Raya
Der Grund, wieso ich aufwachte, war, weil mich jemand mittlerweile so fest in Griff hatte, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich schlug langsam die Augen auf, doch erkannte nichts weiter als nackte Haut. Ein paar mal blinzelte ich, damit ich mich an die Helligkeit gewöhnen konnte, dann sah ich mir meine Aussicht genauer an. Ich stellte fest, dass ich lediglich fünf Zentimeter Platz wischen meiner Nasenspitze und Caters Brust hatte. Diese hob und senkte sich in regelmässigen Bewegungen.
Leicht drehte ich den Kopf nach unten, dabei stieß meine Stirn an seine Haut, woraufhin seine Hände mich enger zu sich zogen. Automatisch presste sich seine Brust gegen meine und er gab einen seufzenden Laut von sich.
Ich schluckte einmal und blickte an uns herunter. Keine Ahnung, wie wir es geschafft hatten, so eng die Nacht zu überstehen. Es wirkte fast so, als würden Carter und ich verschmelzen. Mein linkes Bein lag über sein Oberschenkel, seine Hände hielte mich an meiner Hüfte fest, während meine auf seinen Oberarmen lagen. Sein Gesicht hatte er in meinen Haaren vergraben und meines lag genau unter seinem Kinn.
Es war viel Nähe aufeinmal, aber ich mochte es. Sehr sogar. Ich glaube, dass ich mich noch nie so geborgen und sicher gefühlt hatte, wie in diesem Moment.
Meine Hände wanderten sanft über seine Arme hoch zu seinen Schultern. Ich beobachtete ihn dabei, wie seine Augenbrauen dabei zuckten, so als würde er im Schlaf merken können, dass ich ihn berührte. Dieser Gedanke zauberte mir unbewusst ein Lächeln ins Gesicht. Selbst im Schlaf sah er unfassbar sexy aus. So sexy, dass ich mich nach oben streckte, um meine Lippen sanft über seine Wange streifen zu lassen. Ich konnte sehen, wie sich seine Gesichtzüge etwas entspannten.
Ich nahm mir eine volle Minute, oder vielleicht sogar zwei, um meine Augen über sein ruhendes und gelöstes Gesicht wandern zu lassen. Als ich ihn kennen gelernt hatte, lag immer eine gewisse Härte in seinem Auftreten. Natürlich war diese nicht verschwunden, doch in den letzten Wochen konnte ich sehen, wie die Anspannung von seinen Schultern viel. Er wirkte nicht mehr ganz so krampfhaft kühl, sondern viel entspannter, ausgelassener, einfach wie er selbst. Ich wünschte mir, dass er diese Fassade, die sich über die Jahre bei ihm aufgebaut hatte, endlich beiseite legen konnte. Die ganze Welt sollte mitbekommen, wer Carter wirklich war, nämlich ein humorvoller, fürsorglicher Mann, der das Herz am rechten Fleck trug.
Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe. Die Nacht zwischen uns war atemberaubend, und ich wollte beim besten Willen nicht, dass sie jemals enden würde. Aber gleichzeitig konnte ich es kaum erwarten, mit ihm den Tag zu beginnen. Ich beschloss also, dem ganzen auf die Sprünge zu helfen, indem ich Carter mit einem Frühstück überraschte. Ich wollte sowieso schon immer mal seine Küche benutzen, wieso nicht gleich damit anfangen?
Ich versuchte mich aus seinem festen Griff zu winden, was allerdings nur das Gegenteil bewirkte. Er schob mich wieder an seine Brust und vergrub sein Gesicht tiefer in meinem Haar, so als würde er um jeden Preis verhindern wollen, dass ich mich von ihm entfernte. Irgendwie konnte ich mich allerdings so drehen, dass seine Hände von mir abließen und er mich schließlich doch frei ließ.
Ich verkniff mir ein Lachen und rutschte zur Bettkante. Auf Zehenspitzen lief ich auf dem teuren Paketboden, um nach meiner Unterwäsche zu suchen und sie anzuziehen. Da ich mir in meinem Kleid allerdings etwas zu overdressed vorkam, entschloss ich mich, ein einfaches T-Shirt von Carter zu leihen, das auf seinem Stuhl lag. Weil er um einiges größer ist als ich, bedeckte es meinen Körper großzügig. Der Saum endete schließlich genau zehn Zentimeter unter meinem Hintern.
Leise schlich ich mich aus dem Zimmer, doch bevor ich das tat, warf ich dem friedlich schlummernden Mann einen letzten Blick zu. Ich zog die Tür zu und lief in Richtung Küche. Komisch, wenn ich daran dachte, wie sehr sich mein Leben innerhalb von ein paar Monaten geändert hatte. Aber ich war froh darüber. Es war nicht so, dass ich zuvor vollkommen aufgeschmissen in meinem Leben war, doch mit Carter fühlte ich mich irgendwie besser, fröhlicher, glücklicher.
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The Warren-Deal | (Broken Billionaires, #1)
Romance𝑪𝒂𝒓𝒕𝒆𝒓 Das Multimilliarden-Unternehmen meiner Familie erschafft die Zukunft der Welt, doch als Vorstandsmitglied gibt es nichts wichtigeres als die Zukunft der Firma zu sichern. Meine Aufmerksamkeit sollte dabei vollkommen auf dem Wohlergehen...