"Nun, ich schätze das ist das momentane Problem." Meinte er und sah mich kurz an "Niemand scheint es wirklich zu wissen ."
Irritiert sah ich zu ihm auf: "wie jetzt? Wie geht denn das?"
Er lachte kurz: „Um diese, und einige andere Fragen zu beantworten, hat man sie wohl hergebracht." Antwortete er schlicht und hatte offenbar kein Problem damit mein Ego aufzupuschen, blieb stehen und öffnete eine Holztür "Nach ihnen!" Sagte er und ließ meinen Großvater und mich als erstes rein.
„Danke!" Sagte mein Grandpa. Der Dekan schloss hinter uns die Tür und ich sah mich um.
Es gab einige Regale mit Büchern und in der Mitte ein großer Holztisch auf welchem ein Stück Pergament in einem Glaskasten lag, sofort ging ich darauf zu.
"Warum ist es hier so kalt?" Fragte mein Grandpa und strich sich über die Arme, obwohl es so kalt nun auch wieder nicht war. 18 grad gehen voll klar, auch wenn es draußen an die 31 grad waren.
"Das liegt an dem Pergament, höhere Temperaturen als 18 grad oder Temperaturschwankungen können dem Artefakt schaden." Erklärte ich neutral und ging einmal um den Glaskasten, bevor ich stehen blieb.
"Das ist richtig!" Stellte der Dekan offensichtlich überrascht fest.
Ich sah kurz zu ihm, aber sah mir das Artefakt dann genauer an. Kaum ein paar Sekunden später runzelte ich die Stirn. Ist das eine verarsche? "Das ist nicht echt!" Sagte ich.
"Was?"
"Wie kommen sie darauf?" Fragte Mr. Stevens und klang wieder wie ein Lehrer?
"Nun, dass... das ist unmöglich. Zu allererst sind hier Zeichen der Templer, Wikinger, Italiener und Osmanen. Mal von der zeitlichen Differenz abgesehen standen Tempelritter und Osmanen auf Kriegsfuß und die Schriften scheinen Dialekte aus den verschiedensten Sprachen zu sein und die Wikinger waren schon längst verschwunden als die Templer auftauchten. Sind das Hieroglyphen?!" Fragte ich unglaubwürdig. Oh man, die wurden über den Tisch gezogen. Das Papier sah zwar echt aus, aber der Rest?
"Dieses Artefakt wurde vor vier Monaten in einer Ruine der Etrusker, in einem abgelegenen Teil und unter der Erde in Schottland entdeckt." Erzählte der Dekan und sah nun auch rätselhaft auf das Pergament. Hat er gerade wirklich Schottland und unter der Erde gesagt?!
"Schottland?" Fragte ich verwirrt
"Es gab keine Inschriften und bis auf dieses Pergament wurde sonst nichts gefunden."
"Wie hat man dann diese Ruine gefunden? Und gibt es Bilder?"
Er lachte über meine vielen Fragen: "Es war ein Zufall. Ein paar einheimische haben ein Loche gegraben und als ein Kind reingefallen ist, ist der Boden aufgebrochen und hat den Zugang freigelegt." Erzählte er und nahm dann eine Akte aus einem Regal "Das sind die Bilder."
Ich nahm die Akte gleich entgegen und holte die Bilder raus. Nach einander sah ich sie mir an und legte sie schließlich auf das Glas.
„Die Echtheit wurde schon bestätigt." Informierte er mich noch.
Mit offenem Mund sah ich hoch: "Wirklich? Von welchem Idioten?" Fragte ich ohne die Absicht den Lehrer, wie er es jetzt tut, zum lachen zu bringen.
Mr. Stevens antwortete zwar nicht, aber einen Augenblick später wurde auch schon die Tür von einem Studenten geöffnet. Er hatte braune Haare, braune Augen und trug eine Jeans und Pullover.
"Ah, Jonathan, perfektes Timing!" Begrüßte der Dekan den Typen "Das ist Alisson, ihre neue Partnerin." Stellte er mich vor.
Jonathan nickte mich nur an und hielt mir seine Hand hin: "Hi!"
Freundlich lächelte ich zurück und ergriff die Hand.
"Schön, dann kann ich jetzt gehen, ich habe noch ein Termin mit ein paar Sponsoren!" Sagte Mr. Stevens und verschwand ehe ich richtig verstand was er von sich gab. Im ernst jetzt?
"Hast du dir das schon angesehen?" Fragte ich den Typen, welcher mich nun aber eher skeptisch ansah. Wundervoll, dann können wir jetzt wieder von vorne anfangen. Der Dekan ist überzeugt von mir und jetzt muss ich den Studenten auch noch überzeugen oder wie?
"Bist du nicht noch ein wenig zu jung für so etwas?"
"Ist das dein Problem?" Fragte ich und lächelte ihn zuckersüß an.
"Alisson Melodie Jameson!" Rief Grandpa empört.
Unschuldig sah ich ihn an: "Was?! Ich habe doch nichts falsches gesagt!"
"Hat deine Mutter dir denn gar nichts beigebracht?"
"Ist das eine ernstgemeinte Frage?" Fragte ich zurück und sah ihn an, als hätte er mich gefragt, ob mich heute ein Einhorn besucht hätte.
Mein Grandpa schwieg, während Jonathan uns nur komisch ansah. Plötzlich wurde mir wieder wirklich klar, dass er auch noch hier war.
"Eh, ich... soll ich dich nicht nachhause fahren und ich erzähle dir einfach Stück für Stück was ich herausgefunden habe?" schlug ich ihm vor, was ihn zum lachen brachte.
"Vögelchen, ich wäre mehr als zufrieden, wenn du mir nur das Ende erzählst."
Nun lachte ich auch: "In Ordnung!" sagte ich und ging mit meinem Großvater zur Tür "Wir sehen uns bestimmt noch!" verabschiedete ich mich von Jonathan halbherzig und ging mit meinem Grandpa raus.
An der Straße bestellte ich uns ein Taxi und wir fuhren zurück zu ihm. Ich ging am besten gar nicht mit rein, da ich das Gefühl hatte, dass ich dann gar nicht mehr rauskäme. Mit dem Taxi fuhr ich dann zurück ins B&B, weil es schon spät war. Ich hatte gar nicht bemerkt wie schnell die Zeit vergangen war, aber es war bereits schon nach 19 Uhr und ich war wirklich müde. Die letzten Tage waren sehr anstrengend.
*Flashback*
"Du kannst so etwas doch nicht alleine entscheiden! Das ist mein Leben, um das es geht!" schrie ich Lee wütend an.
"Dann solltest du es auch Leben! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie selten das ist? Was für eine Gelegenheit? Ich konnte doch nicht einfach zu sehen, wie du das wegschmeißt!" schrie er zurück.
"DARUM GEHT ES DOCH NICHT! Du kannst nicht einfach mit irgendjemanden über mich reden und über meinen Kopf hinweg entscheiden ob ich einen Job annehme!"
"Hättest du ihn sonst angenommen?" fragte Lee laut und die Wut in mir wurde immer größer. Er kannte doch die Antwort.
"NEIN! ABER DU HAST KEIN RECHT FÜR MICH ZU ENTSCHEIDEN!" brüllte ich und dieses Mal, nach guten zehn Minuten schreien, gab es keine Konter.
"Mel, ich habe für diich entschieden, weil ich weiß, dass du nur wegen deiner Familie auf den Job verzichtet hast!" erklärte Lee ruhig und versuchte auf mich zu zukommen, aber ich wich aus und ging zurück.
"Und das solltest du respektieren! Wenn das mit uns funktionieren soll, dann musst du das verstehen!" meinte ich und es tat mir weh das zu sagen.
"Dann solltest du auch respektieren, dass ich dich und nicht deine Familie, an erster Stelle stehen habe! Du würdest es früher oder später bereuen den Job nicht angenommen zu haben!"
"Das heißt noch lange nicht, dass du diese Entscheidung für mich fällen darfst! Wie würdest du dich dabei fühlen?"
Er fuhr sich durch die Haare: "Ok, es tut mir leid! Es kommt nicht mehr vor!"
*Flashback Ende*
Ich hab nach diesem Streit zwei ganze Wochen nicht mehr mit ihm geredet, auch wenn er damit recht hatte, dass ich diesen Job wirklich wollte und es verdammt schwer war ihm aus dem weg zu gehen, schließlich waren wir auf der selben Schule. In der ersten Woche hatte er sich von mir ferngehalten, weil er, wie ich von unseren Freunden erfahren hatte, verstand, dass was er getan hatte falsch war und ich etwas Abstand bräuchte. In der zweiten Woche schickte er mir sechs Tage über Blumen. Am siebten Tag fand ich aber nur eine Karte in meinem Spind. Irgendwo in meiner Kiste müsste die auch noch noch sein. Ich hab eigentlich alles aufgehoben, was er mir jemals geschenkt hatte.
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Gebrochenes Herz
Teen FictionAlisson Melody Jameson hat augenscheinlich ein ganz normales Leben und ist nichts besonderes. Sitzengeblieben ist sie in der 4. Klasse schon und ist seit dem alles, aber nicht das Lieblingskind ihrer Eltern, besonders nicht das ihrer Mutter. Ihr Bru...