Teil36

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Wir redeten den ganzen Abend bis um 10:00 Uhr abends. Da kam Linus runter und nahm die Kleinen mit nach oben. "Nicht das sie sich noch eine Lungenentzündung holen um diese Uhrzeit." War seine Begründung. Warum er wusste, dass ich hier unten bin wusste ich auch nicht. Er gab mir einen Kuss auf die Lippen, nur kurz und sanft, bevor er mit den Kleinen nach oben ging. "Er ist so lieb zu dir." seufzte Leonie übertrieben. Taiga starrte ihm nach und pfiff. "Hattet ihr schon, du weißt was ich meine?" fragte Taiga interessiert. "Nein." log ich. Leonie sah mich fragend an. Ich war ihr einen Blick zu, der so viel hieß wie >Bitte-sag-jetzt-nichts-ich-erkläre-es-dir-gleich-aber-nicht-vor-Taiga<. Sie nickte kaum merklich und zog die Knie an und schlang ihre Arme drum. Taiga machte es ihr nach und ich stand auf. Ging zum Wasser. Die anderen sahen mir stumm nach. Dann zog ich meine Schuhe und Socken aus und streckte meinen Zeh in das eisige Wasser. Ich zuckte zurück. Aber ich wollte nicht reden. Jetzt nicht mehr. Das letzte Thema war mein Reizthema. Erinnerungen stürzten auf mich ein. Johns Gesicht währen er mir die Unschuld nahm, das Blut, was ich mir erst zu Hause in der Dusche von meinen Oberschenkeln wusch, den Eimer mit meiner Kotze nach dem mir bewusst wurde, wer John war und was er gemacht hatte. Die Krämpfe während der Schwangerschaft. Papas Abweisung mir gegenüber. Die grausamen Blicke der Menschen auf der Straße, der immer weniger werdende Kontakt zwischen mit und Karo, meiner früheren besten Freundin. Meine Kinder. Sex hatte mein Leben zur Hölle, zum Himmel gemacht. Zu beidem gleichzeitig. Sex hatte Beziehungen zerstört und neue wachsen lassen. Linus zum Beispiel. Sex hatte neue Menschen auf die Welt kommen lassen. Felix, Mia und alle anderen Personen dieser Erde. Sex hatte mich und mein Leben umgekrempelt. Ich kann nicht darüber reden. Auch nicht nachdem ich meine alten Erlebnisse mit einem neuen zu Überdecken versucht hatte. Mit Linus zusammen. Ich hatte mich geschämt. Danach. Ich wollte nicht darüber reden und nach denken. Nein, damit hatte ich mich schon Nächte lang wach gehalten. Auch das Ergebnis dieses schlimmen Traumas hatte mich Nächte durchwandern lassen, wenn das Zahnen begonnen hatte. Ich zog mir langsam die Socken wieder an. Dann meine Schuhe Dann drehte ich mich um und ging in dem fahlen Licht, welches vom Mond und von der Straßenbeleuchtung zu uns schien, zurück zu unserer Decke. Taiga stand da und flüsterte: "Tut mir Leid." dann rannte sie hoch zur Straße. Leonie raffte die Sachen zusammen. Dann sah sie auf und Berührte kurz meine Hand und sah mir in die Augen. Sie wusste was ich mit Linus getan hatte. Sie wusste es und verstand mich, glaube ich. Es tat gut sie zu haben.

Mit 14 durchgeknallten Jahren schon MutterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt