Teil 2

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"Lee!" schreckte ich aus meinem Albtraum hoch.

Ich zitterte am ganzen Körper und von meiner Stirn tropfte Schweiß runter. Aus meinen Augen rannen Tränen runter und ich spürte wie sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. Krampfhaft versuchte ich mich zum atmen zu überwinden. Nach zehn Minuten saß ich immer noch zitternd in meinem Bett und weinte. Schluchtzend versuchte ich mich noch immer zu beruhigen, was jedoch erst nach einer halben Stunde mir gelang.

Als ich dann auf die Uhr sah merkte ich, dass es erst 5 Uhr morgens war. Noch zwei Stunden, bevor ich wirklich zur Schule musste. Bis dahin versuchte ich mich wie immer zu beschäftigen. Daher nahm ich ein Buch, Block und Stift und tat alles um die Erinnerungen in meinen Hinterkopf zu verbannen. 

Nach zwei Stunden begann mein Bruder dann an meine Tür zu hämmern: "Aufwachen, Schlafmütze in einer halben Stunde müssen wir raus!" 

Vor ein paar Jahren war ich eine richtige Schlafmütze. Bin spät ins Bett und dementsprechend auch spät und sehr träge aus dem Bett. Mein Bruder musste mich zum Teil aus dem Bett schleifen, aber dann habe ich zwei Bücher gelesen in denen steht, dass das nicht sehr ratsam ist und... ja ich habe dann halt meinen Zeitplan geändert. Vor nem Jahr haben dann aber diese Träume angefangen und ich bin von ihnen aus aufgewacht. 
Ich schätze einfach, dass mein Bruder noch immer denkt, dass ich ne Schlafmütze bin...

Langsam stand ich von meinem Stuhl auf und versteckte meine Notizen über Neurowissenschaften in meinem Kopfkissen. Das Buch darüber ließ ich in meinem unordentlichem Schrank verschwinden. Dann ging ich raus und ins Bad oder zumindest hatte ich es mir so gedacht. Als ich die Türklinke runterdrückte war die Tür abgeschlossen. 

"James, mach hinne!" rief ich laut durch die Tür und drehte mich um, um zu meinem Zimmer zurückzukehren, doch da stieß ich mit jemanden zusammen.

Stirnrunzelnd sah ich hoch. James? Mum und Dad sind doch schon weg. Wer ist dann im....?
Dann öffnete sich die Badzimmertür und ein Junge trat heraus. Er war groß, blond und kam mir irgendwie bekannt vor, aber als ich merkte dass ich ihn gerade angeschrien habe schnell rauszukommen wurde ich rot. Der Typ merkte es und begann zu selbstgefällig lächeln.

"Holden, dass ist meine Schwester Alisson." stellte mein Bruder mich genervt vor. 

Ich runzelte die Stirn erneut. Warum kam mir der Name so bekannt vor? Irgendwas klingelte da bei mir...

"Du bist größer." sagte Holden matt und eigentlich eher weniger erfreut und dann riss ich die Augen auf. 

Diese Stimme kenne ich! "Holden? Holden, Holden? James bester Freund aus dem Kindergarten?" erinnerte ich mich. Er hat meinen Bruder immer aufgefordert netter zu mir zu sein und wenn er es doch nicht war war Holden nett. Ich wollte ihn schon umarmen, da merkte  ich, dass er sich verändert hatte. Er trug nur schwarze Klamotten, eine zerrissene Hose und ein Shirt. Seine Haare waren verschrubelt, aber aus irgendeinem Grund sah er abweisend aus, weshalb ich mich wieder zurückzog. Mein Instinkte sagten mir, dass er Dreck am stecken hatte. Super und mit dem befreundet sich ausgerechnet mein Bruder an. 

"Danke, schätze ich?" antwortete ich zum Schluss unsicher "Was machst du hier?" fragte ich ihn dann verwirrt.

"Er hat hier gepennt." sagte James schulterzuckend.

"Ich hab dich nicht reinkommen hören...." dann stutzte ich, ich war doch bis 10 bei ihm im Zimmer "Moment, wann bist du dann gekommen?"

Ich sah wie Holden seine Augenbrauen zusammen zog: "Was geht dich das was an?" 

Stutzig sah ich ihn an. Was ist ihm denn über die Leber gelaufen? "Okayy..." und dann sagte erst mal niemand etwas. Irgendwann wurde es echt unheimlich, deshalb machte ich wieder meinen Mund auf "also ich geh dann mal!" meinte ich und ging an Holden vorbei ins Badezimmer. 

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt