Der Tag des Ausritts war nicht besonders schön. Es regnete in Strömen, der Himmel war dunkel und es war eindeutig kalt. Wir saßen auf den Pferden und ritten langsam. Die Stadt hatten wir schon lange hinter uns gelassen, ich hatte demnach auch Erwin zurück gelassen. Die Situation in der ich mich gerade befand war mal wieder etwas neues für mich. Ich habe das erste mal die Art von Zuneigung erfahren, die ich mir so oft vorstellte. Ich erfuhr zwar viele Arten von Liebe, die von Pixis, der mich liebte als wäre ich seine Tochter, die von Levi und Hange, als wäre ich ihre kleine Schwester. Die von meiner Einheit, die mir alle blind vertrauten. Die vergangene Liebe von Petra, die mich liebte wie eine Schwester. Ich lächelte in mich hinein. "Was grinst du denn so? Bist du glücklich über dieses furchtbare Wetter?" fragte Levi der neben mir am Kopf der Truppe ritt. Ich schüttelte den Kopf und zog meine Kapuze ein Stück weiter in mein Gesicht. Durch das Wetter war der Weg zu rutschig und zu aufgeweicht um schnell über das Land zu reiten. Außerdem hätten wir einen langen Weg vor uns, weshalb wir die Pferde ein wenig zurück hielten, damit sie nicht zu schnell müde wurden. Levi akzeptierte meine Antwort und den Rest des Weges legten wir schweigend zurück.
Nachdem wir endlich bei dem Haus ankamen, indem wir die nächsten Tage wohnen würden, schien die Sonne schon wieder. Die Pferde fütterten Sascha und ich im Stall. Connie kam zu uns und holte die Sattel um sie in die Sonne zu legen. "Sag mal Mara, kommst du nicht aus dieser Gegend hier?" fragte Sascha und holte die Bürsten für die Pferde. Ich schüttelte den Kopf, "Nein ich komme aus Shiganshina, das ist noch ganz schön weit weg." sie nickte. "Dann warst du auch damals dabei, als die Mauer eingetreten wurde?" diesmal nickte ich. "Ja, ich habe damals meine Familie verloren und versucht die Menschen, die nicht auf die Bote passten, zu retten." Sascha hielt inne. "Das muss furchtbar für dich gewesen sein." ich zuckte lediglich mit den Schultern und wandte mich an das nächste Pferd. "Genauso schlimm wie für Eren und Mikasa." ich sagte dies, ohne groß darüber nachzudenken, dabei musste es für die beiden viel schlimmer gewesen sein. Die beiden waren noch Kinder, als alles ausgelöscht wurde. Ich war schon fast erwachsen und ich habe mir auch nichts sehnlicher gewünscht, als meine Familie in der Hölle zu sehen. "Für die beiden war es aber bestimmt schlimmer, sie waren noch Kinder." Sascha hinter mir, bürstete das Pferd still weiter. "Ich könnte mir gar nicht vorstellen wie das wäre wenn ich meine Familie verlieren würde. Für dich war es aber auch nicht leicht, du warst ja ganz alleine nach dem Fall der Mauer." "Ich war damals nicht alleine, ich hatte Levi und Hange und Erwin." sagte ich weiter und dachte an die Zeit zurück. Sie hatten mich aufgenommen, mich zu einem Arzt gedrängt und mir ein Dach über dem Kopf gegeben. "Besonders Erwin." murmelte Sascha. Ich drehte mich zu ihr um. "Was war das?" fragte ich und Sascha's Gesicht wurde um die Nase rot. "Naja ich meine ja nur, dass Erwin dir bestimmt mehr geholfen hat, als die anderen. Er hatte mehr Möglichkeiten dein Leben zum besseren zu wenden." brabbelte sie. Das bedeutet also, dass meine Einheit wusste, dass etwas zwischen Erwin und mir lief. "Woher wisst ihr es?" fragte ich und genau in dem Moment kam Connie auch rein. Als er die angespannte Luft im Stall mitbekam drehte er sich noch auf dem Absatz um und wollte den Stall wieder verlassen. "Bleib hier." sagte ich bestimmend, er blieb stehen und ließ seine Schultern sacken. "Ihr sagt mir jetzt beide, woher ihr davon wisst." inzwischen stand ich vor den beiden, ohne ein Pferd zwischen uns. Der Stall war nicht besonders groß, doch ich wollte auch nicht riskieren, dass die anderen alle etwas davon mitbekamen. Die beiden schauten sich mit großen Augen an. "Wir- wir- also Connie sag du doch was." sagte Sascha und ich konnte die Schweißperlen auf ihrer Stirn sehen. Ich konnte mir vorstellen, dass ich gerade nicht besonders nett aussah. Außerdem war das gerade der erste Moment außerhalb einer Mission, dass ich meine Autorität unter beweis stellen musste. Mein Blick wanderte zu Connie, der versuchte mich nicht anzusehen. "Ich- also.. naja-" die beiden schauten sich verunsichert an. "Wir haben es uns einfach gedacht." ich verschränkte die Hände vor der Brust. "Damals als er den ersten Abend wieder im Quartier war, haben wir von Hange so etwas gehört, sie hat die ganze Zeit vor sich hin gemurmelt, dass ihr euch geküsst habt und dass sie das auf gar keinen Fall jemanden sagen darf." platzte Sascha schließlich heraus. So lange wussten sie schon davon? Ich massierte mir die Augen, wie konnte das bloß passieren. Eigentlich hätte ich mir das von Hange denken können. Doch Erwin und ich machten auch kein großes Geheimnis daraus. Ich nickte und ging mit den beiden hinein. "Wann sollt ihr zu Hange reiten?" fragte ich dann als wir drinnen waren. Armin und Eren putzen die Küche, während Mikasa oben mir Levi putzen musste. Wir hatten zwei Schlafzimmer, das bedeutet, dass ich mir mir Mikasa ein Zimmer teilen würde und Levi mit Armin, Eren und Jean. Wo war er überhaupt? Sascha und Connie verabschiedeten sich gegen Mittag und ritten in Richtung Shiganshina um Hange's Team dort zu treffen. Levi hatte sie gebracht um uns beim putzen zu helfen. Das gesamte Haus war sauber und unsere Bäuche waren voll. Inzwischen war es Abend, wir saßen zusammen am Esstisch und unterhielten uns, Levi und ich kochten Tee für unsere Einheit. Die Sonne war schon untergegangen, und die Kerzen erhellten den Raum nur ein wenig. "Das ergibt doch gar keinen Sinn, warum sollten wir die Mauer untersuchen? Gab es irgendwelche Anzeichen dafür, dass Titanen hier herum laufen?" fragte Eren aufgebracht. Ich fühlte mich auch nicht besonders wohl hier in einem Titanengebiet zu übernachten. "Eren, das was in der Stadt passier ist, könnte auch hier draußen passiert sein. Wir sollen nur nachsehen, ob es ein Anzeichen dafür gibt, dass weitere Löcher in der Mauer sind." sagte ich und goss den Tee in die Tassen ein. "Aber wieso sollten weitere Löcher in der Mauer sein? Annie hat versucht über die Mauer zu entkommen und hat dabei ein Stück aufgerissen." inzwischen war er aufgebracht. Jean konnte sich ein Grinsen auch nicht verkneifen, Mikasa schaute Eren an. Armin warf mir ab und an einen Blick zu. Ich stellte die Tassen nacheinander auf den Tisch. "Danke." kam es von einem nach dem anderen. "Levi und ich setzten uns zusammen auf den Tisch. Ich schaute zu Levi, der nicht besonders belustigt wirkte. Ich überschlug die Beine unter dem Tisch und hörte Eren und Jean zu wie sie miteinander stritten, weshalb wir hier waren. Armin versuchte in der Zwischenzeit die beiden Jungs zu beruhigen. Mikasa schlief schon fast auf ihrem Stuhl ein, auch mir fielen immer wieder die Augen zu. "Okay morgen bleiben wir noch hier. Über den Tag hinweg, werden wir uns abwechseln mit Wache halten. Wir werden einen Tag früher los reiten und die Mauern ansehen." sagte Levi nachdem er seinen Tee geleert hatte. Wir alle nickten und standen auf.
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A Nightmare that came true /Attack on titan
FanfictionMara ist auf dem Weg ihr jetziges Leben zu beenden und entweder zu sterben oder ganz neu anzufangen. Sie hat ihre alles verloren seit die Mauer Maria von Titanen zerstört wurde. Sie tritt dem Aufklärungstrupp bei um sich zu rächen, sie möchte die ga...