Kapitel 4

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Eine Woche ist vergangen seit dem Abend als ich erfuhr das ich heiraten muss. Ich ging meinem Vater aus dem Weg und mit meiner Mutter redete ich nur wenn es nötig war. Ich war zum Glück immer noch zu Hause, doch ich wusste, es würde nicht mehr lange dauern bis etwas passierte.

Ich kam gerade von Layla. Sie war meine Beste Freundin bevor ich nach New York aufs College gegangen war. Wir hatten ewig kein Kontakt doch nun hatten wir ihn wieder aufgenommen.

Wir hatten den Tag an unserem Lieblingsplatz verbracht und über uns, Gott und die Welt geredet. Ich hatte ihr auch von meiner bevorstehenden Hochzeit erzählt und sie meinte ich sollte doch erstmal schauen was auf mich zukommt. Doch das kann ich nicht. Ich konnte nicht einfach irgendeinen Mann heiraten. Auch wenn ich zugeben musste das mein "Verlobter" gut aussah, konnte ich ihn nicht einfach heiraten. Ich kenne ihn nicht mal.

Diese Gedanken flogen in meinem Kopf rum als ich nach Hause fuhr. Ich konnte mich immer noch nicht damit anfreunden. Dennoch wusste ich, das ich das irgendwann musste.

Zu Hause angekommen, stieg ich aus und wollte einfach nur noch in mein Zimmer ins Bett und schlafen. Ich war völlig fertig und total übermüdet.

Doch als ich in mein Zimmer kam war es leer... "Das soll doch wohl ein Witz sein!?" sagte ich völlig überfordert zu mir selbst.

"Tut mir leid mi amore aber das ist kein Witz" ertönte eine tiefe Stimme hinter mir.

"Was tust du hier?" fragte ich ihn ohne mich umzudrehen.

"Ich bin hier um dich abzuholen" sagte er.

"Ich werde nicht mitkommen" sagte ich kühl.

Keine Antwort.

Nun drehte ich mich zu ihm um "Leonardo ich werde dich nicht heiraten!" sagte ich während er in dem Türrahmen lehnte und mich musterte

"Die Heirat ist erstmal nebensächlich" sagt er und kam auf mich zu.

"Nein sie ist nicht nebensächlich. Ich muss dich heiraten. Ich habe keine Wahl"

"Wahl oder nicht. Du kommst Heute mit mir mit."

"Kannst du knicken!" Wie ein bockiges, kleines Kind setzt ich mich auf den Boden

Ich hörte nur ein leichtes, amüsiertes lachen und als nächstes spürte ich wie ich hochgehoben und über eine Schulter geworfen wurde. "Lass mich runter!" schrie ich. Ich versuchte mich zu wehren doch ich war zu müde um großartig was zu unternehmen.

Leonardo trug mich aus meinem Zimmer, die Treppe runter nach draußen und setzte mich dann in einen Wagen. Ich war schockiert und fluchte auf Englisch vor mich hin. "He is such an asshole!"

"Ich finde nicht das ich ein Arschloch bin" Sagte Leonardo als er sich ins Auto neben mich setzte.

Sofort verstummte ich und schaute ihn an.

Er lachte wieder und bat den Mann am Steuer los zu fahren.

"Wohin fahren wir?"

"Zu mir"

Ich seufzte und lehnte mich an die Fensterscheibe, meinen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet.

Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert. Ich hatte klar gesagt, ich möchte nichts damit zutun haben und jetzt bin ich mitten drin. Ich kann nicht glauben das er sowas tut. Mein eigener Vater... Das werde ich ihm nie verzeihen.

Ich hatte Träume. Doch es werden Träume bleiben.

Ich hatte Pläne. Doch ich werde sie nie einhalten.

Ich hatte ein Leben. Doch nun musste ich ein neues anfangen. Mit Ihm...

Diese Gedanken verfolgten mich so lange bis ich erschöpft einschlief.

Arranged or true love? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt