„Er ist da"

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POV. Amara

„Was für eine willkommene Abwechslung." langsam klatschend und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen setzt sich Ivan gegenüber von mir auf die Couch und gibt einem seiner Männer ein Handzeichen, woraufhin dieser den Raum verlässt, in den ich mit Ivan gegangen bin, sobald meine Show vorbei war.

Zwar war es nicht mein bevorzugter Plan, halbnackt mit ihm zu verhandeln, doch man nimmt, was man kriegen kann und ich habe beim besten Willen kein Interesse daran, eine weitere Chance zu verpassen.

Den Raum, in den er mich geführt hat, erinnert mich an eine Art altmodischen Wohnzimmer, an dessen einer Wand ein riesiger Ofen thront und Vitrinen und Bücherregale die anderen Wände zieren.
In der Mitte des Raumes ist ein großer Teppich, auf welchem zwei braune Ledersofas und ein Holztisch in der Mitte stehen und neben der Tür steht momentan nur noch ein Bodyguard.

„Lucianos Frau, wenn ich mich recht entsinne." fährt er fort, als würde er sich bereits überlegen, wie er diese Gelegenheit am besten zu seinen Gunsten wenden könnte.

„Ich bin nicht seine Frau und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern."
Ich versuche den gereizten Tonfall zu unterdrücken, doch ich kann nicht behaupten, dass es mir gut gelingt.

„Gibt es da etwa bereits eine Ehekrisen?" das Grinsen auf seinen Lippen weitet sich.
„Aber ich kann schon verstehen, warum du nicht gerne mit ihm in Verbindung gebracht werden möchtest...
Zum einen wäre da die Tatsache, dass er eine unerträgliche Nervensäge und Plagegeist ist. Zum anderen wäre da der ganz offensichtliche Punkt, dass du" seine Augen verengen sich ein Stück „dich im Territorium des Feindes befindest."
Meine Hände schnellen zu der Waffe, die er in diesem Moment hinter sich hervorzieht und neben sich auf das Sofa legt.

„Da stellt sich mir natürlich die Frage, wie du hier gelandet bist und dich zudem auch noch so..." sein Blick wandert kurz über meinen Körper, bevor er wieder auf meinem Gesicht hängen bleibt „..ins Zeug gelegt hast, meine Aufmerksamkeit zu erlangen."

„Falls du darauf anspielen willst, dass Luciano mich geschickt hat, dann-"

„- Witzig, dass dir die gleiche Idee gekommen ist wie mir." unterbricht er mich, ehe ich zu Ende sprechen kann und sieht mich dabei herausfordernd an. „Ich meine, warum solltest du dich freiwillig in meine Nähe begeben. Ich bezweifle, dass du lediglich zum Urlaub hier bist. Dennoch kann ich nicht recht verstehen, wie das zwischen euch läuft. Ich meine... Ehekrise hin oder her aber deinem Mann sollte doch bewusst sein, dass ich dich töten könnte und es auch sehr wahrscheinlich tun werde, also was ist so wichtig, dass er dich hierher schickt?"

„Zum letzten Mal, er ist nicht mein Mann und er hat mich auch nicht hierher geschickt.
Um genau zu sein wäre das womöglich das letzte, was er tun würde."

„Verleumdung ist nicht unbedingt die Methode, die ich bevorzuge, wenn ich mich mit jemanden unterhalte...
... ich bevorzuge die Wahrheit."

Seufzend lehne ich mich zurück und bemerke fast nicht, wie der Bodyguard von eben erscheint und mir eine Decke reicht, die ich augenblicklich über mir ausbreite.

„Ich bin hier, da Luciano mich hier nicht verfolgen kann. Momentan bin ich hier am sichersten und wüsche daher Unterschlupf gewährt zu bekommen."

Seine Mimik sieht nicht so aus, als würde er mir glauben, doch ich nehme es als gutes Zeichen, dass er mich diesmal ausreden lassen hat.
Dies kann jedoch auch daran liegen, dass er sich nebenbei einen Wodkadrink herrichtet, bevor er schließlich seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwendet.

„Wieso solltest du vor deinem Mann flüchten? Vor allem dann auch noch dahin, wo du mindestens genauso in Gefahr bist?"

Das ist hoffnungslos...

Born to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt