Kapitel 22

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Für mich war in diesem Moment klar, dass ich diese Gefühle für ihn nicht mehr lange unterdrücken konnte. Mein Herz pochte mir bis zum Hals, als er sich zu mir herunter bückte. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür und er wurde hinein geschleppt. Nervös sah ich ihm nach. Ich wartete und starrte die verschnörkelte Flügeltür an. Von drinnen drangen dumpfe Geräusche, als ich merkte wie der Boden bebte. Auf den Gängen zu beiden Seiten, klirrten die Glasvasen. Die Bilder hingen mittlerweile schief. Die Wachen schauten zuerst sich gegenseitig und dann mich beunruhigt an, ich wusste genauso wenig wie sie was hier los war. Ist es denn schon so weit. Hinter mir hörte ich Schritte, "Titanen! in der Stadt!" es war ein Mädchen mit braunen Haare. Für einen Moment blieb mir das Herz stehen, sie sah von Weiten genauso aus wie Petra, inzwischen stand sie keuchend vor mir und stützte sich auf den Knien ab. "Titanen... in der Stadt.." es war also so weit. Noch bevor die Wachen reagieren konnten warf ich die Flügeltür auf und trat in den Raum. Zu beiden Seiten standen Männer, der König saß gelangweilt in seinem Trhon und schien gar nicht gemerkt zu haben, dass ich herein geplatzt war. "Titanen, sie sind in der Stadt." sagte ich und versuchte möglichst besorgt zu klingen. ich schaute die Männer an, Erwin erhob sich langsam und hatte ein seltsames Lächeln auf den Lippen. Es lief also alles nach seiner Vorstellung. Die Männer rund um ihn herum verfielen in Panik, sie überlegten laut und fieberhaft wie sie jetzt vorgehen sollten. Nile Dawk war der einzige Mann, der sich nicht der Panik, der anderen anschloss sondern uns verstört ansah. Er wusste es also. Ich stellte mich zu Erwin und wartete. "Er hat doch mit diesen Kreaturen Erfahrung!" schrie einer, "Er ist ein Gefangener, wir können ihm nicht vertrauen!" schrie ein weiterer. Ich wippte auf meinen Fußsolen auf und ab und schaute mir das ganze weiter an. Erwin stand neben mir, wir hatten uns inzwischen an die Wand zurück gezogen und genossen das ganze Spektakel. Neben dem Geschrei der streitenden Männer wurde das Beben immer lauter und inzwischen brüllte Eren auch ganz schön herum. Ich warf einen Blick zu Nile, der uns noch immer traumatisierte beobachtete, sobald ich seinen Blick erwiderte drehte er sich zu dem König und sagte etwas, was ich nicht verstand. Im nächsten Moment passierte etwas, was den ganzen Saal still werden ließ, der König bewegte sich. Nile hatte ihn direkt angesprochen, ich holte Luft und hörte für einen Moment auf zu atmen. Dann richteten sich alle Blicke auf uns, Nile war der erste der auf uns zu kam und Erwin grob umdrehte. Nile schaute mich wütend an. Er sperrte die Fesseln von Erwin auf und ließ sie auf den roten Teppich fallen. Erwin drehte den Kopf zu mir und nickte mir zu. Sofort verließ ich den Raum, aber nicht ohne mich noch einmal vor dem König zu verbeugen. Ich besorgte mir ein 3D-Manöver und wartete am Fuße des Palastes auf Erwin. Er kam die Stiegen herunter gelaufen und beobachtete von weitem wie der weibliche Titan in ein Gebäude fiel und der Raum aufstieg. "Wir müssen sofort da hin." sagte Erwin und ich nickte. Ein Soldat der Militärpolizei kam auf uns zu, er hatte Erwin's Pferd dabei und stieg ab. "Wo ist das zweite, ich habe ausdrücklich zwei verlangt!" schimpfte ich los und der Soldat wich betroffen zurück. "Steig auf Mara." wies mich Erwin an, ich wandte mich von dem Soldat ab und stieg vor Erwin auf das Pferd auf. Er setzte sich hinter mich, es war schwer für ihn, da auf beiden Seiten meine 3D-Manöver angebracht waren. Auch wenn es nicht der richtige Zeitpunkt war, genoss ich es endlich wieder mit Erwin zusammen zu arbeiten, wir ritten durch die Hauptstadt, und die Leute die uns entgegen kamen schreien voller Panik. Es wurden also doch nicht alle evakuiert. Ich sah, wie jemand über uns drüber flog und dabei ein zischendes Geräusch von sich gab, es war Jean. Ich schaute über meine Schulter zu Erwin, der sich ein wenig zurück lehnte und mir genug Platz machte, damit ich mich vom Pferd katapultieren konnte.

Zusammen mit Armin, Jean, Mikasa und Levi versuchte ich den weiblichen Soldat unter Kontrolle zu bringen. Sie und Eren kämpften erbittert miteinander, sie versuchte immer wieder von ihm weg zu laufen und die Mauer nach oben zu klettern. Wollte sie etwa flüchten? ich warf einen Blick zu Armin, der mir sofort alles sagte. Es war Annie, sie wollte flüchten und sie war sich eindeutig bewusst was auf sie zukommen könnte. Ich dachte fieberhaft darüber nach, was wir noch tun konnten um die Menschen da unten zu retten. "Jean!" rief ich und er kam zu mir herüber. "Hilf mir die Menschen weg zu bringen!" sagte ich und er nickte. Wir teilten uns auf und scheuchten die Menschen ins Stadtinnere, sie sollen bloß so weit weg wie möglich sein. "Sind auf deiner Seite noch welche?" fragte Jean außer Puste, als wir wieder auf dem selben Dach standen. Ich schüttelte den Kopf und suchte die Straßen ab, Eren brüllte erneut. Jean und ich schauten beide was gerade passierte, Annie war verschwunden. Vor Eren's Titan lag ein Glaskokon und die Mauer war aufgerissen. Ich lief über das Dach und sprang, dann landete ich auf Eren's Schulter und schaute nach unten. "Warst du das?" fragte ich und Eren's riesiger Kopf drehte sich zu mir. Meine Beine wurden ein wenig wackelig, dies war vermutlich das erste Mal, dass ich Angst vor Eren's Titan hatte. Seine Augen leuchteten grünlich und sein Haar hing ihm ins Gesicht, außerdem bedeckten keine Lippen seine riesigen Zähne. Trotzdem musste ich Lächeln, "Ausgezeichnete Arbeit." sagte ich und legte meine Hand auf seine Wange. Sein Auge hatte mich fixiert, als noch jemand neben mir landete. Es war Mikasa.

A Nightmare that came true   /Attack on titanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt