Born to kill you

Unentschieden

POV Amara
Der nächste Abend kommt für meinen Geschmack viel zu schnell.
Ich sollte wohl dankbar sein, dass meine Sachen heute Morgen gebracht wurden und ich nun etwas zum anziehen habe, doch die Tatsache, dass meine Sachen nun bei Luciano im Haus sind macht mich fertig.
Ich hatte weder Einfluss, noch die Gelegenheit meinen Vater zu kontaktieren, als meine Klamotten und Habseligkeiten in Koffern und Kartons nach und nach die Eingangstür hineingetragen wurden und Blaze nach kurzer Zeit ebenfalls folgte.

Die Tatsache, dass mich ein Dienstmädchen gefragt hat, ob sie den Vibrator in die Nachttischschublade legen solle, versuche ich immer noch zu verdrängen.
Dass war wohl das unangenehmste, dass mir je passiert ist.

Seufzend schaue ich in den Spiegel, während ich die letzte Haarsträhne ebenfalls mit dem Lockenstab bearbeite.
Ich werde mir einfach neue Sachen kaufen.

Als ich mit meiner Frisur fertig bin und aufstehe, um in den Spiegel zu sehen, komme ich nicht umhin mein Werk zu bewundern.
Mein Make-up ist relativ schlicht gehalten und würde ohne die glänzenden Lippen und den glitzernden Liedschatten, kombiniert mit Eyeliner schon fast unauffällig wirken.

So jedoch sind meine Augen besonders betont und wirken größer, sowie meine Lippen voller und mein Gesicht definierter.
An meinen Ohren baumeln auffällig glitzernde Ohrringe, die zu meinem Collier, dem Armreif und den Ringen passen, die ich trage.

Mein Kleid ist schwarz und betont jede Kurve, während es die wichtigen Stellen besonders in Szene setzt.
Es ist lang, doch an einer Seite ist ein Schlitz, der bis zur oberen Hälfte meiner Oberschenkel geht.

Hiermit sollte ich bei meinem Vorhaben Erfolg haben.

Zufrieden mit meinem Werk gehe ich zu Blaze, streichele ihn zum Abschied noch einmal über den Kopf und mache mich dann auf den Weg nach unten, wo Luciano bereits in einem schicken Anzug steht und sich mit Jake unterhält.

Ihre Blicke landen augenblicklich auf mir und während Jake mich kritisch mustert, räuspert sich Luciano und nickt mir zu.
„So solltest du den Sohn mit Leichtigkeit ablenken können." murmelt er und entlockt mir ein spöttisches Grinsen.
„War das gerade ein Kompliment?"

„Nein. Ich denke nur, dass der Sohn auf Frauen steht, die so aussehen, als wären sie leicht zu haben."
Meine Augenbrauen schnellen nach oben. „Wie bitte?"
Jake klopft Luciano auf die Schulter „Ich denke ich geh dann schon mal vor. Wir sehen uns."
„Dieses Outfit ist mehr wert, als ein Auto." zische ich und verschränke die Arme vor der Brust.
Und gehe an ihm vorbei und in die Limousine, wo ich mich auf eine Couch fallen lasse.

Luciano sitzt nur ein paar Sekunden später gegenüber von mir und ich muss mich ziemlich bemühen, keine Regung zu zeigen, als seine Beine meine eigenen streifen.

„Der Preis hat damit nicht unbedingt etwas zu tun. Vielmehr sind es die vielen Stellen an freier Haut. Sie lassen dich wie eine aussehen, die für jeden die Beine breit macht, der einen Schwanz besitzt."
Fährt er fort und verengt seine Augen Herausfordernd.

Empört schnappe ich nach Luft.
„Ich glaube das ist jetzt für deine beschränkte Wahrnehmung zu hoch, doch wenn, dann bin ich diejenige, die jeden haben könnte und nicht andersrum."
Erwidere ich bissig und kann mich an keinen Moment erinnern, wo ich meine Waffe so sehr vermisst habe, wie jetzt.
Ein perfekter Schuss und er wäre tot, bevor er noch ein Wort rausbekommen würde.

So jedoch...
„Ach ja? Da hat aber jemand sehr viel Vertrauen, was die eigenen Verführungsfähigkeitem betrifft was?"

„Weil sie gut sind." Auch wenn ich keinen Mann an mich rangelassen habe, haben schon sehr viele Männer mich an sich rangelassen.
Es hat sich herausgestellt, dass die meisten Männer, von denen ich etwas haben oder wissen wollte, besonders zugänglich waren, wenn ihr Schwanz sich besonders angesprochen fühlte und somit habe ich die Taktiken der Verführung über lange Streit ziemlich gut perfektioniert.
Also ja, sie sind gut. Verdammt gut und das sollte Luciano besser akzeptieren, anstelle etwas anderes zu behaupten.