ich unterdrücke ein erleichtertes Seufzen, als ich einen der Tanks vor mir ertaste und lehne mich erschöpft dagegen.
Wenn sich hier bereits ein Tank befindet, sollte der Notausgang nicht mehr weit sein...

Ein weiterer Schrei ertönt, der sich stark nach Ivan anhört, doch ich verspüre nicht das Bedürfnis, mich weiter damit auseinanderzusetzen.
Er wollte mir schließlich keine Waffe geben.

Ich möchte mich weiter um den Tank herumtasten, doch als meine Hand von etwas gestört wird, schnappe ich erschrocken nach Luft.

„Die Notfall Stromversorgung geht jeden Moment an und dann bist du dran Valentino!" Flucht Ivan hinter mir, doch ich höre ihn, als wäre er Meilen entfernt.
Meine komplette Aufmerksamkeit liegt auf der Leiche vor mir.
Ich brauche kein Licht um zu wissen, dass es eine ist. Die warme Flüssigkeit aus meinen Händen und Beinen hätte mir vorher auffallen müssen, doch erst als meine Hände den leblosen Körper ertastet haben, hat mein Verstand sich wieder zurückgemeldet.

Born to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt