Teil 18

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Paradoxerweise war das, dass erste Mal nach einem Jahr, dass ich gut geschlafen habe. Normalerweise wältzte ich mich herum oder hatte Albträume, aber dieses Mal hatte ich einen Traum von einer meiner schönsten Erinnerungen. Auch wenn diese mich beim Aufstehen wieder traurig machte. 

Den Tag verbrachte ich bis auf weiteres, außer dem Frühstück, in meinem Zimmer. Ich sah mir Filme an oder las ein Buch, zumindest tat ich das, bis Rebekkah mich anrief. 

"Ja?" fragte ich und versuchte mir meine Hoffnung nicht anmerken zu lassen.

"Alisson, ich weiß du hast nein gesagt, aber ich wurde noch einmal von der Universität in New Haven angerufen und sie haben da ein wirklich interessantes Artefakt, dass du dir bestimmt ansehen willst und das sie dir sogar rüber nach oregon schicken würden." lockte sie mich, was aber eigentlich gar nicht mehr nötig war. 

Nach dem Fall mit Kate ist mir aufgefallen wie sehr mir das alles gefehlt hat und das mir echt langweilig war: "Bin dabei!" sagte ich also aufgeregt und richtete mich auf.

Ich hörte sie am anderen Ende lachen: "Du hast deine Meinung aber schnell geändert."

"Argh, ich hab wirklich versucht ein einigermaßen normales Leben zu führen, aber das funktioniert nicht. Kate hat mich letztens gebeten ihr zu helfen und das war das erste mal, nach einem Jahr, dass ich meine Gehirnzellen wirklich anstrengen musste und das mich genug interessiert hat um auf zu passen. Ich kann das nicht noch einmal!" erzählte ich ihr und klang inzwischen schon fast panisch, was Rebekkah aber nur zum lachen brachte. 

"Hast du wenigstens die Möglichkeit genutzt, um deine Gefühle zu verarbeiten?" fragte sie gerade heraus, sah aber vor meinen Augen schon wie sie sich auf die Unterlippe bis und hoffte, dass sie nichts falsches gesagt hatte.

Ich stöhnte laut: "Ich habs versucht, aber es scheint ganz so, dass ich wirklich schlecht darin bin!" sagte ich, was sie jetzt wieder zum lachen brachte "Ich mein, ich kann das nicht. Ich brauche etwas womit ich mich beschäftigen kann und wenn ich nur darüber nachdenke, dass mein Leben beschissen und ich vermutlich die Einzige Person verloren habe mit der ich mir ein Leben vorstellen wollte und habe, werde ich noch depressiv!"

Eine Weile sagte Rebbekah nichts, aber nach gefühlt einer Stunde seufzte sie: "Ok, ich rufe dann gleich bei der Uni an und sag ihnen bescheid, du wirst dann von der Uni vor Ort eine Nachricht kriegen, ich gebe ihnen deine Nummer und email Adresse. Ach und Alisson!" sagte sie noch, bevor ich erfreut auflegen wollte.

"Ja?"

"Benimm dich!" verlangte sie plötzlich.

"Was soll denn das heißen? Ich benehme mich immer!" sagte ich verwirrt und auch etwas wütend.

"Ich meine ja nur, dass du nicht wieder mit irgendjemanden streiten sollst, auch wenn du es vielleicht nicht bemerkst bist du manchmal ziemlich einschüchternd." meinte Rebekkah vorsichtig.

"Ich bin doch nicht einschüchternd!" schrie ich empört und merkte, dass schreien jetzt vielleicht nicht so angepasst war "Habs verstanden. Ich pass besser auf." brummte ich.

"Gut, dann viel Spaß in deinem neuen Job!"

"Warte! Ich werd dafür bezahlt?" fragte ich dumm wie Brot.

Sie lachte wieder: "Ja, willst du auch wissen wie viel?" fragte sie, aber meinte es nicht wirklich ernst.

"Ja!" antwortete ich trotzdem.

Es dauerte etwas bis sie wieder was sagte: "So 16 Dollar die Stunde, du darfst etwa sieben Stunden am Tag, HÖCHSTENS, dort verbringen, also etwa 100 Dollar pro Tag?" 

Ich begann zu grinsen: "Cool, kann ich gleich wieder anfangen zu sparen." 

"Worauf sparrst du eigentlich?" fragte sie neugierig

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt