Als meine Freunde mich bei meinem Großvater absetzten kam er mit offenen Armen auf mich zu und zog mmich direkt in eine herzvolle Umarmung. In dem Augenblick in dem er mich sanft an sich drückte brach ich erneut in Tränen aus. Ich zog seinen wundervollen altmodischen Geruch ein, der mir so ungemein vertraut vorkam.
Eigentlich sollte ich mich bei ihm nicht ausheulen, schließlich ist er es doch der vor fast zwei Monaten seine Frau verloren hat. Wie kommt es das er damit so viel besser klar kam als ich? Obwohl ich sogar ein Jahr Zeit dafür hatte?
Ich bin ein fürchterlicher Mensch. Ich mache jedem das Leben nur komplizierter."Ich freue mich, dass du gekommen bist!" sagte mein Großvater in die Umarmung hinein und löste sich dann schließlich von mir.
"Tut mir leid, dass ich dich so überfalle." entschuldigte ich mich und wischte mir beschämt die Tränen weg.
"Vögelchen, du bist meine Enkeltochter, ich freue mich über jeden Besuch. Egal wie plötzlich er kommt." erklärte er mir sanft und mit einer typisch alten rauchigen Stimme.
Ich war es gar nicht gewohnt so von der Familie behandelt zu werden. "Wir sollten rein, bevor ich wieder anfange zu heulen." meinte ich
Er antwortete darauf nichts. Er lächelte mich lediglich warm an und drehte sich dann zu meinen Freunden: "Ihr seit herzlich eingeladen!" sagte Grandpa freundlich und ging dann zurück ins Haus.
Ich drehte mich zu Adi, John und Han, welche allesamt erleichtert schienen.
"Ich mag ihn!" sprach John seinen einfachen Gedanken aus, was mich leicht zum lachen brachte.
"Er ist nett." stimmte Adi John zu, woraufhin Han kurz nickend zu ihr sah.
"Er hat diesen angenehmen Großvater - Charme." sagte Han und Adi und sie setzten sich in Bewegung, an mir vorbei in Richtung Haus und redeten darüber wie sehr mein Grandpa ihnen doch gefällt.
John holte währendessen meine zwei Taschen aus seinem Kofferraum und schloss diesen dann umständlich wieder ab. Er ging auf das Haus zu, aber hielt kurz neben mir an: "Weißt du, ich bin sonst kein Fan von deiner Familie, aber ich glaube er ist eine Ausnahme." sagte er schmunzelnd und ging dann weiter.
Das erste Mal an diesem Tag begann ich ehrlich zu lächeln. Es bedeutete mir viel, dass sie ihn mochten.
Die drei blieben noch ein paar Stunden, aber irgendwann wurde es dunkel und ihre Eltern begannen anzurufen, zumindest die von Adi und Han. Also brachte John sie dann schließlich nachhause.
Ich half meinem Großvater noch den Tisch abzuräumen, bevor ich mit meinen Hausaufgaben anfangen würde.
"Deine Freunde sind nett. Sie gefallen mir." sagte Grandpa, während ich das Geschirr in den Geschirrspüler einräumte und er sich erschöpft auf einen Stuhl am kleinen Tisch setzte.
Erneut begann ich zu lächeln: "Ja, sie sind wirklich die Besten."
"Ihr habt zum Schluss viel über diesen Oliver geredet?" kam er noch einmal darauf zurück.
"Ja, er ist Adi's großer Bruder. Er ... war der beste Freund von Lee, meinem Freund und ... keine Ahnung, er passt auf mich auf." erzählte ich einfach und schloss dann die Spülmaschine.
"Und wieso macht dein eigener Bruder das nicht?" fragte mein Großvater und schien etwas zu erahnen.
Ich zuckte aber nur mit den Schultern, drehte mich um und begann Geschirr das nicht mehr in die Spülmaschine gepasst hat abzuwaschen. "Wer sagt das er das nicht macht?"
"Vöglechen, ich habe doch gemerkt, dass zwischen euch etwas nicht stimmt. Ich bin nur alt, nicht dumm!" sagte er mit ruhiger Stimme und im Kopf sah ich wie seine Mundwinkel sich kurz zu einem Lächeln verzogen.
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Gebrochenes Herz
Teen FictionAlisson Melody Jameson hat augenscheinlich ein ganz normales Leben und ist nichts besonderes. Sitzengeblieben ist sie in der 4. Klasse schon und ist seit dem alles, aber nicht das Lieblingskind ihrer Eltern, besonders nicht das ihrer Mutter. Ihr Bru...