Ich verabschiedete mich noch von meinem Grandpa und Han und Adi mit jeweils einem großen Danke und dem Versprechen, dass ich es ihnen irgendwie noch zurückgeben werde. Manche finden ihre Gute Fee in ihrem ganzen Leben nicht, ich habe gleich drei von ihnen gefunden. Und jetzt gehe ich mit der Liebe meines Lebens auf einen Ball, zumindest kann ich dann jetzt sagen, dass es stimmt: Egal wie tief man mal fällt, es geht immer bergauf.
Doch heute schien nochmal besonders zu sein, denn sobald wir aus der Haustür getreten sind und fünf Meter von der Tür entfernt waren öffnete sich die Tür der kleinen Limusine vor uns und ein kleines Mädchen mit zwei geflochtenen Zöpfen, einem rotem Kleidchen und den blauen Augen die ich an ihrem Bruder so sehr liebe, kam heraus. Das nun acht-jährige Mädchen kam auf mich zu gerannt und ich ging in die hocke, um sie schwungvoll, lachend hochzuheben.
"Melodie!" schrie sie aufgeregt und schlang ihre Arme um meinen Hals.
"Lilly." seufzte ich glücklich und atmete tief ihren Duft ein.
"Ich hab dich so vermisst!" erzählte Lilly sehnsüchtig.
Ich musste meine Tränen echt zurückhalten: "Ich dich auch, Süße!"
Nach kurzer Zeit spürte ich wie sie ihre kleinen, zarten Armen fester um mich schlang: "Du gehst nicht noch mal weg oder?"
Beruhigend strich ich ihr über den Rücken: "Nein, ich gehe nirgendwohin, nie wieder!" versprach ich ihr und meinte es auch so. Egal was passieren würde, ich würde nie wieder so lange von ihr weg bleiben. Sie war mir selbst auch wie eine Schwester. An ihrem Geburtstag wäre ich beinahe in den Zug gestiegen um bei ihr zu sein. Ich hatte sogar eine Fahrkarte gekauft, aber meine Eltern haben mich nicht gelassen. Ein Wochenend Trip hat nicht in ihren "Terminplan" gepasst. Gott, bin ich froh, dass ich inzwischen bei meinem Grandpa lebe. Mein Psyche hat sich seit dem auch wesentlich verbessert.
"Lilly, kleine Maus, wenn du Mel kurz loslassen könntest, könnten dein Vater und ich sie auch noch begrüßen." mischte sich auf einmal auch Marianne ein.
Ich richtete meinen Blick und sah wie Lees Vater und Mutter uns lächelnd, von zwei Meter Entfernung ansahen. Lächelnd winkte ich den beiden kurz zu, aber Lilly ließ mich irgendwie nicht los.
"Süße, ich verschwinde nicht." bemerkte ich inzwischen eher belustigt.
"Das hast du früher auch mal gesagt." quängelte sie und sofort machte sich ein schlechtes Gewissen in mir breit.
Ich seufzte und ließ mein Gesicht in ihrer kleinen Schulter fallen: "Ich weiß, Süße, aber dieses Mal schwöre ich, werde ich nicht gehen." Wir schwiegen ein paar Sekunden, bis ich dann eine Idee hatte, welche sie vielleicht wenigstens bis morgen ruhigstellen würde: "Wie wäre es, wenn wir dann morgen etwas unternehmen. Wir könnten ja zusammen Frühstücken und dann Picknicken oder ins Schwimmbad gehen?"
Das schien sie tatsächlich aufzumuntern: "Wirklich? Wann morgen?"
"Lilly, das könnt ihr ja dann bei dem Frühstück morgen besprechen, aber wir müssen langsam los." bat Leandro seine kleine Tochter, welche auch langsam zu schwer für mich wurde.
Die Kleine nickte und ließ sich dann von mir runtersetzen. Ich strich ihr einige ihrer Haarsträhnen, die aus ihren Zöpfen rausgefallen sind, hinters Ohr und lächelte sie aufrichtig an. Ich habe dieses kleine Mädchen mehr vermisst, als ich dachte und du meine Güte, ist sie gewachsen!
Nacheinander umarmten mich Lees Eltern und begrüßten mich herzlich, was ich genauso erwiderte. Ihre Umarmungen waren so liebevoll, dass ich fast wieder geweint hätte.
Danach gingen wir alle zusammen zur Limusine, doch als eine Hand die meine nahm und mich einige Schritte nach hinten zog. Verwirrt sah ich zu Lee auf und dann wieder zu unseren ineinander verschränkte Hände. Augenblicklich fing mein Herz an zu rasen.
DU LIEST GERADE
Gebrochenes Herz
Teen FictionAlisson Melody Jameson hat augenscheinlich ein ganz normales Leben und ist nichts besonderes. Sitzengeblieben ist sie in der 4. Klasse schon und ist seit dem alles, aber nicht das Lieblingskind ihrer Eltern, besonders nicht das ihrer Mutter. Ihr Bru...