Teil44

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So mein Lieben. Hier ist es, das Kapitel. Auch hier würde ich mich über Kommis freuen. Wenn euch das Kapitel gefällt, lasst doch bitte ein Vote da. Erpressen werde ich euch nicht mehr, obwohl es sehr effektiv war :)



"Hi, warum hast du mir das mit Enija nicht erzählt? " fragte ich meinen Bruder,  als er mich in meiner Wohnung am Tag darauf besuchte. "Weißt du Claire,  du bist in deiner eigenen kleinen rosaroten Welt so glücklich,  da muss ich dich nicht mit so kleinen Dingen voll labern." Antwortete er mir spitz. "Wieso werfen mir in letzter Zeit alle immer vor, dass ich glücklich bin. Ich bin nicht glücklich wenn alle um mich herum es nicht sind. " Benedikt seufzte.  "Du sollst glücklich sein.  Aber ich bin halt durch die Kinder distanzierter von dir. Seit deiner Schwangerschaft stehen sie zwischen dir und deiner Familie. Ich weiß,  sie sind deine Familie. Aber Mama und Papa und ich und Bella sind es auch." Dann ging er weg. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Leonie war sauer auf mich, Benedikt ist beleidigt. Ich wechselte die Windeln von Mia und Felix und dann legte ich mich hin. Morgen ist Montag. Ich lehnte den Kopf an mein Arm und dachte nach. Früher in der alten Schule hatten wir Montags immer Bio gehabt. Ich liebte Bio. Dann hatten wir in den nächsten beiden Stunden Mathe. Nicht mein Lieblingsfach, aber ich kam klar. Danach hatten wir Sport. Das hatte Spaß gemacht. Wir hatten einen Kunstrasenplatz auf dem wir immer Fußball gespielt hatten. Wir hatten auch eine Art Sandkasten, zum Weitsprung und wir hatten ein Beachvolleyballfeld. Ich vermisste meine alten Freunde, meine Lehrer, die Schule, die Freiheit, das zu tun was man möchte. Ich schloss die Augen. Hier war es auch schön. Aber viel anstrengender. Wann war ich das letzte Mal weg gewesen ohne jede 2. Minute an meine Babys zu denken? Ich seufzte und drehte mich auf den Rücken. Dann begann ich ein Lied zu singen. Ich weiß nicht woher ich es kenne. Vermutlich aus dem Einkaufszentrum.

Uhuhu,

life is not easy,

uhuhu,

free for ever,

uhuhu,

you,

uhuhu,

come with me,

uhuhu,

Weiter kenne ich das Lied nicht. Ich habe den Inhalt nicht begriffen, irgendwie singt das so ein Mann, der aufs College kommt und sich in Drogen verliert. Naja, ich weiß nicht so recht, was das Lied mit mir zu tun hat. Wahrscheinlich gar nichts. Ich würde nie Drogen nehmen, aber der erste Teil des Liedes, die zweite Zeile hat der Sänger gut erfasst, aber für immer frei sein, geht nicht. Man ist gefangen in der Zivilisation. In unserer Gesellschaft.


Über mir war alles grün. Es rauschte. Bunte Vögel zogen vorbei. Ich wollte einem hinterher rennen, doch ich kam nicht vom Fleck. da wo ich stand war ein Stückchen Teerstraße, aber ich schaffte es nicht, meinen Fuß, auf den herrlich weichen Boden vor mir zu stellen. Ich schrie. Was war das hier. Ich sah die umfassende Herrlichkeit der Tiere, konnte aber nicht dran teil haben. Ich setzte mich hin. Ein Tiger strich um mich herum. Nein! Er will mich töten! Ich schrie wieder. Er schoss noch vorne, prallte aber an einer unsichtbaren Barriere ab, dort wo der Asphalt begann. Es schien eine durchsichtige Linie nach oben zu geben. Die Gefangenheit schützte mich vor den Gefahren der Freiheit.


"Mama!" Mia schrie. Ich rieb mir die Augen und sah auf die Uhr. Ich hatte 10 Minuten geschlafen. Ich dachte kurz an den Traum zurück. Alter, vermutlich werde ich noch verrückt. Das ist doch alles kitschiger Traumdeutungsmist! Ich muss in der Gegenwart leben! Alles andere bringt mich um den Verstand. "Mama!" Ich drehte mich zu meiner Tochter. Sie brabbelte wieder irgendwas, ohne Bedeutung. "Bubububu. Mamama!" "Ist gut jetzt Mia. Hör auf zu brabbeln. Du kannst schon nerven!" sagte ich leise, eher zu mir als zu ihr. Felix schlief, so konnte ich mich um Mia kümmern. Ich zeigt auf sie und sagte: "Mia-Pauline." Dann zeigt ich auf mich und sagte: "Mama." Mia sah mich verständnislos an dann lächelte sie und ich musste schmunzeln. "Mia, weißt du, manchmal frage ich mich, tust du nur so, oder bist du wirklich meine Tochter?" Mia gluckste, obwohl sie absolut nichts verstanden hatte. Ich glaube ich gehe mit meinen Kleinen vor die Tür, sonst kriege ich noch Depressionen. Die Babys brauchen außerdem neue Sachen zum Anziehen. Ich nahm meine Geldbörse und zog mir eine Jacke über. Heute ist zwar Sonntag, aber in der Neben Stadt ist heute Verkaufsoffener Sonntag. Ich nahm meine  Kinder auf den Arm. Heute ist der 1. Dezember. Ich hatte für die Kleinen noch keinen Adventskalender, dafür sind sie noch zu klein.

Als wir in der Stadt ankamen, wir waren mit dem Bus gefahren, herrschte dort schon mächtiger Trubel. Ich lief zum ersten Babygeschäft was ich finden konnte. Die Frau darin sah mich kritisch an. "Hallo." sagte ich und begann, durch zu schauen, was es niedliches für die Beiden gab. "Suchen sie was bestimmtes?" fragte die Verkäuferin. "Ja, ich such Winterkleidung für die beiden hier." Sie nickte und fragte: "Was denn so in die Richtung?" "Pullis und so. Winterzeug halt." "Sag mal, warum ist nicht deine Mutter gekommen, Sie weiß doch am besten was ihre Kinder brauchen. Ist sie Krank?" "Nein." "Wieso lässt sie dann die große Schwester für ihre Kinder einkaufen?" "Ich bin die Mutter der Kinder." empörte ich mich. "Was? Was fällt die ein sowas zu behaupten! Hau ab. Verlass meinen Laden, aber zackig." begann sie zu brüllen. "Gerne, bei ihnen hätte ich mein Geld sowieso nicht gerne gelassen." säuselte ich du stolzierte samt heulender Kinder aus dem Laden der dummen Zimtzicke. Ich gab mir größte Mühe, die Kinder zu beruhigen, aber sie hörten nicht mehr auf mit schreien. Alle sahen uns komisch an. Ich nahm Felix aus dem Zwillingswagen heraus und versuchte ihn, auf meinem Arm, zum beruhigen zu bringen. Ein alter Mann kam vorbei und grummelt: "Das kommt davon, wenn Kinder, Kinder kriegen." Ich sah ihn zornig an. Dann schob ich den Wagen in eine Nebenstraße. Leise fing ich an zu singen. Leise und sanft. Kurz wurden sie still, aber nur um Luft zu holen und noch lauter weiter zu krähen. "Schsch. Alles gut." Sagte ich. Keine positive Reaktion. Die Windeln waren nicht voll. Hunger konnten sie auch nicht haben. Was haben sie dann? Ich weiß, eine gute Mutter hat  immer Butterkekse in ihrer Handtasche. Ich nicht! So, da muss ich jetzt durch. Ich schob den Kinderwagen mit den brüllenden Kindern auf das nächste Lebensmittelgeschäft zu. Den ALDI. Ich kaufte 2 Packungen Butterkekse und 3 Flaschen Wasser, 2 davon still und mit so einem Nuckelverschluss (Keine Ahnung wie diese Teile heißen) oben, der gut für Kleine Kinder geeignet ist. Normalerweise, kriegen die Kinder keine Süßigkeiten, aber  wenn es heute hilft. Die Kassiererin lächelte freundlich, als ich bezahlte. Draußen gab ich den, immer noch mit Ausdauer kreischenden Kindern einen Butterkeks in die Hand, und wie als wäre es ein Zauber, hörten sie auf zu schreien. Ich lief schließlich zu C&A und kaufte dort alle nötigen Kleidungsstücke für die Kleinen ein. Ich selbst kaufte mir noch schnell eine Jeans und ein dunkel blaues Shirt. Ebenso kauft ich mir einen Pulli. Bis jetzt reichte das Kindergeld ziemlich gut und auch der Unterhalt, den mir John zahlte war ausreichend, um zu leben. Oft aß ich zu Mittag und zu Abend bei Mama, so musste ich nicht viel davon kaufen und manchmal gab mir Mama auch Geld, wenn ich Kleidung für mich brauchte. Das Kindergeld alleine würde nicht ausreichen um das alles zu bezahlen. Jeden Monat tue ich 12€ in ein Sparschwein. Ich will irgendwann, wenn ich dringend Geld brauche, nicht auf meine Eltern angewiesen sein. Obwohl ich das ja, offensichtlich bin. Als ich endlich zu Hause war, war ich sowas von erschöpft. Schreiende Kinder, gehören nicht zu meiner Lieblingsdauerbeschallung. Das nächste mal wenn ich einkaufen gehe, lasse ich die Kinder bei Mama oder Linus.

Mit 14 durchgeknallten Jahren schon MutterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt