Kapitel 40

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Montag. Heute würde mein erster richtiger Arbeitstag in der Firma starten. Aufgeregt stand ich auf und lief ins Bad. Leo war schon gegangen. Er hatte einiges für Freitag vorzubereiten. Er musste eine gefälschte Nachricht an Mario schicken in der stand, dass Ethan wegen seinem kleinen Bruder Rio nicht kommen konnte, da dieser krank geworden war. Er musste den gesammten Donnerstag und Freitag durchplanen. Niemand durfte einen Fehler machen, es durfte nichts schiefgehen, das durfte einfach nicht passieren.

Morgen würde ich mich in meiner Pause mit Rita treffen. Nach dem Vorfall in Marios Base war sie immer mal bei uns gewesen um mit mir zu reden. Zuerst wollte ich nichts mit ihr zutun haben, aber mittlerweile waren wir gute Freundinnen geworden. Für den Maskenball brauchte ich noch ein Outfit und ich hab sie gefragt ob sie mir hilt was auszusuchen.

Natürlich war sie sofort dabei und hatte sogar schon ein paar Ideen. Doch ersteinmal müsste ich meinen Boss fragen ob er mir Donnerstag, Freitag, Samstag und die nächste Woche freigeben könnte. Mir war bewusst, dass es eigentlich nicht ging da ich noch nicht einmal richtig angefangen hatte, aber das kommende Wochenende war super wichtig. Es entschied alles, Leben und Tod, Gewinn oder Niederlage, Glück oder Schmerz. Es entschied ob Leo und ich glücklich werden könnten, ohne die Angst entführt zu werden. Wir könnten heiraten und eine Familie gründen. Wenn es sein Wunsch war.

Ich war bereit mich an ihn zu binden, am Anfang habe ich mich strickt gegen diese Hochzeit gewehrt und auch gegen den ausgesuchten Mann. Doch wie sich rausstellte, war Leo wirklich ein guter Partner und ich lag falsch. Ich hatte wirklich Gefühle für ihn entwickelt und fing an ihn ernsthaft zu lieben. Ich wollte den Rest meines Lebens bei ihm sein, ich wollte Kinder mit ihm, ein glückliches Leben. Doch das würde nur funktionieren, wenn dieses Wochenende nichts schief ging.

-

Der Wagen hielt vor der Firma und ich stieg dicht gefolgt von Alex aus. Es war noch sehr früh. Eigentlich sollte noch niemand außer Signore Martelli da sein. Ich beschloss ihn erst nachdem ich mich bei allen vorgestellt hatte um ein Gespräch zu bitten.
In meinem Büro angekommen, stellte ich meinen Kaffeebecher auf den Schreibtisch, hing meine Jacke über meinen Bürostuhl und startete den PC.
Ich ging nochmals die Akten meiner Mitarbeiter durch um mir schonmal ein faktisches Bild von ihnen zu machen.

Um kurz vor halb zehn klopfte Flora an meine Bürotür um mich abzuholen. Ich würde mich nun offiziell bei allen vorstellen. Wir fuhren mit dem Aufzug eine Etage tiefer und als die Türen aufgingen standen bereits ungefähr 45 Mitarbeiter im Raum und blickten abwartend in meine Richtung. Eine Person fiel mir sofort auf. Die Dame die mich Samstag angerempelt hat. Schien so als würde sie sich auch erinnern denn sie sah mich abwertend an und verdrehte dann die Augen.

"Sie will unsere Managerin sein? Das kann ich im Schlaf besser" hörte ich sie abschätzend zu ihrer Stehnachbarin sagen. Ich lächelte nur und stellte mich so hin, dass ich alle gut im Blick hatte und mich auch alle sehen konnten.
Alex war am Aufzug stehen geblieben und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
"Guten Morgen, ich werde mich einmal vorstellen, ich bin Olivia Romano, Ihre neue Managerin, ich freue mich sehr mit Ihnen allen arbeiten zu dürfen und hoffe das wir uns gut verstehen" sagte ich klar, ruhig und freundlich.

Eine Dame hob die Hand und ich nickte ihr zu. "Wieviel Erfahrung haben sie in diesem Bereich schon?" Fragte sie. "Ich habe durch mein dualstudium schon einige Erfahrungen sammeln können, dennoch lerne ich immer noch dazu. Das heißt aber nicht, dass ich unqualifiziert bin. Ich werde mein bestes geben und das erwarte ich von ihnen allen auch" antwortete. Die Dame nickte und sofort hörte ich die Stimme von der Anrempeldame "Null Erfahrung? Was soll das denn werden? Ich wäre viel besser geeignet"

"Haben sie etwas wichtiges zu sagen oder eine Frage Lola? Dann teilen sie dies doch bitte allen mit. Sagte ich und ließ mich kein Stück aus der Ruhe bringen. Lola schwieg und funkelte mich an. "Wenn es sonst nichts gibt, ist die Versammlung aufgelöst. Gehen sie bitte wieder an die Arbeit, sollte etwas sein, ich bin in meinem Büro" ich nickte einmal und ging dann auf den Aufzug zu und Alex drückte den Knopf nach oben.

Arranged or true love? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt